Bayerische Mannschaftsmeisterschaft ( BSB )


v Tabelle

Rang Mannschaft 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 MPkt BPkt
1. Rottal 1 ** 5 5 6 6 5 16 - 2 46,0 - 26,0
2. Kriegshaber 1 ** 4 6 5 5 15 - 3 46,5 - 25,5
3. München Zugzwang MSA 1 4 ** 6 6 15 - 3 45,0 - 27,0
4. München Tarr 2 2 ** 4 5 7 11 - 7 40,5 - 31,5
5. Haunstetten 1 3 3 2 ** 6 10 - 8 41,5 - 30,5
6. Weilheim 1 3 4 ** 7 - 11 35,5 - 36,5
7. Sendling 1 2 3 ** 4 5 7 - 11 30,5 - 41,5
8. SK Ingolstadt 1 2 2 ** 6 6 - 12 30,0 - 42,0
9. Tegernsee 1 3 3 4 ** 5 3 - 15 24,5 - 47,5
10. Passau 2 2 1 3 2 3 ** 0 - 18 20,0 - 52,0

^ v Aufstellung

München Zugzwang MSA 1
Spiellokal:
Münchener Schachakademie
Zweibrückenstraße 8 / Rgb. A4
80331 München
Tel: 0 89 / 95 89 43 30
Kontaktdaten:
Vorstand
Anderson, Viktor


Mannschaftsführer
Hertneck, Gerald


Postempfänger
Hertneck, Gerald


Partieneingeber
Krklec, Daniel


Schiedsrichter
Dormann, Winfried
Regionaler Schiedsrichter


Die Adressen der Kontaktpersonen stehen nur registierten Benutzern zur Verfügung. Die Zugangsdaten erhalten Sie über Ihren Mannschaftsführer.
Mannschaftsaufstellung:
Nr. Name Titel DWZ
1. Kindermann, Stefan GM 2527
2. Hertneck, Gerald GM 2493
3. Dirr, Ulrich FM 2234
4. Krulich, Roman CM 2182
5. Krklec, Daniel   2186
6. Brychcy, Felix   2031
7. Bonacci, Mauro, Dr.   2123
8. Beck, Alexander   2076
9. Dengler, Dijana FM 2057
10. Callenberg, Ralf   1979
11. Tibitanzl, Thomas   1994
12. Huber, Stefan   1920
13. Pronold, Helmut   1958
14. Lux, Jürgen   1901
15. Garbotz, Julian   1863
16. Wachelka, Artur   1871
17. Wolf, Martin   1792
18. Hopp, Günter   1782

^ v Abschlussbericht Landesliga Saison 2009 / 2010 - 13.04.2010 - Gerald Hertneck

Ende gut – alles gut?

Es ist geschafft – die Landesliga Saison ist beendet. Leider haben sich die Erwartungen vom MSA Zugzwang nicht ganz erfüllt, weil wir trotz einem stolzen Ergebnis von 15 zu 3 Mannschaftspunkten nur auf dem dritten Platz gelandet sind – hinter Kriegshaber Augsburg und dem SC Rottal. Dem Aufsteiger Rottal gebührt unser Respekt, da die Mannschaft trotz der Heimniederlage gegen uns alle anderen Mannschaftskämpfe gewonnen hat, und somit souverän durch die Liga marschierte. Hätten wir in der 3. Runde geahnt, dass es so kommen würde, dann hätten wir gegen Ingolstadt noch stärker aufgestellt, und alle Kräfte mobilisiert. So jedoch ging dieser Kampf an unserem Unglückstag überraschend hoch mit 2,5 zu 5,5 verloren, was sich im Nachhinein als entscheidend herausstellte. Am unteren Tabellenende ging der Abstieg ganz klar an Passau II und Tegernsee I. Es war leider zu befürchten, dass mein alter langjähriger Verein den Anforderungen der Liga nicht mehr gewachsen sein würde, nachdem er bis auf GM Valeri Beim nach dem Rückzug aus der Bundesliga alle seine Großmeister verlor.

Hier die Einzelergebnisse unserer Spieler

Kindermann, Stefan 4.5/7
Hertneck, Gerald 7.5/9
Dirr, Ulrich 1.5/3
Krulich, Roman 2.5/5
Krklec, Daniel 4.5/7
Brychcy, Felix 5.0/7
Bonacci, Mauro, Dr. 4.5/7
Beck, Alexander 5.0/9
Dengler, Dijana 4.0/6
Callenberg, Ralf 0.0/1
Tibitanzl, Thomas 1.5/3
Huber, Stefan 1.5/3
Garbotz, Julian 2.0/3
Wachelka, Artur 0.0/1


 

Ralf Callenberg und Artur Wachelka hatten das zweifelhafte Vergnügen, nur ein einziges Mal zum Einsatz zu kommen, und diese Partie auch gleich zu verlieren. Ansonsten lag kein Spieler unter 50 Prozent!

Die kommende Saison wird sicher nicht leichter, da aus der Oberliga unser alter Bekannter - der SC Dillingen wieder abgestiegen ist, und sicher erbittert um den Wiederaufstieg kämpfen wird. Als Reaktion auf den entgangenen Aufstieg ist klar geworden, dass wir uns in der nächsten Saison verstärken müssen, wenn es nicht wieder eine Zitterpartie werden soll. Schaut man sich die DWZ-Performance der der drei besten Spieler von Zugzwang an, so ergibt sich nämlich folgendes Bild:
1 Hertneck 2505
2 Kindermann 2404
3 Brychcy 2283

Hier zeigt sich ganz klar, dass der qualitative Sprung von Brett 1 und 2 auf Brett 3 bis 8 viel zu groß ist. Außer den beiden Großmeistern gelang keinem einzigen Spieler in der Mannschaft eine Performance von 2300 – dabei läge dies doch eigentlich im Bereich des Machbaren... Trotz dieser Einschränkung möchte ich betonen, dass alle Spieler der Mannschaft sehr engagiert gekämpft haben, und damit zum Gesamterfolg beitrugen. Mit Ulrich Dirr, Roman Krulich, Daniel Krklec, Felix Brychcy und Mauro Bonacci hatten wir eine sehr solide Mittelachse, auf die man sich fast immer verlassen konnte! An den hinteren Brettern hat mich besonders die Kampfkraft einer blonden Dame beeindruckt, aber auch Alexander Beck spielte zu Beginn der Saison sehr stark auf. Besonders danken möchte ich auch den Ersatzspielern Stefan Huber, Thomas Tibitanzl und Julian Garbotz, die uns nie im Stich gelassen haben, wenn Not am Mann war.

Mein Dank geht an den Verein, der die Kosten der Übernachtung der letzten Runde in Passau übernommen hat. Leider haben wir uns mit unserem Verlegungsantrag von 10 auf 11 Uhr beim bayerischen Spielleiter nicht durchsetzen können, sodass eine teure Übernachtung erforderlich wurde. Hier hoffen wir, dass unser Antrag auf generelle Verlegung des Spielbeginns von 10 auf 11 Uhr in den Landesligen auf dem Kongress des Bayerischen Schachbunds angenommen wird.


^ v Runde 8 - 24.3.2010 - Gerald Hertneck

Zugzwang I: Bericht vom Kampf gegen Haunstetten

Erfreulicherweise konnte die 1. Mannschaft den Kampf gegen Haunstetten glatt mit 6 zu 2 gewinnen! Vater dieses Erfolgs ist vor allem die starke Mittelachse in Form von Daniel Krklec, Felix Brychcy und Mauro Bonacci. Dabei gewannen die drei Musketiere sehr unterschiedlich: Daniel im Prinzip bereits in der Eröffnung - er gilt ja in aller Welt als sehr starker Theoretiker, und so kam für ihn gegen die Aljechin-Verteidigung nur der starke Vorstoß 5.e6! in Betracht. Felix gewann in seinem geliebten Königsinder nach bewegtem Verlauf. Und der Endspielfuchs Mauro standesgemäß im Turmendspiel. Weniger erfolgreich verlief es an den ersten drei Brettern, da Stefan und Uli mit Schwarz nicht zum vollen Punkt kamen. Auch auf die Gefahr hin, meine treuen Leser mit Fragmenten aus meinen eigenen Partien zu langweilen, komme ich nicht umhin, den dramatischsten Moment aus meiner Partie gegen Grimberg zu präsentieren:

haunstetten2010

Hier zog ich als Weißer nach kurzem Nachdenken 1.Dxa4 konnte jedoch nach 1...Ta8 2.Dd4 Kg7 (nach längerem Nachdenken) mich mit 3.Sxg5 Dxa7 4.Dxa7 Txa7 5.Sxf7 nur noch ins Remis fügen. Wir mir Kollege Kindermann gleich nach Beendigung der Partie mitteilte, hätte ich stattdessen mit dem richtigen Zug meinen Gegner sofort zur Aufgabe zwingen können. Wie das, wo doch alles gedeckt, mag man sich fragen. Nun die etwas überraschende Lösung lautet 1.Dxe8+, wonach der a-Bauer über kurz oder lang zur Dame unwandelt. Übrigens wäre auch 1.Dc6! mit der Doppeldrohung a8D und Sxf6+ sehr stark gewesen!

Nachdem die Partien an den ersten sechs Brettern beendet waren, standen noch die Ergebnisse von Alex und Dijana aus. Hier musste Alex leider erneut feststellen, dass er sich derzeit in einer Formkrise befindet, und mit Schwarz sehr hart um die Punteteilung kämpfen. Eine großartige kämpferische Leistung bot auch Dijana, die ihren Gegner nach vollen 6 Stunden im Endspiel zur Aufgabe zwang. Irgendwann hörte der Mannschaftsführer einmal, dass man Frauen nicht warten lassen sollte. Umgekehrt scheint diese Regel nicht zu gelten, nachdem gleich sieben Männer auf eine Frau warten mussten...

Nun stellt sich natürlich die Frage, wie es an der Tabellenspitze aussieht, und ob noch ein Rest an Aufstiegschancen besteht. Dies muss man objektiv wohl eher verneinen, da der Tabellenführer Rottal in dieser Saison die erstaunliche Leistung vollbracht hat, alle Kämpfe außer den gegen uns zu gewinnen (und auch den haben sie mit 3,5 zu 4,5 äußerst knapp verloren). Aber selbst wenn Rottal in der Schlussrunde gegen Sendling noch stolpern sollte, läge immer noch Kriegshaber nach Brettpunkten vor uns. Wir fahren also mit gemäßigtem Optimismus nach Passau!


^ v Runde 7 - 3.3.2010 - Gerald Hertneck

Spannende Kämpfe beim SC Tarrasch!

Die Landesliga-Begegnung gegen Tarrasch am Sonntag war sehr hart umkämpft! Es ging für uns ja auch quasi „um Leben und Tod“, nachdem wir nur mit einem Sieg im Rennen um den begehrten Aufstiegsplatz bleiben konnten. Der Kampf begann ... mit einem wohlwollenden Bick des Mannschaftsführers auf das Spiellokal. Hier hatte Tarrasch wirklich gute Vorarbeit geleistet: helle luftige Räume mit einem kleinen Buffet nebst Bedienung. Als besonderes Highlight war im selben Raum die Begegnung aus der 2. Bundesliga – Tarrasch I gegen SC Bindlach angesetzt. Allerdings blieb uns wenig Zeit, diesen Kampf zu verfolgen, da wir an den eigenen Brettern vollauf beschäftigt waren.

Erfreulicherweise brachte uns Mauro mit einem Schwarzsieg in Führung, wobei ich mich nur wunderte, dass er im Sizilianer mit seinem Springer durch ein Pendelmanöver zwei Tempi verlor. An vielen anderen Brettern machten wir eher durchwachsene Erfahrungen. So kam Felix mit Weiß ohne Vorteil aus der Eröffnung, und fügte sich im Turmendspiel ins Remis. Bei Uli, der erstmals in der Saison zum Einsatz kam, verhielt es sich gerade anders herum. Im frühen Mittelspiel hatte er eine vielversprechende Stellung mit Entwicklungsvorsprung, die er jedoch nicht ausbauen konnte. Am Spitzenbrett mühte sich Stefan lange ab, seine strategisch bessere Stellung zu verwerten, nur wollte ihn sein Gegner Hennig dabei partout nicht unterstützen, sodass auch diese Partie schließlich unentschieden endete. Bis zu diesem Moment konnten wir mit dem Match zufrieden sein, aber nun kam es ganz dicke. Daniel, der gut aus der Eröffnung gekommen war, musste sich nach einem Fehlzug gegen die anwachsende weiße Initiative verteidigen, der er schließlich auch erlag. Und Alex hatte seine Stellung möglicherweise falsch eingeschätzt, denn der entfernte Freibauer seines Gegners am Damenflügel erwies sich nicht als schwach sondern als stark, was ihn nach einem Springeropfer zur Aufgabe zwang... Somit stand es in der Zwischenbilanz 3,5 zu 2,5 gegen uns. Es lief noch meine Partie gegen Juptner und die von Dijana gegen Rasch. In beiden Partien hatten wir Vorteil, aber abgerechnet wird bekanntlich erst zum Schluss. Eine spannende Frage lautete, ob mein interessantes Endspiel auch bei bester Verteidigung von Weiß gewonnen war:

Tarrasch2010

Ungleiche Läufer sind immer Remis, dachte sich hier wohl mancher Zuschauer. Weiß am Zug muss sich aber gegen die Drogung 1...h3 verteidigen, denn wenn der Bauer erst mal auf h2 steht, wird es noch kritischer. In der Partie folgte 1.Kg2?!, was natürlich sofort mit 1...Ke3! beantwortet wird. Nach 2.Ld5 stellte ich mit 2...Le1! die starke Drohung f3+ auf, die nicht mehr zu parieren ist. Juptner hatte sich wohl auf 3.Kf1 verlassen, aber auch dann folgt 3...f3!, weil nach 4.Kxe1 der h-Bauer durchläuft. Der Rest der Partie spielte sich wie Butter. Weiß konnte in der Diagrammstellung aber auch 1.Kg4 spielen, was die zähere Verteidigung ist. Auch dann folgt 1...Ke3, aber nun behält Weiß scheinbar alle kritischen Felder auf der langen Diagonale unter Kontrolle. Ich hätte dann nach 2.Ld5 Kf2 3.Lc6 f3! gespielt, denn wieder kann der vorwitzige Bauer wegen dem Ablenkungsopfer 4...h3 schlecht geschlagen werden. Doch was passiert, wenn Weiß 4.Ld5 spielt, und den Bauern verschmäht? Die Antwort zeigte mir Rybka: Schwarz gewinnt nach 4...Le5 5.Ld5 mit dem genialen Bauernopfer 5...c4!! . Die Idee dieses Zugs liegt darin, dass das Feld c4 blockiert wird, und der f-Bauer sich auf f1 umwandeln kann. Ohne die Pointe c4 wäre das Endspiel woh Remis, wobei man es auch noch näher untersuchen müsste. Die dritte Verteidigungsidee von Weiß lautet 1.Ld7, doch nach dem simplen 1...Kc3 2.Le6 sollte 2...h3! gewinnen, weil der Läufer sich schlecht gegen Freibauern auf zwei Flügeln verteidigen kann. Ein solch studienhaftes Endspiel hat man sicher nicht alle Tage!

Nun hing also alles von Dijanas Partie ab! Dijana hatte bereits nach der Eröffnung Vorteil, allerdings bekam ihr Gegner nach einer Ungenauigkeit starken Angriff am Königsflügel. Nach dem 40. Zug stand alles spitz auf knopf und ein einziger Fehler konnte die Partie entscheiden. Unter diesen Umständen waren eiserne Nerven gefragt, und ich muss gestehen, dass der Mannschaftsführer sie nicht hatte, und das Brett und die konzentriert nachdenkende blonde Dame lieber aus der Ferne musterte. Aber sie blieb brav, fand den besten Zug, und zwang den Gegner wenig später zur Aufgabe. So haben wir also - wenn auch mit etwas Glück – den wichtigen Sieg gegen Tarrasch II erzielt. Leider hat sich die Tabelle damit nur unwesentlich zu unserem Vorteil verändert, da wir zwar Tarrasch hinter uns gelassen haben, aber Kriegshaber und Rottal immer noch vor uns platziert sind. Wenn man sich die Tabelle mit den noch offenen Kämpfen näher ansieht, wird klar, dass die Entscheidung über den Aufstieg erst in der letzten Runde fällt!


^ v Runde 6 - 6.2.2010 - Gerald Hertneck

Bericht vom Landesligamatch gegen Weilheim

Über den Verlauf des gestrigen Kampfes gegen Weilheim konnten wir uns nicht beklagen. Felix gewann in nur 20 Zügen gegen den etwas indisponiert wirkenden Österreicher Fuchs. Und auch Ersatzmann Julian Garbotz landete seinen ersten Sieg nicht viel später in einer sehr stringent geführten Partie. Das konnten wir das frühe Schwarzremis von GM Stefan Kindermann gegen Bayer gut verkraften. Ein harter Kampf entspann sich in der Begegnung Krulich gegen De Francesco. Zeitweise sah Roman mit einem schwachen Damenflügel im Endspiel gefährdet aus, aber am Schluss genügte es zum Remis. Die einzige Partie, die nicht gut für uns lief, war die von Mauro Bonacci gegen Thomas Lochte. Hier musste Mauro, der nach schlechter Eröffnungsbehandlung früh in Nachteil geraten war, in ein verlorenes Endspiel überleiten. Somit lautete der Zwischenstand 3 zu 2. Bayerntrainer Luis von Gaal hätte nun seine Spieler mangelnder Konzentration gescholten, Trainer Hertneck blieb jedoch cool, und analysierte die Situation wie folgt: Alex Beck, Thomas Tibitanzl und der Mannschaftsführer daselbst hatten alle einen stabilen Vorteil auf dem Brett. Und in der Tat hätten alle drei Partien siegreich beendet werden können, wenn es nicht in der Partie von Alex zu folgendem kleinen „Unfall“ gekommen wäre:

weilheim2010

Weiß am Zug konnte hier offensichtlich mit Ke1! Das Umwandlungsfeld des schwarzen e-Bauern blockieren, und nach 1...e3 2.h6 einen seiner beiden Freibauern umwandeln. Ein hübsches Endspielmotiv, das Alex aber aufgrund der anstrengenden Partie nicht mehr fand, und stattdessen nach 1.b7? e3+ 2.Kxf3 e2 3.b8D e1D ins Remis einwilligte. Auch hier hätte er natürlich noch das Damenendspiel kneten können.

Die mit Spannung erwartete Spitzenbegegnung Tarrasch gegen Rottal endete mit einem überraschend deutlichen Sieg der Niederbayern, die nur gegen uns knapp verloren haben, und somit plötzlich gute Aufstiegschancen haben.

In der Tabelle sieht es nun an der Spitze ganz eng aus:

1. München Tarrasch 1   10 - 2 31,0
2. Rottal 1   10 - 2 29,5
3. Kriegshaber 1   ..9 - 3 30,5
4. MSA Zugzwang 1   ..9 - 3 28,5

Ob unsere Aufstiegschancen noch intakt sind, über diese spannende Frage unterhalten wir uns Ende Februar, wenn das Ergebnis des Matches Zugzwang – Tarrasch feststeht.


^ v Runde 5 - 28.1.2010 - Gerald Hertneck

Landesliga Süd: Zugzwang 1 - Kriegshaber 1

Der Kampf am letzten Sonntag war spannend, allerdings machte uns das Endergebnis von 4:4 gegen die sympathische Mannschaft aus Kriegshaber-Augsburg nicht ganz glücklich. Der Kampf fing nämlich sehr gut an, nachdem Stefan an Brett 1 mit Schwarz im 20. Zug überraschend eine Figur gewann, und Vuckovic zwei Züge später aufgab - dies kommt sicherlich nicht alle Tage vor. Roman trennte sich in leicht besserer Stellung, die man aber noch lange hätte kneten müssen, von seinem Gegner unentschieden. Als nächster war der werte Mannschaftsführer namens Hertneck an der Reihe. Mein Gegner war in eine etwas passive damenindische Struktur geraten, in der ich mit Weiß den wichtigen Vorstoß e4 durchsetzen konnte. Danach verbesserte sich meine Stellung von Zug zu Zug, und ich konnte eine gefährliche vorgeschobene Bauernkette bilden, die bereits im 32. Zug mit der Aufgabe meines Gegners belohnt wurde. Gerade war ich draußen beim Analysieren der Partie, als eine strahlende blonde Dame Matt und damit den dritten Sieg für Zugzwang verkündete. Somit stand es nach etwa 3,5 Stunden Spielzeit bereits 3,5 zu 0,5 für uns, und es fehlte nur noch 1 Punkt zum Gesamtsieg. An den restlichen Brettern sah es jedoch weniger gut aus. Sowohl Daniel als auch Alex waren an diesem Sonntag bereits in der Eröffnung auf Abwege geraten, was sie schlussendlich mit deutlichen Niederlagen quittieren mussten. Dies schmerzte den Mannschaftsführer auch deshalb, weil so zwei Weißpartien verloren gingen.

Die heißeste Partie dieses Matchs lief eindeutig an Brett 6 in Stelter-Bonacci, wie sich aus folgendem Diagramm ergibt. Das war aber nur eine von vielen kritischen Stellungen in dieser Partie (Vierbauernangriff in der Königsindischen Verteidigung), die nach spannendem Verlauf unentschieden endete.

kriegshaber2010

Somit stand es nun 4 zu 3 für Zugzwang, sodass die Partie von Julian Garbotz gegen Jesmann die Entscheidung bringen musste. Hier wehrte sich Julian, der nach der Zeitkontrolle in ein schlechteres Endspiel geraten war, lange seiner Haut, konnte aber den Verlust nach 6 Stunden Spielzeit nicht vermeiden. Ich denke, alles in allem stellte das 4 zu 4 ein faires Ergebnis dar.

Wie sieht es nun in der Tabelle aus? Unangefochten auf dem ersten Platz liegt Tarrasch II mit 10 aus 10 Punkten. Allerdings muss Tarrasch noch gegen die drei schärfsten Konkurrenten antreten. Unser vorletzter Gegner Rottal liegt mit 8 zu 2 Punkten auf Platz 2, wobei nur der Kampf gegen uns verloren ging. Wir teilen uns dann mit Kriegshaber den Platz 3 und 4. Aufstiegschancen sind für uns theoretisch noch drin, allerdings müsste es schon optimal laufen - unter anderem mit einem Pflichtsieg gegen Tarrasch.


^ v Runde 4 - 15.12.2009 - Gerald Hertneck

Auswärtskampf in Pfarrkirchen / Rottal

Ich stehe noch ganz unter dem Eindruck des gestrigen Schachkrimis in Pfarrkirchen. Das Match fing schon mit einem Paukenschlag an, als Felix gegen den inzwischen 70-jährigen österreichischen Schachroutinier Ager gewann – und zwar durch einen relativ einfachen Figurengewinn. Hierdurch ermutigt sah ich mich genötigt in meiner etwas gedrückten Schwarzstellung das Remisangebot meines Gegners anzunehmen – vielleicht doch etwas zu früh. Dann passierte erst einmal lange nichts, außer dass ich mich im ortsansässigen Gasthof Münchener Hof am Entenfleisch labte. Als ich in den Turniersaal zurück kam, liefen noch alle Partien und kurz darauf wurden die allfälligen Zeitnotschlachten geboten. Die nächste entschiedene Partie ging wieder zu unseren Gunsten aus, nachdem Alex Beck gegen Bensch eine gut geführte Partie gewann. Somit stand es bereits 2,5 zu 0,5 und wir brauchten nur noch zwei Punkte für den Matchsieg. Hier setzte ich meine Hoffnungen unter anderem auf Kollege Kindermann, aber auch Tibitanzl stand am 8. Brett vielversprechend. Genau diesen beiden sollten den Schachkrimi jedoch zu einem beinahe tragischen Ausgang führen. GM Kindermann unterlief ein auf diesem Niveau äußerst ungewöhnliches Mißgeschick: einzügig stellte er im Endspiel die Qualität ein und gab sofort auf. Nachdem Dijana zu diesem Zeitpunkt bereits die Waffen gestreckt hatte, stand es also 2,5 zu 2,5 bei noch drei laufenden Partien.

Nun passierte etwas, dass den geplagten Mannschaftsführer an die Wunderheilungen Christi erinnerte. Sagte jener nicht zu Lazarus: Steh auf und geh und siehe da er stand von den Toten auf. Jedenfalls schien es so unserem Abenteuerschachfreund Daniel Krklec zu gehen, der seit dem Mittelspiel gewaltig unter Druck stand und sich mit Weiß gegen einen vorgerückten Freibauern auf b2 verteidigen musste (der Turm auf b1 diente nur noch als Blockadefigur). Es ist mir unmöglich diese Partie zu beschreiben, ohne sie am Diagramm zu zeigen.... Jedenfalls geschah das Wunder, dass Daniel diese Partie in taktisch sehenswerter Weise noch gewann. Als dann auch Stefan Huber sein inzwischen leicht schlechteres Endspiel ins Remis verteidigt hatte, ging der Vorhang für den letzten Akt dieses dramatischen Matches auf. Thomas Tibitanzl hatte in einem etwas besseren Endspiel noch über 10 Minuten Restbedenkzeit, die er in den nächsten 15 Zügen folgerichtig auf 1 Minute und 30 Sekunden reduzierte, um sich dann im letzten Moment das Remis zu sichern. Alle Anwesenden erlitten in diesen 15 Minuten schreckliche seelische Qualen!

Nun wie dem auch sei – Ende gut alles gut. Mit 4,5 zu 3,5 konnten wir die führenden Rottaler vom Thron stoßen. Die nächste Runde spielen wir erst wieder im nächsten Jahr, und dann erfreulicherwiese wieder in der Schachakademie, d.h. die Winterreise nach Niederbayern ist erst mal Geschichte. Nun noch ein Blick auf die Tabelle. Erstaunlicherweise befindet sich Zugzwang trotz dreier Siege und nur einer Niederlage nur auf dem 5. Platz. Dies liegt daran, dass die Liga in dieser Saision stark zweigeteilt ist – ein starkes Oberhaus, das fast jeden Kampf gewint gefolgt vom Unterhaus, das die gegenteilige Strategie bevorzugt. Hinzu kommt, dass die Spitzenmannschaften untereinander bisher kaum Kämpfe ausgetragen haben. Dies wird sich jedoch in den nächsten Runden ändern. Es wird noch harte Kämpfe um den ersten Platz geben, es sei denn, Tarrasch bleibt weiter so souverän wie bisher.


^ v Runde 3 - 30.11.2009 - Gerald Hertneck

Kurzbericht von der dritten Landesligarunde

Erfreulicherweise lief gestern gegen den TV Tegernsee alles nach Plan. Bereits nach vier Stunden waren alle Partien beendet, und wir hatten mit 5,5 zu 2,5 gewonnen. Eine besonders starke Vorstellung bot Stefan Kindermann, der mit Schwarz gegen Edin Pezerovic mit leichter Hand gewann! Allerdings waren die Tegernseer ersatzgeschwächt, da GM Beim diesmal nicht zum Einsatz kam, und die hinteren Bretter durch Vater und Sohn Leckner verstärkt werden mussten.

Bereits in zwei Wochen geht es dann gegen Rottal – ein Auswärtsspiel in Pfarrkirchen, ziemlich weit im Osten Bayerns. Da Rottal an der Tabellenspitze liegt, wird das sicher ein harter Kampf!


^ v Runde 2 - 16.11.2009 - Gerald Hertneck

Zweite Runde in der Landesliga

Man sagt immer fälschlich, im Schach gibt es kein Glück und somit im Umkehrschluss auch kein Pech. Aber wenn wir gestern gegen Ingolstadt kein Pech hatten, dann müssensich wohl Götter gegen uns verschworen haben. Es fing schon damit an, dass wir an den vorderen Brettern "ohne drei" spielen mussten, da Stefan Kindermann, Uli Dirr und Roman Krulich aus unterschiedlichen Gründen verhindert waren. Dies führte dazu, dass ich die drei Ersatzspieler Ralf Callenberg, Thomas Tibitanzl und Stefan Huber ziehen musste. Ralf reiste übrigens im acht Stunden im Nachtzug an, und war somit nicht der frischeste. Trotzdem war ich keineswegs schlechter Dinge, als wir 5 Minuten vor 10 Uhr in das Spiellokal im Zentrum von Ingolstadt einmarschierten. Dieser Kampf entwickelte sich aber leider so, dass wir zur ersten Zeitkontrolle an den Brettern von Felix Brychcy und Ralf Callenberg gleich zwei Partien im 40. Zug durch Zeitüberschreitung verloren - beide natürlich in unklarer Stellung! Danach war der Kampf natürlich nicht mehr zu retten, zumal ich am Spitzenbrett meinen Mehrbauern trotz gegnerischer Zeitnot nicht verwerten konnte, und in einem remisen Turmendspiel landete. Am längsten kämpfte Mauro Bonaccci, ließ jedoch auch in einem Moment den Gewinn aus, sodass wir am Ende mit 2,5 zu 5,5 Punkten weit unter der Erwartung blieben. Als Mannschaftsführer kann ich da nur sagen, hoffen wir, dass wir in zwei Wochen gegen Tegernsee wieder in Bestbesetzung antreten können!


^ v Runde 1 - 20.10.2009 - Gerald Hertneck

Erste Runde Landesliga Süd

Als Mannschaftsführer der "Ersten" kann ich von einem gelungenen Auftakt der Landesliga-Saison berichten. Bekanntlich hat Weiß im Schach den Anzugsvorteil, und so erwartet jeder Mannschaftsführer idealtypisch, dass seine Weissbretter alle gewinnen und seine Schwarzbretter alle Remis halten. Ungefähr so ging es gestern gegen Sendling aus. Nach der ersten Zeitkontrolle führten wir 4 zu 0 aus den Weißpartien und von den restlichen Schwarzpartien gingen 3 Remis aus, und die letzte gewann GM Kindermann gegen Unger in seiner ersten Partie für Zugzwang. In der Tabelle stehen wir mit 6,5 Punkten auf Platz 1, aber warten wir mal die nächsten Runden ab... Man muss natürlich zugeben, dass Sendling die wohl schwächste Mannschaft der Liga ist, und dass unsere harten Bewährungsproben erst noch kommen!