Den gestrigen Kampf gegen Pang/Rosenheim – immerhin seit vielen Jahren eine gestandene Oberligamannschaft - konnten wir mit 4,5 Punkten knapp für uns entscheiden. Premiere deshalb, weil wir noch nie gegen Pang angetreten waren. Das Match fing jedoch bereits nicht ganz planmäßig an, nachdem Pang das Spitzenbrett unbesetzt ließ, bzw. der dort aufgestellte Markus Wach, der seit vielen Jahren trotz seiner Elozahl von 2370 schachlich nicht mehr aktiv ist, als Strohmann aufgestellt wurde. Somit starteten wir mit einem kampflosen Punkt nach einer Stunde Spielzeit. Der Mannschaftsführer war damit halbwegs zufrieden, denn so musste er selbst nicht antreten. Am zweiten Brett rieb ich mir nach etwa 2 Stunden Spielzeit verwundert die Augen, als ich folgendes Qualitätsopfer sah:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Der junge Max Berchtenbreiter griff hier gegen Stefan zu 22.Txc6? Dxc6 23.Sxe5?, um nach dem mehr oder weniger trivialen 23...Dxc2 24.Sxg6 Tf7 25.Tc1 Da2! (mit Deckung des Läufers auf e6) ernüchtert festzustellen, dass seine Stellung bereits aufgabereif ist – immerhin hat er ja einen ganzen Turm weniger! Natürlich hätte er stattdessen einfach seinen Turm auf die a-Linie zurückziehen sollen. Somit schien der Kampf zum Selbstläufer zu werden, jedoch holten wir aus den verbleibenden 6 Partien nur noch 2,5 Punkte. Daniel kam leider unter die Räder, nachdem er nach der Eröffnung nicht genügend Raum für seine Figuren fand. Dasselbe Schicksal traf Bernhard, nachdem sich sein Gegner Wachinger sehr wirkungsvoll gegen den Igel aufgestellt hatte, und die schwarze Verteidigung immer schwieriger wurde. Sehr zufrieden war ich am 8. Brett, wo Alex in seinem geliebten Franzosen eine Traumstellung erreicht hatte:

 

 

 

 

 

 

 

 

Ich erwartete nun die naheliegende Zugfolge 23...Sa7 24.Dxb5 Sxb5 25.Sb1 Tc8 und nun z.B. auf 26.Tc1 Tc4! mit schwarzem Endspielvorteil. Stattdessen folgte 23... Dc6 24.Dc1! (diesen Zug hatte Alex übersehen) Sa7 25.Dxc6 bxc6 26.Sf3 mit ungefähr ausgeglichenem Spiel. Tatsächlich wurde die Partie dann auch Remis. Auch am 3. Brett konnte Falk zu keinem Zeitpunkt etwas aus der Stellung herausholen, und fügte sich nach der Zeitkontrolle in die Punkteteilung. Somit musste die Entscheidung an den Brettern von Martin Motl und Uli Dirr fallen. Leider war für Martin die Eröffnung gründlich schief gelaufen war, und so ergab sich nach dem 30. Zug folgende Stellung, in der er mit Weiß noch im Trüben zu fischen hoffte:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Sorgen macht nicht nur der Umstand, dass Weiß eine Qualität weniger hat, sondern auch, dass sich Schwarz auf der a-Linie einen Freibauern bilden kann. Es folgte 30....Kf8 31.Ke4 b6?? Stefan Kindermann beschäftigte sich an dieser Stelle gedanklich mit dem Rückopfer der Qualität 31...Txd6 32.cxd6 nebst Ke8 und Kd7 mit besserem Endspiel für Schwarz (eben wegen dem entstehenden Freibauern auf der a-Linie). Ich plädierte eher für sofortiges 31...a5, ließ mich jedoch vom Computer belehren, dass Weiß dann nach 32.Sc4 über gutes Gegenspiel verfügt. Der Partiezug ist allerdings ganz fatal, weil er den weißen Freibauern erst richtigen Schwung verleiht. 32.c6! Txd6 33.c7 Te6+ 34.Kd5 Te8 35.Kc6 Ke7 36.d5 1–0 Martin, das war mal wieder.....Spitze!!!

Die Partie von Uli war sehr hart umkämpft und auch ziemlich nervenaufreibend (wie alle seine letzten Partien in dieser Saison) und endete schließlich mit Remis. Tja wie sieht es nach diesem Sieg in der Tabelle aus, und wie sind unsere Zukunftsaussichten?

 

Rang

Mannschaft

1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

MPkt

BPkt

1.

FC Bayern München 2

**

4

5

6

8

6

13 - 1

40,0 - 16,0

2.

MSA Zugzwang 1

**

 

4

5

6

13 - 1

35,0 - 21,0

3.

TSV Wacker Neutraubling 1

4

 

**

4

4

 

5

5

11 - 3

33,0 - 23,0

 

Wie bereits bekannt, kann Bayern II nicht aufsteigen, da Bayern I sich in der 2. Bundesliga hält, und dort den Aufstiegsplatz blockiert. Wir liefern uns also mit Wacker einen Kampf um den ersten Aufstiegsplatz, aber nach Lage der Dinge werden wohl beide Teams das Aufstiegsrecht bekommen. Alle anderen Mannschaften haben um die 50 Prozent der Punkte, und sind nicht mehr im Rennen. Somit müssen wir uns also gedanklich darauf einstellen, dass wir nächste Saison in der 2. Bundesliga spielen, wenn wir das Aufstiegsrecht wahrnehmen. Dies wäre natürlich ein historischer Moment im Vereinsleben das MSA Zugzwang!