Bayerische Mannschaftsmeisterschaft ( BSB )


v Tabelle

Rang Mannschaft 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 MPkt BPkt
1. Garching 1 ** 4 5 3 6 5 15 - 3 45,0 - 27,0
2. Dillingen 1 4 ** 4 4 5 15 - 3 43,5 - 28,5
3. SK Ingolstadt 1 3 ** 5 4 3 6 11 - 7 38,0 - 34,0
4. Weilheim 1 4 ** 3 6 7 9 - 9 37,5 - 34,5
5. Rottal 1 5 4 3 ** 4 4 4 8 - 10 35,5 - 36,5
6. Zugzwang 1 3 4 5 4 ** 4 4 8 - 10 34,5 - 37,5
7. Haunstetten 1 5 2 4 ** 3 7 - 11 32,5 - 39,5
8. Tegernsee 2 2 5 ** 5 4 7 - 11 31,5 - 40,5
9. Sendling 1 2 4 3 ** 5 - 13 32,0 - 40,0
10. Bay München 3 3 1 4 4 4 ** 5 - 13 30,0 - 42,0

^ v Aufstellung

Zugzwang 1
Spiellokal:
Schachakademie
Zweibrückenstraße 8
80331 München
Tel: (0 89) 95 89 43 30
Kontaktdaten:
Vorstand
Callenberg, Ralf


Mannschaftsführer
Callenberg, Ralf


Postempfänger
Callenberg, Ralf


Partieneingeber
Callenberg, Ralf


Schiedsrichter
Dormann, Winfried
Regionaler Schiedsrichter


Die Adressen der Kontaktpersonen stehen nur registierten Benutzern zur Verfügung. Die Zugangsdaten erhalten Sie über Ihren Mannschaftsführer.
Mannschaftsaufstellung:
Nr. Name Titel DWZ ELO
1. Dirr, Ulrich   2234 2258
2. Krulich, Roman   2170 2225
3. Krklec, Daniel   2187 2235
4. Bonacci, Mauro, Dr.   2131 2198
5. Beckers, Thomas   2002 2030
6. Beck, Alexander   2073 2168
7. Brychcy, Felix   2067 2120
8. Callenberg, Ralf     ?
9. Huber, Stefan   1920 2061
10. Tibitanzl, Thomas   1985  
11. Pronold, Helmut   1947 2117
12. Garbotz, Julian   1897 2000
13. Lux, Jürgen   1879  
14. Wachelka, Artur   1863  
15. Wolf, Martin   1806 1982
16. Flöthmann, Eugen, Dr.   1774  
17. Will, Hans Joachim      
18. Littmann, Sven   1735  

      

Zugzwang 1 Statistik
  DWZ 1 2 3 4 5 6 7 8 9 Partien %
1 Dirr, Ulrich 2234 0 ½ ½ ½ ½   ½ 0 + 3.5 8 44 %
2 Krulich, Roman 2170 ½ ½ ½ 0 ½ 0   ½ 0 2.5 8 31 %
3 Krklec, Daniel 2187 1 1 ½ 1 1   1 0 0 5.5 8 69 %
4 Bonacci, Mauro, Dr. 2131 ½   1 0   0 ½ 0 1 3.0 7 43 %
5 Beckers, Thomas 2002 0 0 1 0 0 0 ½ ½ ½ 2.5 9 28 %
6 Beck, Alexander 2073 ½ ½ 0 1 0   ½ 1 1 4.5 8 56 %
7 Brychcy, Felix 2067 1 ½ ½ ½ 0 ½ 1 1 1 6.0 9 67 %
8 Callenberg, Ralf   0 1 0 1 ½ 0 0 1 1 4.5 9 50 %
9 Huber, Stefan 1920   1     ½         1.5 2 75 %
10 Tibitanzl, Thomas 1985                        
11 Pronold, Helmut 1947           ½       0.5 1 50 %
12 Garbotz, Julian 1897           0 0     0.0 2 0 %
13 Lux, Jürgen 1879                        
14 Wachelka, Artur 1863           ½       0.5 1 50 %
15 Wolf, Martin 1806                        
16 Flöthmann, Eugen, Dr. 1774                        
17 Will, Hans Joachim                          
18 Littmann, Sven 1735                        

^ Abschlussbericht Landesliga Saison 2008 / 2009 -9.5.2009 - va

 

Zugzwang hält sich in der Landesliga

Zugzwang 1 belegt in der Abschlusstabelle Platz 6, ein schöner Erfolg. Nach der unglücklichen Niederlage im Auftaktspiel gegen den späteren Tabellenneunten Sendling 1 folgten ein Sieg gegen Weilheim 1 (tabellenvierter) und Unentschieden gegen Ingolstadt 1 (Tabellendritter) und Rottal 1 (Tabellendritter). Dann kamen in der 5. und 6. Runde Niederlagen gegen die übermächtigen Dillingen 1 (Tabellenzweiter) und Garching 1 (Tabellenführer), die beiden Aufsteiger in die Oberliga. Nach dem unerwarteten Remis gegen Bayern München 3 (Tabellenletzter)und dem fast erwarteten Remis gegen Haunstetten 1 (Tabellensiebter), wurde es nochmals eng. Es kam aber in der letzten Runde zum unerwartet hohen Sieg gegen Tegernsee 2 (Tabellenachter), mit dem suverän der Klassenerhalt gesichert wurde.

Anschließend wurde noch ein wenig gefeiert. Es war eigentlich die ganze Zeit recht eng hergegangen, aber kleine Abstiegssorgen gab es erst nach dem Remis gegen Bayern München 3. Es war eine spannende Saison, wenn wir uns auch gegen deren Ende etwas weniger Spannung gewünscht hätten. Wie es im Herbst weitergeht, läßt sich derzeit noch nicht abschätzen.


Hier sind nochmal sämtliche Berichte zu den einzelnen Runden.

31.03.2009 - fb

Zugzwang schafft den Klassenerhalt oder: Der Weiße Rabe vom Tägernsee

Es ist vollbracht. Nach einem klaren 5 ½ : 2 ½ Erfolg gegen den TV Tägernsee bleibt die erste Mannschaft von Zugzwang in der Landesliga.

Trotz einer kurzen Debatte im Vorfeld, ob uns nicht auch ein 4:4 genügen würde, fuhren wir kampfesfreudig nach Bad Wiessee. Dort erwartete uns ungemütliches Wetter in Form von leichtem Schneefall und Nebel, der die dunklen Fichten an den voralpinen Hängen einhüllte, dafür aber auch ein gemütliches Spiellokal im Hotel zur Post. Der Gegner ließ das erste Brett frei, was taktisch durchaus Sinn ergab, denn so konnte er sich an den hinteren Brettern, wo wir favorisiert waren, etwas höhere Chancen ausrechnen. Vielleicht bekamen sie aber auch einfach nicht genügend Leute zusammen. Eine andere Theorie wurde auch noch diskutiert: als der an 1 gemeldete Valeri Beim, sich dem Spielorte nähernd, durchs Fenster Uli Dirrs extrem starken ersten Zug gewahrte, wurde er von starker Furcht ergriffen und ergriff die Flucht.

An Brett zwei traf somit Roman Krulich auf den starken, bundesligaerfahrenen IM Edin Pezerovic. Roman spielte seine Lieblingseröffnung gegen das Damengambit - den wegen seiner Flexibilität und Zähigkeit gefürchteten a6-Slawen. Die Partie verlief lange in den Bahnen der Theorie. Roman spielte dann wohl etwas verfrüht den Vorstoß …b4, der ihn einiger Optionen im Zentrum beraubte und eine Schwäche auf b4 zur Folge hatte, was schlussendlich zu einem unterkompensierten Minusbauern führte. Romans tapfere Versuche, Gegenspiel am Königsflügel zu generieren, wurden durch präzise Züge von Pezerovic zunichte gemacht und so hieß das Ergebnis 1:0.

Dies war jedoch keineswegs die erste entschiedene Partie: zu diesem Zeitpunkt führten wir schon 3:0! Und das kam so: an Brett 4 hatte Mauro Bonacci sich mit Schwarz des Morra-Gambits zu erwehren. Nun, Mauro mit dem Morra-Gambit überrennen zu wollen, das hieße ja soviel wie Feuer mit Benzin zu löschen und deshalb wurde solche Hybris auch von "Uns Giove" bestraft. Er gab eine Qualität, gewann aber noch einen Bauern und dominierte seinen Gegner mit seinen Figuren bis zu dessen Zusammenbruch.

Auch Ralf Callenberg konnte seine Partie gewinnen, eine Art Veresov-Trompowsky-Hybrid, also eine Bauernstruktur mit verdoppeltem schwarzen f-Bauern und der halboffenen e-Linie für Schwarz, in der Weiß sich aber weder zu c4 noch e4 durchringen mochte. Ralf gewann das Läuferpaar, entwickelte Initiative und siegte, nachdem sich sein Gegner auf originelle Weise mattsetzen ließ. Mit dem kampflosen Brett 1 hieß es also 3:1 für uns.

Als nächster konnte Felix Brychcy seine Partie beenden, wobei das nicht so sehr sein Verdienst als das seines Gegners war. Felix hatte mit Weiß in einem Sweschnikow-Sizilianer eine ordentliche Stellung, kam dann jedoch vom rechten Wege ab. Sein Gegner aber nutzte dies nicht aus und spielte selbst ungenau, sodass Felix einen Bauern gewann. In Zeitnot stellte er diesen wieder ein, aber kurz danach ließ sein Gegner die gebotene Vorsicht vermissen und warf die Partie weg. 4:1! Nun würde uns ein halber Punkt für den Klassenerhalt reichen. Wir hatten keine ernsthaften Zweifel, dass Thomas oder Alexander diesen Punkt einfahren würden; und wir sollten uns nicht täuschen.

Sorgen bereitete uns dagegen der Zustand unseres Kraftzentrums Daniel Krklec an Brett 3: Schon auf der Hinreise beunruhigt durch die schaurigen Legenden über corvus albus taegerensis, den "weißen Raben vom Tägernsee" fand Daniel als Weißer gegen FM Täger in einer seiner eigenen Lieblingseröffnungen kein Rezept, der Nimzowitscheröffnung (1. …Sc6). Er ließ zu, dass sich ein schwarzer Springer auf c4 einnistete. Diesen Positionsvorteil würde "Bobby" Täger mit seiner großen Erfahrung in einen Punkt umsetzen, so waren sich die Kiebitze sicher.

Als nächster beendete Alexander Beck eine sauber gespielte Partie. In einer Nimzowitschindischen Verteidigung hatte er Ausgleich erzielt und dann aus den sich häufenden Fehlern seines Gegners Kapital geschlagen. Nach Thomas Beckers` Punkteteilung an Brett 5 in einem totremisen ungleichfarbige-Läufer-Endspiel stand es 4 ½ :2 ½ . Als letztes lief nur noch Daniels Partie, in der sich unser bester Recke nach ebenso langem wie aussichtslosem Kampf schließlich dem weißen Vogel geschlagen geben musste.

Nachdem uns vom Bürgermeister von Bad Wiessee der Siegeskranz ums Haupt gewunden worden war und wir uns huldvoll den jubelnden Massen gezeigt hatten, versammelten wir uns noch zum Gruppenfoto. Mancher hatte ja gehofft, wir würden, durstig vom Kampfe, noch ins Bräustüberl der Tegernseer Brauerei einkehren, es wurde dann aber die Augustiner Bräustuben in der Landsberger Straße, wo wir aßen und tranken, den Klassenerhalt feierten und noch etwas analysierten. Vielen Dank an dieser Stelle an unseren großzügigen Verein.

Dieser Kampf war der Schlusspunkt einer Phase der Ungewissheit, durch die wir uns aber trotz gelegentlicher Selbstzweifel gut durchmanövriert haben. Wir hätten ein paar Punkte mehr machen können, aber auch einige weniger. Für diese Mannschaft ist die Landesliga der rechte Platz. Aber für uns alle war es eine anstrengende Saison und es ist gut, dass sie nun zu Ende ist. Was die Zukunft bringt wird sich zeigen. Zu hoffen bleibt, dass auch die Zweite Mannschaft auf Kurs bleibt und der starke Kiel ihres Schlachtschiffs durch die Wogen der A-Klasse pflügt wie der eherne Pflug durch die vom Frühlingsregen weiche Scholle.

18.3.2009 - va

Ergebnis Landesliga Süd

Letzten Sonntag erzielte unsere Erste im Heimspiel gegen Haunstetten 1 ein unentschieden. Damit liegt sie mit 6-10 auf dem 7. Platz vor Sendling 1, Haunstetten 1 und Bayern München 3 mit jeweils 5-11 und hinter Weilheim 1 und Tegernsee 2 mit jeweils 7-9.

Die letzte Begegnung bei Tegernsee 2 am 29.3.2009 wird also interessanter, als wir es uns gewünscht hatten.

Ein Spielbericht liegt (noch) nicht vor.

2.3.2009 - fb

Landesliga Bayern gegen Zugzwang

Ein harter Kampf, der keinen Sieger fand - so ließe sich das Duell Bayern gegen Zugzwang beschreiben. Im Abstiegsstrudel beharkte man sich ordentlich (mit Ausnahme zweier Kurzremisen von Uli und Thomas) und resümierend dürfen wir mit dem Mannschaftsremis nicht unzufrieden sein. Da war zum Beispiel meine Partie an Brett 6, auf die kaum noch jemand einen Pfifferling gegeben hätte. Mein Gegner Michael Schulz ließ sich aber von einem Bauernopfer, mit dem ich verzweifelt Gegenspiel zu generieren versuchte, beeindrucken, setzte in meiner Zeitnot ungenau fort und musste sich schließlich sogar geschlagen geben. Ganz anders kam der Punkt von Daniel an Brett 2 zustande. Im Damengambit gelang es ihm, gegen Ivica Rajic auf c4 zu schlagen und den Bauern zu behalten. Er trug die Partie sauber vor und sein Sieg stand nie infrage. Alexander Beck an Brett 4 spielte eine interessante und gehaltvolle Partie gegen das Leningrader System von Günther Schütz und stand lange Zeit leicht besser, ließ dann jedoch Gegenspiel zu. Schütz hätte ein interessantes Figurenopfer bringen können, spielte aber stattdessen ruhig weiter. Schließlich entstand ein kompliziertes Endspiel, das am Ende remis wurde. Dies war die letzte laufende Partie, nach der das 4:4 Mannschaftsremis feststand. Mauro hatte an Brett 3 gegen Holger Kunze remisiert, von dieser Partie habe ich leider nichts mitbekommen. Zu guter Letzt Julian an Brett 8 - unser Ersatzmann war mit einem gedeckten Freibauern Robert Klenks in einem Schwerfigurenendspiel konfrontiert, der aber zuverlässig blockiert war. Hier war wohl ein Remis drin, doch Julian fand nicht die beste Verteidigung und musste nach langem Kampf die Segel streichen. So, das waren jetzt alle oder? ;) Nein, leider ging es auch diesmal nicht ohne eine Tragödie an Brett 7 ab, wo Ralf wieder mal besser stand. Doch er wählte eine falsche Abwicklung, die ihn auf die Verliererstraße brachte.

Das heißt, dass sich für uns nicht wirklich etwas verändert hat im Abstiegskampf. 2 Punkte werden wir wohl noch brauchen. Hoffentlich gelingt uns das Kunststück schon in zwei Wochen gegen Haunstetten, sonst wird die letzte Runde gegen Tägernsee spannender als wir uns das wünschen...

2.2.2009 - fb

Zugzwang gegen Garching

Gegen Garching genügt der G-Kader, dachte man bei Zugzwang und gönnte den Spitzenbrettern eine Pause. Vielleicht ein kluger Schachzug, denn das Schlüsselspiel für den Klassenerhalt dürfte eher unter den kommenden Begegnungen gegen Bayern, Haunstetten und Tägernsee zu suchen sein. Vielleicht aber auch ein Schuß, der am Ende nach hinten losgeht, schließlich könnte es im Abstiegskampf auf jeden Rettpunkt , äh, ich meine Brettpunkt, ankommen…

Zum Kampf selbst kann ich relativ wenig berichten, da ich meistens mit meiner eigenen Partie beschäftigt war und bei der anschließenden Analyse im Zwingereck mehr in Morpheus´ Reich denn in dieser Welt weilte (ich hatte in der vorangegangen Nacht Nachtschicht gehabt). Ein strenger Weckruf Uli Dirrs hatte nur begrenzte Wirkung. Zumindest bekam ich von Thomas Beckers´ Partie soviel mit, daß er, mit einer schwierigen Eröffnung konfrontiert, keinen Plan fand und in eine Position geriet, die bildhaft als Schweizer Käse bezeichnet wurde (wegen der Löcher, ist ja klar). Er versuchte noch etwas im Trüben zu fischen aber Meister Pitschka gab sich keine Blöße mehr. Roman stand wohl ebenfalls aus der Eröffnung heraus unter Druck und konnte nicht zu wirkungsvollem Gegenspiel gelangen. Auch Mauro verlor schnell, ohne daß ich mitbekam, was da los war. Meine Partie wurde nach zwischenzeitlicher vor allem zeitnotinduzierter Spannung remis. Ralf, ach Ralf. Deine Gewinnstellungen. Immerhin war er der letzte, der noch kämpfte. Beachtlich schlugen sich unsere Ersatzleute - Helmut Pronold spielte remis, dem Vernehmen nach war er zwischendurch sogar besser gestanden. Julian Garbotz hätte sein schwieriges Turmendspiel vielleicht remis halten können, mußte sich am Ende aber doch geschlagen geben. Artur Wachelka schließlich konnte seinem 300 (sic!) DWZ-Punkte stärkeren Gegner ein Remis abringen. Alle Achtung. Somit stand am Ende das wenig schmeichelhafte Ergebnis 5 ½ : 1 ½ zu Buche. Das bedeutet: für Garching einen weiteren wichtigen Schritt Richtung Oberliga, zumal Dillingen nur ein 4:4 gegen Rottal erreichte; für uns einen Rückschlag im Abstiegskampf. Trotz des für uns positiven 1:7 Verlusts der Bayern gegen Weilheim stehen wir in der Pflicht, noch mindestens einen Kampf zu gewinnen. Wir sollten es nicht auf den letzten Kampf gegen Tägernsee ankommen lassen.

20.1.2009 - va

Spielbericht von der 5. Runde Landesliga Süd

Hier der Bericht von Felix:

Dillingen oder Die Gestalt des Universums

Ambition und Realität gehen nicht immer zusammen. Im Schach ebenso wenig wie im Bemühen die Welt zu verstehen. Manche sagen, sie sei eine Scheibe, die auf dem Rücken eines Elephanten befestigt ist, der wiederum auf einer ganzen Menge Schildkröten steht (oder andersherum). Andere neigen dagegen der Auffassung zu, dass das Universum Kugelform hat und innen hohl ist. Ich nun kenne mich in solchen Dingen ungefähr ebenso wenig aus wie im Göring-Gambit und so kam es, dass mich nach den ersten paar Zügen meiner Partie am Sonntag in Dillingen ein starkes Verlangen überkam auf eine Zyankalikapsel zu beißen. Leider war keine zur Hand, und so litt ich noch bis zum 39. Zug, als, gerade noch rechtzeitig, meine Klappe fiel. Ich gewahrte die schwierige bzw. zu diesem Zeitpunkt bereits aussichtslose Stellung meines Brettnachbarn Alexander (der allerdings noch kurz vorher sehr gut gestanden war), und registrierte das Remis an Brett 1. Mark Safyanowsky hatte Ulis erklärte Absicht ihn in unter 20 Zügen mattzusetzen durch geschicktes Spiel vereitelt. An Brett 4 war Thomas Beckers in einer einseitigen Partie ein Opfer der grausamen Schwaben geworden (wie mir Uli versicherte, sind die Württemberger Schwaben allerdings noch grausamer). Wenigstens konnte Ralf Callenberg, der zwischenzeitlich mit zwei Bauern in Rückstand geraten war, das Steuer herumreißen und den Remishafen ansteuern. Dennoch liefen wir ab da einem 1:4 Rückstand hinterher, was allein schon psychologisch kaum zu verkraften war. Immerhin keimte noch etwas Hoffnung auf, da wir an allen Brettern nach wechselvollem Verlauf leicht besser standen. Doch an drei volle Punkte konnten nur unverbesserliche Optimisten glauben. Aber alle drei Recken (es handelte sich um Roman an Brett 2, Daniel an 3 sowie den Edelreservisten Stefan Huber an 8) schlugen sich wacker und legten großen Kampfgeist an den Tag. Schließlich konnte aber doch nur einer von ihnen (ratet mal wer) seine Stellung mit sehenswertem Spiel gewinnen -richtig, Danilo der Berserker. Roman und Stefan mussten sich mit halben Punkten zufrieden geben, sodass das Endergebnis 3:5 lautete. Nun weht uns schon ein wenig der Wind ins Gesicht . Schließlich wartet nächste Runde Garching und da steht bekanntlich ein Atomreaktor.

18.1.2009 - va

Ergebnis Landesliga Süd

In der 5. Runde verlor Zugzwang 1 beim Tabellenzweiten Dillingen 1 mit 3:5, bleibt aber auf dem 5. Platz hinter Rottal 1 und vor Haunstetten 1, die beide ebenfalls 4:6 Mannschaftspunkte haben. Die nachfolgenden 4 Mannschaften liegen nur einen Mannschaftspunkt dahinter.

Auf der Webseite von Dillingen gibt es bereits einen Spielbericht.

Am 01.02.2009 geht es daheim in der Schachakedmie gegen den Tabellenführer Garching.

17.12.2008 - Felix Brychcy

Spielbericht zum Mannschaftskampf der ersten Mannschaft am Sonntag, 14.12.08 (4.Runde Landesliga Süd)

Die vierte Runde. Zugzwang auf dem fünften Platz. Es geht gegen den Viertplatzierten aus dem Rottal, ehemals nannte sich der Verein Pfarrkirchen. Wir rechneten von Beginn an mit einem harten Kampf und tatsächlich tritt der Gegner fast in Bestbesetzung an; Brett 7 (Setzlistennummer 9) ist kein schwacher Ersatzspieler, sondern hatte bis dato 100 % gemacht. Auch Brett 8 ist mit einer DWZ von 2119 alles andere als Fallobst…

Als ich etwa eine Viertelstunde zu spät eintreffe, laufen die Partien schon und Herbert fragt mich zuvorkommend, ob ich einen Kaffee möchte; Uli hingegen kündigt die sattsam bekannte Konventionalstrafe von hundert Liegestützen an.

Irgendwie habe ich schon geahnt, daß Ingo Walch mein Gegner sein würde und habe mich auf den Bajonettangriff im Königsinder vorbereitet. Tatsächlich kommt dieser auch aufs Brett und ich kann meine ersten 20 Züge zügig machen. Leider ist es eine Variante in der Schwarz zwar nicht in Verlustgefahr ist, aber auch nie Gewinnchancen bekommt. Im 22. Zug biete ich entgegen meiner Gewohnheit remis, was nach viertelstündiger Bedenkzeit, die hauptsächlich der Eingeweideschau in Form der anderen Partien gewidmet wird, abgelehnt wird. Zu Recht, denn ein bißchen drücken kann Weiß allemal noch. Plötzlich bemerke ich, daß die Partie an Brett 8 beendet ist. Meine Nachfrage bei Ralf ergibt, daß er seine Partie gewonnen hat. Ein wichtiger Punkt! Auch ich sehe mich an den anderen Brettern um und versuche mich als Haruspex. Thomas Stellung erscheint mir recht aussichtsreich, er hat im Leningrader viel Raum am Königsflügel und Option auf zwei Bauervorstöße, g4 oder f4. Alexander hat ebenfalls eine sehr gute Stellung, in der sein Gegner keinerlei Gegenspiel besitzt. Ich reibe mir die Hände. Weiter nach oben, die Luft wird dünner, Brett 4: Mauro hat eine solide und wohl leicht bessere Stellung aber die Bastionen werden nicht leicht (oder überhaupt nicht) zu stürmen sein. Hoffentlich überzieht er nicht, denke ich bei mir. Weiter zu Daniel, eine scharfe Stellung im Najdorf auf dem Brett, er hat mir vor der Tür sein Leid geklagt, keine Theorie zu kennen; er werde verlieren. Ich versuche ihm Mut zu machen, aber innerlich weiß ich, daß dies wohl gar nicht nötig ist, Daniel wird den Punkt sowieso holen! Er ist der Topscorer der Mannschaft, und nicht erst seit dieser Saison. An Brett 3 sieht die Sache sehr zweischneidig aus: Roman hat zwar einen Bauern mehr, aber der Gegner das Läuferpaar und Aussichten, Romans weißem König in seiner zugigen Burg einen unangenehmen Besuch abzustatten.

Brett 1 steht wie gewohnt in vertrautem Eröffnungsterrain (ein Vorstoßfranzose) mit Schwarz ausgeglichen oder leicht besser, das vermag ich nicht zu beurteilen, aber ich bin zumindest zuversichtlich, daß da nichts schiefgeht.

Ich kehre an mein Brett zurück. Als mein Gegner die Türme tauscht, wähne ich mich der Punkteteilung schon sehr nahe. Ich biete abermals remis. Wieder folgt die Eingeweideschau, wieder wird weitergespielt. Der Kampf steht auf Messers Schneide. Mehrmals muß ich vor die Tür, die Luft im Innenraum ist zum Schneiden dick, und ich brauche Sauerstoff zum Denken! An meinem Nebenbrett zeichnet sich Alexanders Sieg ab, wenig später wird sich der Gegner mattsetzen lassen. Ein Brett weiter, bei Thomas, haben sich die Vorzeichen dagegen umgekehrt. Er hat eine Figur weniger. Auch bei Mauro muß etwas schiefgegangen sein, die Bauernstellung an seinem Königsflügel wirkt auf einmal ähnlich zerklüftet wie das dalmatinische Karstgebirge. Immerhin legt Mauro seine Stirn in ebenso steile Falten, um seinem Schicksal zu entrinnen. Bei Daniel erfüllt sich meine Vorahnung, er hat nun einfach eine Puppe mehr, Kompensation ist keine zu erkennen (der Gegner, Patrick Bensch, hatte sie auf d5 ins Geschäft gesteckt, aber er hätte ebenso gut in Lehman Brothers investieren können; : ok, das war jetzt um des Gags willen etwas unfair, Weiß hätte durchaus nach seinem Opfer noch stärkere Fortsetzungen gehabt - auf eine computergestützte Analyse dieser Partie wäre ich gespannt)

Bei Roman an zwei schöpfe ich wieder Hoffnung, er hat zwar einen Bauern weniger, aber es ist ein Turmendspiel entstanden und ich vermute, daß gewisse Haltechancen existieren. Inzwischen ist Ulis Partie remis. Wie er später erläutert, hätte er bei genauerem Spiel leichten Vorteil erlangen können.

Thomas´ Partie ist verloren. Auch Mauro hat die Segel gestrichen. Es laufen noch Romans, Daniels und meine Partie. Daniels Gegner ist in haarsträubender Zeitnot - unter fünf Minuten für 15 Züge. Daniel versucht seinen Gegner mit allen Tricks in die Knie zu zwingen. So greift er zum Beispiel des Gegners Dame an. Nicht einmal ein Gardez! bringt er dabei über die Lippen. Roman kämpft. Wir brauchen 2 aus 3 für den Sieg.

Wieder zurück ans Brett, die Partie ist remis, aber ich muß aufpassen, meine Bauern sind teilweise auf der Farbe meines Läufers festgelegt, es drohen Läuferopfer und Bauerndurchmarsch, langsam schwindet die letzte Stunde -ich werde nervös. Hätte ich mich doch früher um aktives Spiel bemüht!

Daniel gewinnt, Roman kann sein Endspiel nicht halten. Erst in der späteren Analyse im Zwingereck wird Uli demonstrieren, wie das Unentschieden zu erreichen war. Meine Partie soll entscheiden, ich darf nicht verlieren! Soviel Dramatik war nicht eingeplant. Ich habe unter fünf Minuten, die Stellung schätze ich immer noch als objektiv remis ein, aber werde ich immer schnell genug reagieren können? Zum Glück schwindet auch beim Gegner der letzte Rest an Bedenkzeit und nachdem ich alle miesen Tricks pariert habe, willigt er in die Punkteteilung, die auch das Mannschaftsremis bedeutet, ein. Es zeigt sich wieder einmal, daß wir in der richtigen Liga angekommen sind. Alle Kämpfe bisher waren sehr knapp und hätten genauso gut gewonnen werden wie verloren gehen können.

Auf unserem Weg ins Zwingereck, wo wir uns einer noch jungen Tradition folgend zum Feiern , Speisen und Analysieren hinbegeben, begleiten uns auch Julian Garbotz und Stefan Hösl. An dieser Stelle vielen herzlichen Dank an alle, die bei den Mannschaftskämpfen der Ersten als Schlachtenbummler, Semmelschmierer, Aufbauhelfer, Aufpasser und moralische Unterstützer anwesend sind!

Unser nächster Kampf führt uns nach Dillingen; mit dieser Mannschaft haben wir noch ein Hühnchen zu rupfen! Die Schmach aus der vorletzten Regionalligasaison will getilgt werden! Termin ist der 18. Januar.

3.12.2008 - Daniel Krklec

Bericht aus der Landesliga Süd

Dritte Runde in Landesliga. Bis jetzt hatten wir uns nicht schlecht geschlagen. Zwei Mannschaftspunkte aus zwei Begegnungen und es hätten auch gut vier Punkte sein können.

Am Sonntag ging es gegen Ingolstadt. Eine sehr homogen aufgestellte Mannschaft, die ersten 8 Spieler haben eine DWZ zwischen 2100 und 2200.

Wir traten wieder in Bestbesetzung an. Für den wichtigen Kaffee und die Getränke war gesorgt. Herbert war auch dieses mal schon früh in der Schachakademie und half.

Es freute uns auch diesmal sehr, dass einige Zuschauer zum Mannschaftskampf kamen. Hans Joachim, Hans-Peter und Berthold verfolgten das Geschehen.

Es ging auch gleich schön los. Kaum hatte ich drei Eröffnungszüge gemacht und ein zwei mal am Kaffee genippt, schon hatte Mauro am Nebenbrett eine Figur auf f7 geopfert. Mein Gegner und ich schauten erstmal nur gespannt am Nebentisch zu und vergassen unsere eigene Partie. Dies stimmte mich optimistisch, da meiner Einschätzung nach Mauros Angriff entscheidend aussah. Da wollte ich gleich mal rumschauen um die Gesamtsituation einschätzen zu können. Alles schien noch einigermaßen ruhig und unauffällig, doch an Brett 5 sah ich Thomas König bei vollem Brett auf d7 stehen. Jedoch erkannte ich auf den zweiten Blick, dass er zwar eine ungewöhliche, jedoch nicht schlechte Stellung hatte. Mauro war eine halbe Stunde später noch drauf und dran seinen Vorteil zu verwerten. Erst hatte er zwei Mehrbauern im Zentrum und später im Endspiel versuchte er den gegenerischen König mit seiner Mehrfigur am Brettrand Matt zu setzen. Bei Roman sah es ähnlich aus. Er überraschte seinen Gegner mit einer Kombination und gewann zwei Bauern. Bei Uli war immernoch nichts passiert. Alexander, Felix und Ralf machten mir Sorgen. Allle drei standen recht passiv. Mein Gegner verpasste die gute Antwort auf einen schlechten Eröffungszug und ich geann einen Bauern statt einen guten Angriff zu starten. In der Zeitnot verlor ich eine Figur, konnte aber nach einigen Verwicklungen in ein schwieriges Endspiel mit Minusfigur aber vier Mehrbauern abwickeln.

An Brett 1 zeichnete sich ein Remis ab, Roman hatte immernoch zwei Mehrbauern, hatte aber in der Zeitnot nicht sehr genau gespielt und die Verwertung der Mehrbauern schien schwierig, Mauro verwertete seine Mehrfigur, Thomas hatte an Brett 5 eine schöne Gewinnstellung, Alexander kämpfte nach schwierigem Eröffnungsverlauf mit dem Läuferpaar und König in der Brettmitte gegen die Bauernlawine des Gegners am Damenflügel, Felix hatte eine Qualität eingebüßt, hatte aber immernoch Gegenspiel, bei Ralf war immernoch nicht viel passiert, obwohl es so schien als ob er seine Entwicklung noch nicht ganz abgeschlossen hätte.

Alexanders Gegner fand die richtige Fortsetzung und Alex verlor die sehr schwer zu spielende Stellung, Thomas und Mauro gewannen ihre Partien und Ralf stellte leider einzügig die Dame ein. Es stand nun 2-2 und vier Partien liefen noch. Bei Uli sollte nichts spannendes mehr passieren und da Felix im Endspiel eine Qualität weniger hatte ruhten unsere Hoffnungen auf ein 4 - 4 bei Roman. Ich versuchte meine Partie remis zu halten, da ich davon ausging bei exaktem Spiel meines Gegners zu verlieren. Uli einigte sich mit seinem Gegner auf remis, Felix hielt sein Endspiel auch remis. nun lag es an Roman und mir mindestens einen Punkt beizusteuern.

Um kurz vor vier endeten auch unsere beiden Partien remis und das Endergebnis 4 - 4 stand fest.

Später kamen noch unsere Schiedsrichter, Stephan und Ralph und wir analysierten die Partien fleißig beim Bierchen im Zwingereck.

Insgesamt können wir aus meiner Sicht mit dem 4 - 4 zufrieden sein, obwohl auch mehr drin gewesen wäre.

30.10.2008 - va

Berichte aus der Landesliga Süd

Es gingen zwei Spielberichte ein, die Eure Webredaktion Euch nicht vorenthalten will.

Zunächst der Bericht von Daniel Krklec zur zweiten Runde:

2. Runde (26.10.2008)

Am Sonntag spielten wir die zweite Runde in der Landesliga. Das Auswertsspiel fand in Weilheim statt. Weilheim hat zumindest nominell eine starke Mannschaft. In der Mannschaftsaufstellung sind 3 IMs und 6 FMs zu finden. In der ersten Runde verloren wir unglücklich gegen den vermeintlichen Mitabstiegskandidaten Sendling knapp mit 3 1/2 - 4 1/2. Ein Mannschaftspunkt gegen Weilheim hätte also unserem Selbsvertrauen gut getan.

Die Zeitumstellung in der Nacht von Samstag auf Sonntag bereitete uns keine Probleme. Nur Ralf und ich waren eine Stunde zu früh aufgestanden. Aber besser zu früh als zu spät...

Mauro fiel aus und Stefan Huber rückte als Ersatz nach.

Weilheim war wie vermutet stark ersatzgeschwächt. Stefans Partie am 8. Brett war nach einer halben Stunde schon entschieden. Er bezwang seinen jungen Gegner. Am 1. Brett wurden bald die Schwerfiguren getauscht und es entstand ein Endspiel indem Ulis Gegner zwar das Läuferpaar, Uli jedoch dynamisches Spiel hatte. Thomas hatte am 4. Brett eine komplizierte Eröffnung in der er nicht den richtigen Aufbau fand und verlor nach taktischen Verwicklungen. Ich hatte einen angenehmen "Franzosen" auf dem Brett und plante meinen leichten Vorteil irgendwie zu verwerten.

Alexander bekam in Ausgeglichener Stellung, nachdem er nicht die beste Fortsetzung fand, ein Remisgebot und nahm dies an. Felix hatte eine interessante und aussichtsreiche Stellung. Ralf stand auch sehr gut und hatte bereits einen Mehrbauern. Roman stand etwas passiv, aber es war nicht beängstigend. Soweit so gut dachte ich und setzte mich wieder ans Brett. Kurz darauf hatten Uli und Felix remisiert. Es stand nun 2 1/2 -2 1/2.

Mein Vorteil vergrößerte sich und ich gewann das Schwerfigurendspiel. Kurz darauf gewann auch Ralf sehenswert seine Partie und es Stand 4 1/2 - 2 1/2 für uns. Der erste Mannschaftssieg war geschafft!

Die interessanteste Partie lief am 2. Brett. Roman stand nicht mehr so passiv wie in der Eröffnung. Es entstand ein kompliziertes Endspiel in dem lange nicht klar war wer eigentlich auf Gewinn spielt. Roman gewann einen Bauern und sein Gegner startete einen gefährlichen Angriff mit Dame und Läufer am Köngisflügel. Roman musste den Bauern wieder hergeben und mit dem König zum Damenflügel laufen. Nachdem sein Gegner nicht die beste Fortsetzung fand, entstand ein kompliziertes Endspiel in dem Roman einen Springer und einen Bauern gegen zwei verbundene Freibauern hatte. Die Zeit wurde für beide sehr knapp und Romans Gegner kam an den letzten Bauern heran. Somit endete die Partie Remis.

Endstand von 5 - 3!

Daniel war so nett, auch diese Partie zu analysieren.

Und hier der Bericht von Felix Brychcy zur zweiten Runde (26.10.2008):

Bei unserem zweiten Match in der Landesliga konnten wir gegen Weilheim unseren ersten und damit schon jetzt historischen Sieg in dieser Spielklasse verzeichnen. Und der war nicht nur verdient, sondern hätte sogar noch höher ausfallen können. Doch der Reihe nach: wir trafen uns des Morgens um 9 Uhr vor der Schachakademie, um mit zwei Schlachtschiffen ins Fünfseenland in See zu stechen, und zwar dem Zerstörer "Krulich" und der Barkasse "Krklec". Nachdem wir die gefährliche Anreise hinter uns gebracht und auf dem Parkplatz vor der Tierarztpraxis geankert hatten, wurden wir von Franz Geßl, dem Anführer der Weilheimer Piraten, aufs wärmste begrüßt. Und dann ging´s schon los. Während Felix Brychcy noch über seinem 10. Zug brütete (natürlich in einer wohlbekannten Theoriestellung), hatte Stefan Huber seine Partie schon beendet und einen Punkt eingeheimst. 1:0. An Brett eins stand Uli Dirr (im Folgenden: B1 für Brett eins) gegen den bärenstarken Bernhard Bayer gut in einem Abtauschspanier, doch ob mehr als ein halber Punkt rausspringen würde, war unklar. Bald wurde Alexander Becks Partie an Brett 5 remis, über die dem Autor leider nichts bekannt ist. 1,5:0,5. Thomas Beckers´ Partie, eine sizilianische Verteidigung, in der Weiß 3.Lb5+ gespielt hatte und Schwarz bald unter Druck geriet, ging leider verloren. 1,5:1,5. B1 konnte dagegen einen halben Punkt sichern, was gegen den jungen und elostärkeren Bayer durchaus als Erfolg gewertet werden durfte. 2:2. Felix hatte inzwischen das Rad zum zweiten Mal erfunden und etwas Vorteil erspielt, allerdings auf Kosten seiner Bedenkzeit. Genauer gesagt waren ihm noch 3 Minuten für die letzten zehn Züge verblieben. Seine Stellung war immer noch gut, obwohl er schon ein paar strengere Fortsetzungen verpasst hatte. So bot er nach vorheriger Konsultation des Mannschaftsführers remis. Dies wurde angenommen. 2,5:2,5. Und tatsächlich standen Daniel Krklec gegen Thomas Lochte und Ralf Callenberg gegen Peter Sindermann auf Gewinn, sodaß sich der Sieg bereits abzeichnete. Es dauerte tatsächlich nicht lang, bis sich Barkassenführer Daniel in der für ihn typischen unwiderstehlichen Manier durchgesetzt hatte, und auch Ralf konnte die Faust zum Sieg ballen, was den Mannschaftssieg sicherte. 4,5:2,5. Unterdessen hatte sich zwischen Admiral zur See Roman K. und dem Freibeuter Klaus de Francesco ein packendes Säbelduell in Form eines Endspiels Dame + Springer (Roman) gegen Dame + Läufer (Klaus) entwickelt, was den Zuschauern viel Freude bereitete und viel Anlass zur analytischen Spekulation bot. Roman überraschte die Zuschauer mit einem unerwarteten Springermanöver, das zwar seinen König im Freien beließ, aber die Partie offen gestaltete. Tatsächlich bekam er nach etwas nachlässigen Zügen des gegnerischen Piraten sogar Gewinnchancen. Letztendlich ging diese spannende Partie aber doch remis aus. Endergebnis demnach 5:3. Nach der gutgelaunten Heimfahrt begaben wir uns noch in Zwingereck, wo wir speisten und unseren Sieg feierten. Es gesellte sich auch noch unser GM Gerald zu uns, der uns einen besonderen Leckerbissen servierte: seine an diesem Tage in der Bundesliga gespielte Partie gegen Arkadij Naiditsch, die er mit Bravour gewonnen hatte. Alles in allem also ein zufriedenstellender Tag, der uns mit Platz 6 in der Tabelle und ernsthafter Hoffnung auf den Klassenerhalt belohnt.

In der nächsten Runde am 30.11.2008 spielt unsere Erste daheim gegen SK Ingolstadt 1.


1. Runde (5.10.2008) - Daniel Krklec

Am Sonntag fand die erste Runde in der Landesliga statt. Wir spielten daheim gegen Sendling, die genau wie wir, nominell eher in der unteren Hälfte der Tabelle zu finden sind. Uns war klar, dass dies wohl ein entscheidender Mannschaftskampf gegen den Abstieg sein könnte. Um 10 Uhr ging es in der Schachakademie los.

Nachdem eine halbe Stunde gespielt war, schaute ich mich an den anderen Brettern um. Ich sah dass Thomas am 5. Brett bereits in der Eröffnung eine Mehrfigur hatte, jedoch erkannte ich schnell, dass er starken Entwicklungsnachteil hatte und sein Gegner eventuell Kompensation für die geopferte Figur besaß. Später stellte sich heraus, dass dies eine moderne Theorievariante war. An den übrigen Brettern war nichts außergewöhliches passiert. Alexander bekam am 6. Brett ein Remisgebot und nahm es nach Absprache in ausgeglichener Stellung an. Ralf am 8. und Felix am 7. Brett hatten angenehme Stellungen was mich optimistisch Stimmte. Am 4. Brett versuchte Mauro in gewohnter Manier seinen Gegner am Königsflügel anzugreifen. Romans Gegner spielte eine ungewöhliche und interessante Eröffnung. Ich spielte eine ruhige Eröffung und in der Partie passierte lange nichts entscheidendes.

Später stellte sich am 5. Brett heraus, dass Thomas sich seiner Entwicklungsprobleme nicht entledigen konnte und er verlor die Partie. Roman einigte sich mit seinem Gegner am 2. Brett auf remis (er spielte gegen den DWZ-stärksten Gegner). Mauro einigte sich ebefalls auf Remis, da seine Angriffsversuche nicht fruchteten, zumal sein Gegener Gegenspiel hatte. Ralf stellte in aussichtsreicher Stellung eine Figur ein. Ein Blackout wie wir ihn alle kennen. Felix gewann seine Partie und ich wickelte in ein gewonnenes Springerendspiel ab. Es stand nun 3 1/2 - 3 1/2. Und Uli hatte am 1. Brett eine sehr schwere Partie. Er investierte viel Zeit in die komplizierte Eröffnung, musste im Mittelspiel vor der ersten Zeitkontrolle die Qualität geben, hatte aber wohl genug Gegenspiel dafür. Da Uli nicht mehr viel Zeit blieb, fand er in der komplizierten Stellung nicht die richtige Fortsetzung und verlor die Partie.

Leider war dies kein guter Auftakt. Wir hatten gute Chancen diesen Mannschaftskampf zu gewinnen.

Daniels Analyse seiner Partie folgt hier.

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