Großkampftag in München: Der amtierende Deutsche Meister, die OSG Baden-Baden, ist zu Gast im Waldheim! Auch wenn die absolute Weltelite (Caruana, Aronian, Vachier-Lagrave und Anand) zuhause blieb, ist der Kader trotzdem eindrucksvoll: 5 Super-Großmeister mit einer ELO-Zahl über 2700 sind angereist und spielen gegen unsere 1. Mannschaft, die trotz Best-Aufstellung mit durchschnittlich ca. 270 ELO-Punkten klarer Außenseiter ist. Parallel spielt der FC Bayern München gegen die SG Speyer-Schwegenheim.

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 Die Paarungen sind wie folgt:

  MSA Zugzwang ∅ 2422     1,5 - 6,5     OSG Baden-Baden
∅ 2695
 1  IM Leon Mons   2500 1/2  GM Radoslaw Wojtaszek        2737
 2  GM Stefan Kindermann  2502 0 - 1  GM Michael Adams  2727
 3  GM Stefan Bromberger  2505  0 - 1  GM Francisco Vallejo Pons  2714
 4   GM Gerald Hertneck  2496  1/2  GM Etienne Bacrot  2723
 5  IM Robert Zysk  2400 0 - 1  GM Arkadij Naiditsch  2702
 6  FM Falk Hoffmeyer  2377 0 - 1  GM Rustam Kasimdzhanov  2676
 7  FM Christoph Eichler  2286 0 - 1  GM Jan Gustafsson  2640
 8  IM Markus Lammers  2308     1/2      GM Peter Heine Nielsen  2639

Punkt 14:00 Uhr: Der 1. Vorsitzende des MSA Zugzwang, Herbert Gstalter, und der Schiedsrichter, Hans Brugger, begrüßen die Spieler und Zuschauer:

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Update 15:00 Uhr: Die Eröffnungsphase ist in allen Partien gelaufen und wir stehen - für mein Gefühl - an allen Brettern noch sehr ausgeglichen. Leon, unser neuer designierter Großmeister und in dieser Saison an Brett 1, wickelte gegen Wojtaszek geschickt ab. In der gezeigten Stellung folgte 17. Lxd6 Sxd6 18. Txd6 Ld7 und mir war nicht klar, wie Weiß hier noch weiterkommen möchte:

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Update 15:30 Uhr: Auch an den hinteren Brettern halten wir gut dagegen. Christoph, der gegen Jan Gustafsson (vorgestern noch beim Geschwätzblitz aktiv) die schwarzen Steine führt, steht auf dem Brett ausgeglichen. Eine Differenz von 30 Minuten auf der Uhr spricht allerdings Bände:

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16:45 Uhr: Es steht insgesamt noch sehr ausgeglichen, alle Partien laufen noch ohne eindeutige Tendenzen. An Brett 8 hat  Markus gegen Peter Heine Nielsen, seines Zeichens stärkster Spieler Dänemarks und ehemaliger Carlsen-Sekundant, eben den Bauern auf d6 vorgeschoben:

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Roberts Stellung an Brett 5 scheint mir persönlich inzwischen etwas passiv: Allen drei Leichtfiguren fehlt es an Bewegungsfreiheit. Außerdem sprechen die Restzeiten auf der Uhr Bände. Aber gegen den ehemals besten Spieler Deutschlands, Arkadij Naiditsch, darf so etwas passieren:

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 17:30 Uhr: Wir kommen langsam in die Nähe der Zeitkontrolle. Bei Stefan Bromberger an Brett 3 hat Vallejo Pons (übrigens der stärkste Spieler Spaniens) die Qualität gegeben. Stefans Stellung gefällt mir persönlich jetzt nicht mehr ganz so schlecht wie vorher:

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Und auch Geralds Partie an Brett 4 gegen Etienne Bacrot scheint den Zuschauern im Nebenraum immer besser zu gefallen. Gerald hat einen Mehrbauern am Königsflügel, seine Türme stehen aktiver und der schwarze a-Bauer hat schlechtere Überlebenschancen als der weiße b-Bauer. Zudem hat Bacrot momentan wenig Gegenspiel:

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Update 18:00 Uhr: Jetzt geht es auf einmal schnell - 4 Partien entscheiden sich fast gleichzeitig.

Zuerst demonstiert Peter Heine Nielsen, wie man korrekt Stellungswiederholung reklamiert: Man notiert den beabsichtigten Zug auf das Formular, stoppt die Uhr, ruft den Schiedsrichter und informiert diesen über seine Absicht. Der Schiedsrichter prüft und entscheidet, ob die Reklamation berechtigt ist:

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Also: Remis für Markus an Brett 8. Kurz danach remisiert auch Leon an Brett 1 gegen Wojtaszek. Hier war nur noch ein Turmendspiel mit jeweils 3 Bauern auf beiden Seiten stehen geblieben. Herzlichen Glückwunsch an beide!

Christoph an Brett 7 musste leider die Niederlage quittieren. Gustafsson, mittlerweile mit einer Mehrqualität ausgestattet, drohte in ein gewonnenes Bauernendspiel abzutauschen. Das ließ sich Christoph verständlicherweise nicht mehr zeigen und gab auf.

Ähnlich erging es Robert an Brett 5. Sein Versuch, unter Zuhilfenahme eines Läuferopfers eine Dauerschach-Stellung gegen Naiditsch zu erreichen, ging gründlich daneben. Die Partie schleppte sich noch einige Züge dahin, Naiditsch schüttelte zwischendurch den Kopf über Roberts Weiterspielen, wurde aber dann doch erlöst.

Zwischenstand um 18:15 Uhr: 1-3 zugunsten von Baden-Baden.

19:30 Uhr: Inzwischen ist die Partie an Brett 3 zwischen Vallejo Pons und Stefan Bromberger beendet. Stefan hatte mit einem möglicherweise inkorrekten Springer-Opfer versucht, Spannung aus der Stellung zu nehmen. Im folgenden erwiesen sich die weißen 3 Leichtfiguren den schwarzen 2 Türmen deutlich überlegen. Die technische Vorteilsverwertung ließ sich Stefan nicht mehr zeigen.

An Brett 4 remisierte Gerald gegen Etienne Bacrot. Gerald erreichte zwar ein Turmendspiel mit Mehrbauern, das aber wohl nie die Remisbreite verließ. Immerhin kreierte Gerald eine hübsche Schlussstelllung:

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Neuer Zwischenstand: 1,5 - 4,5 zugunsten von Baden-Baden.

Update 20:00 Uhr: Jetzt ist auch Stefan Kindermanns Partie gegen Mickey Adams (übrigens der stärkste Spieler Englands) beendet. In einem höchst komplizierten Springer-Endspiel behielten beide die Übersicht, bis nur noch ein Restbauer übrig blieb. Dieser entschied dann aber die Partie:

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Und auch Falk hatte gegen Rustam Kasimdzhanov, übrigens der stärkste Spieler Usbekistans ;-), immer weniger zu lachen. Über 6 Stunden hielt er prächtig mit, aber dann setzte sich die internationale Klasse durch. Trotzdem Respekt für dieses Durchhaltevermögen!

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So endet die Begegnung mit 1,5-6,5 zugunsten von Baden-Baden - genauso wie in der vorigen Saison. Morgen geht es gegen die SG Speyer-Schwegenheim, die heute gegen den FC Bayern ein 4-4 herausspielen konnten. Wir sind gespannt!

 

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