Abschlussbericht von den letzten drei Runden des Laimer Pfingstopens
Fortsetzung Tag 4
Der Schnitzeljadbeauftragte (vgl. den Zwischenbericht) des heutigen Tages bin ich: bei der Suche nach einem Lokal – montags generell und an Pfinsgten speziell ist das keine leichte Aufgabe – zeige ich Martin Erik und Georg das Westend. Wir werden fündig, essen Pizza, lassen den ersten Teil des Turniers Revue passieren und verabschieden uns dann auch schon. Georg muss wieder nach Hause, im Gepäck vielleicht etwas weniger Punkte als erhofft, dafür um einige Erkenntnisse im Schweschnikow-Sizilianer reicher. ;-)
In der Jugendherberge kehrt Routine bei der Einlasskontrolle ein. Mit geübter Armbewegung werden alle Personen beim Eintreten in den Turniersaal kontrolliert. Bei ca. zwischen 220 und 300 Kontrollen pro Stunde (was machen Schachspieler/innen eigentlich während einer Partie?! – am Brett sitzen offensichtlich nicht…), kann man nur wünschen, dass kein Tennisarm entsteht. Mit der Einschätzung von 2-3 bpm beim Türschlagen lag ich also nicht so falsch...
Schachlich läuft es nicht gut, Jason verliert und auch ich stehe ausgangs der Eröffnung dermaßen auf dem Acker, dass ich kurz überlege wie ich an der Türkontrolle scheitern kann, nur um den Saal nicht wieder betreten zu müssen. Mit etwas Glück komme ich doch noch in die Nähe eines möglichen Ausgleichs und als mein Gegner falsch auf ein Schach reagiert kann ich sogar den ganzen Punkt einfahren:
Tebelmann – Lichtmannecker, nach 35. … Kg8-h8?, Weiß gewinnt.
Lösung am Ende der Seite
Robert kämpft über 100 Züge, muss sich dann aber den trickreichen Gewinnversuchen seines Gegners geschlagen geben, wie er mir am nächsten Tag berichtet.
Tag 5 - Neuer Spielort, neues Glück
Der letzte Tag findet wiede an einem weiteren Spielort statt, dem Moosacher Gymnasium in der Gerastraße 6. Etwas weiter draußen gelegen, aber mit einer sehr großzügigen Aula eigentlich ideal für ein Schachturnier. Zusammen mit dem B-Open und einem Jugendturnier kommt tatsächlich Festivalstimmung auf, es sind insgesamt ca. 250 Menschen anwesend. Hier soll das "große" Im Gegensatz zu den Vortagen gibt es keine Kontrollen bzgl. Handys. Rucksäcke können wieder am Brett deponiert werden, alternativ gibt es einen Gepäckraum. So ganz klar ist nicht, warum die Bedingungen geändert werden.
Wie in der Jugendherberge wird die Umwelt geschont und es gibt keine Aushänge der Paarungen, dafür aber einen großen Bildschirm auf dem nach Rundenbeginn die ersten Stellungen der ersten 20 Bretter zu sehen sind. Bei den Papierhandtücher auf den WCs hätte man aber vielleicht eine Ausnahmen machen und einen Baum opfern können. Abgesehen von den gescheiterten Versuchen die Kaffeemaschinen zum Laufen zu bekommen ist die 8. Runde aber frei von Zwischenfällen. Jason und Robert spielen Remis und ich muss mich nach einem späten Fehler in der Zeitnotphase einem FM geschlagen geben.
Zu Beginn der 9. Runde wünscht die Turnierleitung einen versöhnlichen Abschluss – etwas Selbstkritik schwingt mit. Zwei Stunden nach Beginn der 9. Runde steht der Kaffeestand endlich – allerdings ohne Tassen. Nachdem sich der Spieler vor mir an einem mit heißem Kaffee gefülltem Wasserglas (ohne Henkel) fast die Hände verbrüht, frage ich nach den Kaffeetassen, die für das Crowdfunding (man konnte freiwillig noch etwas spenden, um das Turnier zu finanzieren) verprochen wurden. … und 5 Minuten später gibt es über 20 Tassen. :-)
Und recht schick sehen sie eigentlich auch aus:
Leider ist meine Partie mit Erhalt von Kaffee und Tasse bereits vorbei, da mein Gegner einen anderen Plan hatte, als ich erwartete. Statt mir den Gefallen 19. Lxd5 Sxd5 mit ausgeglichener Stellung zu tun, beendet er die Partie direkt:
Koellner, A.N.-Tebelmann, nach 19. … Ld5, Weiß am Zug gewinnt.
Lösung am Ende der Seite
Jason schließt das Turnier mit einem letzten Remis ab, Robert tritt zur letzten Runde nicht an. Insgesamt liegen Zugzwang and Friends in etwa innerhalb der Erwartung. Alle Ergebnisse gibt es bei chess-results.
Platz |
Startnummer |
Name |
ELO |
ELO Performance |
Verein |
Pkt |
51 |
45 |
2145 |
2046 |
SC Garching 1980 e.V. |
4/8 |
|
53 |
55 |
2022 |
2029 |
MSA Zugzwang 82 e.V. |
4/9 |
|
55 |
67 |
1907 |
1965 |
MSA Zugzwang 82 e.V. |
4/9 |
|
83 |
48 |
2087 |
1871 |
SK Gerolzhofen |
2/3 |
Siegerehrung und Fazit
Die Siegerehrung findet gegen 21 Uhr statt, weil im B-Open noch sehr lange gekämpft wird. Da im A-Open eine IM-Norm erspielt wurde, soll dafür das Zertifikat ausgedruckt werden. Die Siegerehrung verzögert sich deshalb um 30 Minuten, aber der Spieler ist dann leider nicht da. Oleg Korneev gewinnt punktgleich vor Sunder Shyam und Souhardo Basak mit 7 Punkten aus 9 Partien. Bei der Preisen für das B-Open wird es noch einmal lustig als für den Seniorenpreis ein Spieler aufgerufen wird, der merklich unter 30 ist. Nach kurzer Erheiterung kann er sich aber weder über den Preis noch eine verfrühte Rente freuen.
Unter dem Strich war es ein schönes Turnier mit einer guten Atmosphäre. Die meisten Spieler/innen haben die im Zwischenbericht beschriebenen Unzulänglichkeiten sportlich genommen und sich vor allem auf das Schach spielen konzentriert. Es lässt sich hoffen, dass es eine Neuauflage mit verbesserter Organisation im nächsten Jahr geben wird. :-)
Lösungen
Tebelmann – Lichtmannecker: 36. Txf7! a2 (36. … Dxf7 37. Dh6 Dh7 38. Df6 Dg7 39. Dxg7#) 37. Txf8+ Txf8 38. Dxh6# 1-0. Statt 35. … Kh8? wäre 35. … Tg5 36. Txg5 hxg5 37. Dxg5+ Dg7 38. Dxg7 Kxg7 39. Tb1 a2 40. Ta1 besser und gewesen sollte ins Remis münden. Weiß ist an den a2 gebunden.
Koellner, A.N.-Tebelmann: 20. Dg3 g5 (20. … Lxc4 21. Dg7#, 20. … Sc6 (deckt indirekt das Matt auf g7) 21. Lxd5 +-) 21. Sxg5 1-0 (21. … hxg5 22. Dxg5 Kh7 23. Dg7#)