Es war letzten Sonntag ein ziemlich heißer Kampf gegen Passau, den wir am Ende knapp mit 4,5 zu 3,5 Punkten gewannen. Stefan spielte gegen Testor eine schöne Partie im Tarrasch-Franzosen, die er am Ende sicher nach Hause schob. Am schnellsten gewann aber Martin Motl, der seinen Gegner schon in der Eröffnung überspielte. Diese beiden Weißsiege waren schon mal sehr wichtig für uns. Großes Lob geht an Daniel, der eine taktisch und strategisch einwandfreie Leistung ablieferte, und den Weißen mit präzisem Spiel zur Aufgabe zwang – das war seine bisher beste Partie in dieser Saison! Mit diesen drei Punkten war es eigentlich erstaunlich, dass der Kampf am Ende noch so knapp wurde. Falk und der Großmeister Gerry steuerten noch je einen halben Punkt dazu, wobei ich zum dritten Mal Mal in dieser Saison mit meiner schachlichen Leistung höchst unzufrieden war! Die mit Abstand spannendste Partie lieferte unser Taktiker Markus Lammers, und zwar wie folgt:
Hiermann-Lammers
Der weiße Springer hat kein Rückzugsfeld, da auf Sa3 einfach Lb2 folgen würde. Also dauert die Partie nicht mehr lang? Nein, denn Hiermann greift zu einem verzweifelten Opfer. 24.Sxc7 Lxc7 25.d6 La5 26.c6 bxc6 27.Lxc6 Le6 28.c5 De5 Aus meiner Sicht sind die weißen Freibauern nicht ganz so bedrohlich wie sie aussehen, aber auf jeden Fall ist Sorgfalt geboten. 29.Td1 Tec8 30.Lxa8? Dies sollte eigentlich der entscheidende Fehler sein. Richtig war der Zwischenzug 30.Lf4, wonach die Stellung noch unklar bleibt. 30...Txc5! Diesen starken Gegenschlag hatte Weiß wohl übersehen. 31.De3 Dxg5 32.f4 Dd8 33.Kh2 Tc3 34.Da7 Tc2 35.Le4 Txa2 36.De7 Dd7 37.Ld5 Td2 Noch kein Fehler, aber einfacher gewann wohl 37...Lxd5 38.Txd5 (38.Dxd7 scheitert an Txg2+ 39.Kh1 Td2+ 40.Kg1 Lb6+ 41.Kf1 Lc4+ 42.Ke1 Te2+ 43.Kf1 Te7+) 38...Da4 38.f5 Ein sehr kreativer letzter Versuch – alles hängt, aber nichts kann geschlagen werd
en! Eine wahrlich nicht alltägliche Stellung...
38...Txd1?? Ein tragischer Fehler. Mühelos gewann 38...Dxe7 39.dxe7 wegen dem Zwischenschach Lc7+ 40.Kg1 Txd1+ (der weiße Turm fällt mit Schach). Nach dem Textzug ist die Stellung dagegen sogar verloren! 39.fxe6 Dd8 Nichts geht mehr... 40.exf7+ 1–0
Den entscheidenden halben Punkt trug dann Felix bei, wobei er wieder mal in Zeitnot geriet, und wohl auch nicht ganz korrekt spielte. Die tragische Heldin des Wettkampfs war Dijana, der in strategisch besserer Stellung gegen Altmeister Linhart ein taktischer Fehler unterlief, und eine völlig unverdiente Niederlage kassierte – ansonsten hätten wir den Kampf noch höher gewonnen. Nun ja - jetzt haben wir erst mal einen Monat Pause, und spielen dann mit frischen Kräften gegen Kriegshaber Augsburg. In der Tabelle sind wir nun punktgleich mit Bayern II geteilter Erster, da der Kampf Wacker-Bayern Remis ausging. Es bleibt also spannend!