OIS 2011 – Bericht eines Zugzwänglers aus und über das B-Turnier

Zum diesjährigen OIS, welches bereits in der 31. Auflage stattfand, begaben sich am 17.09. trotz des schönen Wetters 98 Schachfreunde in die Mensa der TU München, um das B-Turnier zu spielen. Das Starterfeld wurde mit 4 Spielern, welche sich für das C- oder Jugendturnier gemeldet hatten erweitert, so dass es mit 102 Spielern, darunter 7 Zugzwängler, beginnen konnte. Für mich persönlich sehr erstaunlich, da es sich um die erste Wiesnwoche handelte und mit einer Teilnahme ein Verzicht auf das größte Volksfest der Welt verbunden ist. Die Räumlichkeiten in der Mensa bieten neben ausreichend Platz und Licht auch die nötige Ruhe zum Schachspielen, da der Boden die meisten Geräusche dämpft. Das Turnier verlief ohne Zwischenfälle, durch die Begrenzung auf Spieler mit einer DWZ bis 1800 gab' es viele spannende und lange Kämpfe, welche nicht selten erst nach mehr als 5 Stunden entschieden wurden.

Aus unserem Verein waren mit Boris K., Robert I. und Thomas W. 3 Spieler mit dabei, welche in der letzten Runde an den ersten Brettern gespielt haben, und sich am Ende mit 6 aus 9 bzw. je 5,5 aus 9 im oberen Drittel der Tabelle wiederfanden. Stephan H. beendete das Turnier mit 4,5 Punkten im Mittelfeld, Neuzugang Patrik H. heimste neben seinen ersten Turniererfahrungen auch 3 Punkte ein, was ich durchaus erwähnenswert finde. Unsere beiden Jugendlichen Leonard L. und Maximilian B. holten 2 bzw. 1,5 Punkte, bei allerdings nur 5 gespielten Runden, da beide im verkürzten Jugendturnier antreten wollten und dieses wie oben erwähnt in das B-Turnier integriert wurde. Zusätzlich hatten sie noch das Pech in Runde 7 gegeneinander spielen zu müssen, was für Vereinskameraden im Normalfall nicht wünschenswert ist.

Folgendes Partiefragment aus Runde 8 möchte ich anfügen, damit der Bericht auch schachlich etwas zu bieten hat:

Im Zuge der Eröffnung enstand nach 9. … Lg5 die folgende Diagrammstellung:

alt

10. h3 befragt den Läufer, ich war mir während der Partie sicher, dass ich auf f3 nehmen sollte, um die Dame weg vom Damenflügel zu lenken um dort gleichzeitig Druck aufbauen zu können. Nach 10. … Lf3 11. Df3 Sc6 hatte ich dieses Ziel erreicht. Zu diesem Zeitpunkt dachte ich, dass Weiß nicht rochieren kann, da ich nach 12. 0-0 cd nicht nur das Zentrum gesprengt sondern auch einen Bauern gewonnen hätte. Mir ist allerdings 13. Se4 nicht aufgefallen, hier wäre nach 13. … Se5 14. Sf6+ Lf6 15. Df6 Df6 16. Lf6 Sd3 ein für den Weißen leicht besseres Spiel entstanden, wie mir die heimische Analyse gezeigt hat. Mein Gegner zog es vor direkt 12. Se4 zu ziehen, was ich mit 12. … Da5+ leicht kontern konnte und mich in meiner Stellung sehr wohl fühlte. Nach 13. Sc3 cd4 14. Lf6 Lf6 dachte ich, dass ich nach 15. Df6 Se5 klar das Heft in der Hand habe, aber mein Gegner überraschte mich abermals mit 15. 0-0 was mir nach 15. ... dc 16. Df6 Se5 noch besseres Spiel ermöglichte. Nach 17. Le2 cb 18. Tab1 Dd2 wusste ich, dass das Spiel gewonnen ist. Bis zur Aufgabe wurde noch 19. Lf3 Tac8 20. Le4 Tc1 21. Dh4 d5 22. Ld5 Tf1+ 23. Tf1 Dd5 0:1 gespielt. Den schnellen Sieg habe ich genutzt, um kurz auf die Wiesn zu gehen. Leider wurde ich am nächsten Tag mit einer Niederlage, die leicht zu vermeiden gewesen wäre, dafür bestraft. Dies kostete auch den ersten Ratingpreis für DWZ < 1600. :-(


Eventuell folgt noch ein Beitrag für das A-Turnier:

Soviel sei angemerkt: IM Markus Lammers (4), Bernhard G. (21), Günter H. (24), Stefan H. (33) und Berthold K. (93) spielten im A-Turnier. Damit waren mit dem B-Turnier insgesamt 12 Spieler von Zugzwang am OIS beteiligt!

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