Niemand soll sagen, der MSA würdige nur eigene Erfolge auf seiner Web–Seite. Also gibt es jetzt – vollständig überflüssigerweise – und auch nur, weil der Autor seit langem nichts mehr veröffentlicht hat – auch an dieser Stelle eine Laudatio auf „unsere“ Europameister:

 

The miracle

 

TEAM GERMANY gewinnt EURO 2011

 

Dieweil die meisten Kommentatoren die Ereignisse von Porto Carras mit dem „Wunder von Bern“ verglichen haben, musste ich – am Nachmittag des 11.11.2011 live vor dem Terminal sitzend die heroische Abwehrschlacht des Jan Gustaffson verfolgend – an ein anderes sportliches Wunder denken:

“Eleven seconds, you got ten seconds, the countdown going on right now […] Morrow up to Silk […] five seconds left in the game! Four left in the game! Do you believe in miracles? Yes!!! Unbelievable!” (Al Michaels’ Kommentar der Schlusssekunden des Spiels USA – Sowjetunion beim olympischen Eishockey-Turnier 1980 in Lake Placid.)

Es waren zehn wahnsinnige Tage, die Arkadij Naiditsch, Georg Meier, Daniel Fridman, Jan Gustafsson und Rainer Buhmann dem staunenden Schach–Publikum boten. Im Gegensatz zu anderen Turnieren, als aus finanziellen Gründen Russland, Ungarn, England oder eben Deutschland (2010) nur mit einer verstärkten Jugendmannschaft antraten, waren praktisch alle Kanonen an Bord – tatsächlich haben von den europäischen Superstars nur Kramnik, Gelfand und Polgar gefehlt.

 

Und wenn man bedenkt, dass von den außereuropäischen Mannschaften in den letzten Jahren nur die USA und China auftrumpfen konnten, wage ich zu sagen:

Der Erfolg von Porto Carras ist der größte Erfolg des deutschen Schach seit – ja: seit wann eigentlich? Seit 2001 – Silber bei der Olympiade in Istanbul? Oder seit 1936 – Gewinn der Olympiade in München (die allerdings von einigen starken Nationen / Spielern aus politischen Gründen bestreikt wurde)?

Also jedenfalls ein absolutes Riesen–Ding. Erspielt in der Manier, mit der die Sowjetunion ehedem Seriensieger bei den Titelturnieren der Nationen war: Nur zwei von 36 Partien wurden verloren: Naiditsch unterlag Topalov, Meier Cheparinov. Beide Spieler bewiesen zuvor und danach, dass sie nicht gewillt sind, im Konzert der Großen glücklich mit Remisen zu sein und spielten gegen Namen wie Ponomarjov, Caruana, Radjabov oder Movsesian auf Gewinn – und das mit Erfolg, wie der geneigte Leser weiß!

Ich habe mir „the miracle“ jedenfalls zu Herzen genommen, und habe beschlossen, dass, falls ich jemals in die Turnierarena zurückkehren werde, es kein Klammerschach mehr gegen Ach–So–Starke 2100er mehr geben wird.

Vielmehr: Lasst uns die Reifen heizen und nicht mit Feuer geizen!

TEAM GERMANY hat es vorgemacht!

So sei es.

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