Nachdem sich die schlachtenerprobte Truppe des MSA Zugzwang durch zahllose Vorrunden gekämpft hatte, stand am Sonntag, den 08.12.2024, der alles entscheidende Vergleich gegen die Vertretung von Roter Turm Altstadt an. In Gegenwart des Oberbürgermeisters – der den ersten Zug am ersten Brett ausführte – verfolgten Hunderte von Fans in der Arcis-Arena das Spektakel. Mehrere Dutzend Supporter mussten von der Security des Platzes verwiesen werden wegen der Verwendung von Pyrotechnik.
Spaßmodus off – jetzt geht der ernsthafte Teil los.
Da sich für das Münchener Mannschaftspokalturnier (MMPT) nur acht Mannschaften gemeldet hatte, entfiel das Achtelfinale im November. Wir hatten es im Viertelfinale direkt mit dem Titelverteidiger SC Roter Turm zu tun, die zudem noch mit einer starken Mannschaft antraten. Obwohl wir als Heimmannschaft gelost wurden, fand das Spiel in den Räumlichkeiten vom Roten Turm in der Arcisstraße statt.
Jörg konnte zunächst an Brett 2 relativ schnell das 1-0 klar machen: "Nachdem Lars mir freundlicherweise auf meinen Wunsch das Brett zwei überließ, da ich meinen Gegner gut kannte, fühlte ich mich in der Eröffnung sehr komfortabel. In einer strategisch anspruchsvollen Stellung opferte ich einen Bauern für die Initiative und einen potentiellen Mattangriff. Die Probleme waren am Ende zu schwierig zu lösen - in deutlich besserer Stellung gewann ich schließlich in Zug 26 nach Zeit."
An Brett 1 hatte Jason es mit einer Nebenvariante im Winawer-Franzosen zu tun, aus der er zunächst auch recht gut herauszukommen schien. Nachdem der Gegner im Zentrum einen Bauern auf d5 vorschieben konnte, geriet Jason zunehmend in die Defensive und konnte den Bauern, der anschließend nach d6 vorrückte nicht mehr stoppen. Mit dem 1-1 war nun klar, dass an den beiden hinteren Bretten 1,5 Punkte erreicht werden mussten, denn bei Gleichstand gibt im Pokal das höhere Gewinnbrett den Ausschlag,
Lars hatte sich nach interessantem Eröffnungsverlauf an Brett 3 zwischenzeitlich eine Gewinnstellung erarbeitet. Nach dem voreiligen Damentausch im 35. Zug ging ihm dann allerdings zu spät auf, dass sich in der enstandenen Stellung der Tausch aller Türme nicht vermeiden ließ. Mit den verbleibenden ungleichfarbigen Läufern reichten dann auch zwei Mehrbauern nicht zum Gewinn, sodass nach 4,5 Stunden das Remis zum 1,5-1,5 vereinbart wurde.
Martin Erik erreichte mit den schwarzen Steinen an Brett 4 eine spielbare Stellung – konnte sich um den 20. Zug herum aber nicht entscheiden, ob er auf Gewinn spielen oder mit einer Blockadestellung und einem vermutlichen Unentschieden zufrieden soll. Wie so oft in einer solchen Situation waren planlose Zuge die Folge, die in eine Verluststellung mündeten. Mit dem Rücken zum Abgrund ergriff er den letzten Strohhalm, spielte schnell, opferte Material, setzte den Gegner auf der Uhr unter Druck und konnte Dauerschach oder mehr drohen. Der Weiße fand darauf nicht die richtige Antwort, gab das Material zurück und nach Damentausch war ein komplett ausgeglichenes Endspiel entstanden. Da ein Remis jedoch nach Berliner Wertung das Ausscheiden bedeutet hätte, probierte er es mit der Brechstange. Ohne Erfolg. Am Ende stand sogar noch eine bittere Niederlage, sodass der Wettkampf insgesamt mit 1,5-2,5 ausging.
MSA Zugzwang | 1,5-2,5 | SC Roter Turm | ||||
1 | Brozio, Jason (2113) | 0-1 | Josch, Sylvio (2107) | |||
2 | Günter, Jörg (2004) | 1-0 | Ritzka, Simon (2108) | |||
3 | Tebelmann, Lars (2011) | 0,5-0,5 | Parsch, Christian (2046) | |||
4 | Lerch, Martin Erik (1911) | 0-1 | Bohnhoff, Peter (2013) |
Leider hat es in diesem Jahr nicht gereicht, das Viertelfinale zu überstehen, wir nehmen in der kommenden Saison einen neuen Anlauf! :-)