Es war einmal in Erfurt

ich habe dieses Jahr wieder das Erfurter Schachfestival (http://erfurter-schachfestival.de/) mitgespielt. Ein sehr schönes Turnier, dass ich jedem empfehlen kann, der sich vom 26.12 bis 30.12 Zeit nehmen kann/will ein Schachturnier zu spielen. Gespielt wird im komfortablen Radisson Hotel im 17. Stock. Mit 6 GM und insgesamt 28 Titelträgern war das Turnier dieses (bzw. letztes) Jahr gut besetzt. Für mich ist es nicht gut gelaufen. An 19 gesetzt belegte ich mit 3,5/8 Platz 67 und blieb damit etwas unter meinen Erwartungen. Ziel war es eigentlich die 2300 zu durchbrechen, ich durchbrach leider die 2200...

Interessanterweise spielte ich, von ein Paar Aussetzern mal abgesehen, kein so schlechtes Schach.

Das Turnier begann schon sehr merkwürdig. Ich fuhr den weiten Weg nach Erfurt (7,5 Stunden Fahrzeit mit der Regionalbahn) um in der ersten Runde gegen Rudolf Rüther aus München zu spielen. In einer fast immer ausgeglichenen Partie wehrte er sich auch sehr beharrlich und gab erst im 84. Zug mit 4 Sekunden Restbedenkzeit (ich hatte noch 20 Sekunden) im Läuferendspiel auf. Am Folgetag verlor ich gleich beide Partien vollkommen unnötig und mir wurde klar, dass ich bei diesem Turnier nicht berühmt werden würde. Für den Folgetag nahm ich mir jedoch 2 Siege vor. Es wurden immerhin 1,5 Punkte. Die Remispartie aus der 5. Runde habe ich kommentiert.

 

In den letzten drei Runden hatte ich prominente Begleitung. An Brett 32 saß WGM Melanie Ohme (2370 ELO, an 12 gesetzt) neben mir, bei ihr lief es ähnlich schlecht.

In Runde 6 hatte ich in leicht besserer Stellung mit Schwarz einen der besagten Aussetzer, dritte Verlustpartie.

In Runde 7 hatte ich mit Weiß einen 1800er zugelost bekommen. Mit 2,5/6 wollte ich die Partie natürlich gewinnen. Alles lief planmäßig. Und im 29. Zug kam es zu folgender Stellung:

Weiss am Zug gewinnt

sollte die Partie nach Dxc7 und 0-0 remis enden? Oder kann Weiß die Partie noch gewinnen?

Eine schöne Knobelaufgabe, die ich am Brett glücklicherweise lösen konnte...

In der 8. und letzten Runde bekam ich mit Schwarz einen jungen Armenier mit 2026 ELO zugelost. Er hatte bis dahin einen GM und einen FM besiegt und eine Leistung von über 2300 DWZ erspielt. Ich war einer der wenigen titellosen Gegner. Und so verlor ich die letzte Runde ohne einen groben Fehler gemacht zu haben. Obwohl ich nicht mehr die Kraft und Lust hatte, mich zäh zu verteidigen, versuchte ich diese Partie nicht zu verlieren. Mein Gegner zeigte jedoch eine schöne Endspieltechnik und gewann verdient.

Das Turnier gewann IM Michael Richter mit 6,5/8.

 

Grüße,
Daniel

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