Nie mehr Landesliga!

 

Nie mehr, nie mehr, nie mehr!

 

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 Es ist vollbracht: Was vor knapp drei Jahrzehnten als „Just-for-fun-Projekt“ in der untersten Spielklasse begann, wird seinen Höhepunkt kommende Saison in der bayerischen Oberliga finden.

Im Gegensatz zu anderen Vereinen – Namen seien nicht genannt! – die in der Vergangenheit kurzfristigen Erfolg durch den unkoordinierten Zukauf von Titelträgern zu erheischen suchten, ist der MSA ZZ sich selbst seit jeher treu geblieben: „Unsere“ Titelträger kommen nicht nur zum Spieltag, remisieren, kassieren und reisen wieder ab: Vielmehr analysieren sie mit Mitgliedern jedweder Spielstärke, halten Vorträge, blitzen, lassen sich auf die Schippe nehmen, spendieren Mousse au chocolat oder bauen Bretter auf. Oder ab. Oder initiieren die Änderung des Vereinsnamens. Und vieles mehr.

Vor allem aber: Die hat niemand gekauft, die waren einfach irgendwann einmal da und sind geblieben. Wie so viele andere auch: Power-Bauern, Hobby-Journalisten, Pokerspieler, Ex-Taxler, Biochemiker, Rikscha-Fahrer, Verwaltungskräfte & Unternehmer …

Kurz: Ein Sammelsurium aus allen Herren Länder, sozialen Welten sowie Münchner Stadtteilen. Und das Flaggschiff dieser munteren Truppe wird nun in die höchste bayerische Spielklasse einziehen. Zu verantworten hat dies:

Stefan Kindermann: Acht Punkte aus neun Partien (Sonderbonus fürs Durchspielen!), DWZ-Performance: 2665. Noch Fragen?

Gerald Hertneck: Sechs Punkte aus sieben Einsätze in acht Wettkämpfen (ein Feind traute sich gleich gar nicht an’s Brett!). Einmal war er verhindert, um auch der großen weiten Welt zu vermelden, welch scharfe Klinge der MSA schwingt. Noch wichtiger als die zahllosen Punkte war aber die Tätigkeit als Mannschaftsführer: Nur ein einziges Mal gab der MSA ZZ I ein Brett kampflos ab – und dafür wiederum zeichnet nicht Gerald verantwortlich, sondern der Berichterstatter, der am Vorabend des besagten Wettkampfes telefonisch nicht erreichbar war. Langer Rede kurzer Sinn: Gerry Superstar!

Uli Dirr: Der St. Martin der Saison: Damit die Gegner wenigstens ab und zu auch mal sich ein bisschen freuen konnten, beschloss er, „nur“ 50 % beizusteuern. Luxusprobleme á la Zugzwang!

Daniel „Der Berserker“ Krklec: Ob korrekt oder nicht – ob logisch oder eher weniger – ob notwendig oder als Draufgabe – ob durch Zeitüberschreitung oder Aufgabe des Gegners – oder wie auch sonst – DANILO GEWINNT IMMER!

Bernhard Gerstner: Kam von Ingolstadt und gewann gegen Ingolstadt. Isst gern, trinkt gern, lacht viel und kann sich keine Namen merken. Kurz: Ein echter MSA’ler.

Roman Krulich: Saß zumeist bis ganz zum Schluss am Brett, weil er: 1. Nicht gern verliert. 2. Gern gewinnt. Und: 3. Dafür sorgt, dass das auch so kommt. Kein Theoriegeier, aber ein Kämpfer vom Feinsten! Dijana pflegt ihn Romanowitsch zu nennen, aber im Gegensatz zu Abramowitsch bei Chelsea hat er uns nicht gekauft, sondern ist Sponsor, Schachfreund, Mäzen und Punktelieferant in einem. Und dass ihm Vishwanathan Anand für die Oberliga abgesagt hat, hat er nicht zu vertreten: Aruna hat ihren Mann nicht freigegeben, da sie ihn demnächst zum Kinder–Erziehen braucht. Siehe:http://www.chesstigers.de/index_news.php?id=2321&rubrik=1&PHPSESSID=a593cebaade2d2cbc207ee8ae7df15fe Da kann Roman nichts für.

Mauro Bonacci: Nicht nur lebensjahre–, auch dienstältester MSA‘ler in der „Ersten“. Er kann sich noch an Ralf Callenberg, Reza Azimi, Oliver Wiech und noch viel weiter zurück erinnern. Mauro ist wie guter Wein: Je älter, je reifer.

Felix Brychcy: Nach holprigem Beginn kam er gegen Ende der Saison mächtig in’s Rollen und steuerte neben einem Kapuzenpulli auch wichtige Zähler bei.

Julian Garbotz, Artur Wachelka, Martin Motl, Tom Tibitanzl und Dijana Dengler: Waren immer da wenn es einzuspringen galt und erspielten gemeinsam 50 %. Auch unsere Ersatzbank ist Oberligareif!

Und weil ein derartig „Ding“ auch gefeiert werden will, trafen sich Spieler, Vorstand sowie Fotograf und Journalist am Sonntag, 10. April anno domini 2011 im Schmeller. Um zu lobpreisen, lecker zu speisen, zu planen und sich zu fürchten vor dem Aufstieg in die ungeliebte 2. Bundesliga.

Aber bis dahin fließt ja noch ein wenig Wasser die Würm hinab …

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