Bayerische Mannschaftsmeisterschaft ( BSB )


v Tabelle

Rg. Mannschaft 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 MPkt BPkt
1. Sendl.München 1 ** 6 4 5 5 15-3 42.5
2. Dillingen 1 ** 6 5 8 14-4 47.0
3. Bay.München 3 2 ** 5 6 4 6 4 12-6 41.5
4. Unterhaching 1 4 3 ** 3 7 5 3 11-7 39.5
5. Tarr.München 2 2 2 5 ** 6 2 4 5 5 9-9 32.5
6. Sonthofen 1 3 1 2 ** 6 5 8-10 31.0
7. Schwab.München 1 3 4 6 2 ** 7-11 34.5
8. Zugzwang 1 3 2 3 4 3 ** 5 5-13 31.5
9. Klosterlechfeld 1 0 4 3 ** 2 5-13 28.5
10. SG Augsburg 1 5 3 3 6 ** 4-14 31.5

 


^ v Aufstellung

Hier die Einzelergebnisse unserer Spieler

Dirr, Ulrich 3.5/5
Krklec, Daniel 3.5/8
Bonacci, Mauro, Dr. 4.5/8
Beck, Alexander 3.5/9
Würdinger, Alexander 4.0/8
Beckers, Thomas 1.5/9
Callenberg, Ralf 6.0/9
Tibitanzl, Thomas 1.0/5
Pronold, Helmut 1.5/2
Huber, Stefan 1.5/3
Brychzy, Felix 1.0/3
Garbotz, Julian 0.5/2

^ Abschlussbericht Regionalliga Saison 2006 / 2007 - 01.05.2007

Es wurde der Klassenerhalt geschafft - Stichwort Protest etc..von rc

Hängepartie bei Auf- und Abstieg in der Regionalliga Südwest

Bedauerlicherweist ist es oft so, dass man nach Abschluss der letzten Runde in der Mannschaftsmeisterschaft nie mit Sicherheit weiß, ob man nun abgestiegen ist oder nicht, oder ob man als Zweiter oder Dritter vielleicht doch noch aufgestiegen ist. Dies liegt daran, dass sich immer wieder Mannschaften zurückziehen und dadurch Verschiebungen ergeben. In der Gruppe, in der die zurückgezogene Mannschaft hätte spielen sollen, wird ein Platz frei, der besetzt werden muss, entweder indem weniger Mannschaften absteigen, oder indem von unten Mannschaften aufsteigen. Die zurückgezogene Mannschaft löst sich meist nicht komplett auf, sondern tritt dann in einer tieferen Organisationsstufe an, also eine Mannschaft aus der Bundesliga spielt nach seinem Rückzug in der bayrischen Oberliga (wie in dieser Saison bei Würzburg der Fall) oder eine Mannschaft aus einer bayrischen Liga spielt nach seinem Rückzug in der Münchner Bezirksliga. Dies ist (leider) kein sehr ungewöhnlicher Vorgang und ist daher in den Turnierordnungen auf deutscher, Landes- und Bezirksebene ausdrücklich geregelt. In diesem Jahr hat es hier jedoch bei der Mannschaftsmeisterschaft des Bayrischen Schachbundes einige Unklarheiten gegeben. Es ist - insbesondere für einen nicht-Juristen - nur ein begrenztes Vergnügen, sich mit Paragraphen und Ordnungen herumzuplagen. Da die Frage, ob wir nun in der Regionalliga spielen oder nicht, für den Verein nicht unwichtig ist, blieb mir jedoch nichts anderes übrig, als micht mit der Materie vertraut zu machen. Wen die detaillierten Hintergründe interessieren, kann hier weiterlesen. Wer einfach nur wissen möchte, ob wir nun den Klassenerhalt geschafft haben oder nicht, kann bis zur entsprechenden Mitteilung durch mich warten...

Dillingen steigt auf, weil Pasing sich zurückzieht

Bei der Bayrischen Mannschaftsmeisterschaft gibt es den Stichtag 30.06. Bis dahin müssen die Vereine, die daran teilnehmen, ihre Mannschaften beim Spielleiter melden. Wird eine Mannschaft nicht gemeldet, gilt dies als Rückzug der Mannschaft. Gemäß Paragraph 3.2.3.6. der BSB-Turnierordnung wird der dadurch entstandene freie Platz in dieser Gruppe aufgefüllt, indem aus der darunterliegenden Gruppe, in die die zurückgezogene Mannschaft abgestiegen wäre, eine Mannschaft zusätzlich aufsteigt. In der Saison 2006/2007 hatte die Oberliga-Mannschaft von Pasing erkennbar personelle Probleme, belegte am Ende chancenlos den letzten Platz und stieg somit in die Landesliga Süd ab. Es trat darauf das ein, was viele schon erwartet hatten: die Probleme in Pasing waren so groß, dass auch die Teilnahme an der Landesliga nicht mehr sinnvoll erschien. Direkt am Anschluss des letzten Kampfes informierte daher der Vorsitzende von Pasing den BSB-Spielleiter Gerhard Decker per Mail, dass sie nicht mehr an der bayrischen Mannschaftsmeisterschaft teilnehmen würden. Pasing hat also nicht einfach den Meldetermin 30.06. verstreichen lassen, sondern vorab Klarheit verschafft. Das ist an sich sehr löblich. Allerdings hatte der Spielleiter dies als Rückzug aus der laufenden Saison interpretiert, die ja offiziell nicht mit der letzten Runde endet, sondern am 30.06. Seiner Meinung nach kam somit Paragraph 3.2.3.6. nicht zur Anwendung. Mir selber fiel gar nicht auf, dass hier etwas ungewöhnlich war. Erst aufgrund eines Hinweises zweier Schachfreunde aus Garching, die eine entsprechende Mitteilung von mir auf der Bezirks-Homepage gelesen hatten, wurde mir klar, dass das eigentlich anders laufen sollte. Pasing wäre, hätten sie an der Landesliga teilgenommen und dort den letzten Platz belegt, in die Regionalliga Südwest abgestiegen. Gemüß 3.2.3.6. hätte dann der Zweite der RLSW, Dillingen, in die Landesliga Süd aufsteigen sollen. Dadurch würde ein Freiplatz in unserer Gruppe entstehen - und auf den spekulierte ich natürlich für uns als Achtplatzierten. Ich setzte mich mit dem Spielleiter in Verbingung und wies auch Dillingen auf diesen Sachverhalt hin. Nach einigem Zögern entschloss ich mich, Protest einzulegen. Da Dillingen das allerdings bereits getan hatte, erübrigte sich das dann. Immerhin gab ich noch eine Stellungnahme beim Burndesrechtsauschuss ab. Am 14.06. kam dann die Entscheidung per Mail: der Ausschuss folgte der Argumentation von Dillingen und auch meiner, dass der Rückzug nicht für die laufende sondern die kommende Saison anzusehen sei und somit ganz normal 3.2.6.3. zur Anwendung kam. Das komplette Dokument kann man hier nachlesen. Damit waren nun die Schachfreunde aus Dillingen glücklich und stiegen auf. Wir waren jedoch noch nicht am Ziel.

Nicht wir als Achter der Regionalliga bekommen den Freiplatz, sondern ein weiterer Aufsteiger aus München - Protest!

Am 15.06. konnte man auf der Homepage des BSB dann die aus dem erfolgreichen Protest resultierenden Auf- und Abstiege nachlesen. Demnach bekommen nun wir nicht den durch den Aufstieg von Dillingen freigewordenen Platz, sondern der Bezirk München kann einen weiteren Aufsteiger benennen. Der Spielleiter ging dabei nämlich wie folgt vor: er nimmt an, dass Pasing sozusagen in die Regionalliga abgestiegen ist und sich auch dafür nicht zurückmeldet. Dann kommt 3.2.3.6. erneut zur Anwendung, diesmal für die Regionalliga und es steigt eine Mannschaft aus dem darunterliegenden Bezirk auf. Der Turnierleiter ist der Meinung, dass es hier eine Lücke in der Turnierordnung gibt, dass also nicht geregelt wird, wie die Freiplätze in den Ligen unterhalb der durch den Rückzug betroffenen Gruppe vergeben werden. Er wählte eine Vorgehensweise, die garantiert, dass aus dem Bezirk, in die die zurückgezogene Mannschaft zurückkehrt, auch im Gegenzug wieder eine Mannschaft auf Bayrische Ebene zurückkehrt (dass in diesem Fall so oder so eine Münchner Mannschaft in der Regionalliga den Freiplatz erhält, ist eben nur Zufall). Damit müssten die Bezirke nicht zusätzlichen Mannschaften zurechtkommen, da für jede zurückgezogene Mannschaft eine aufsteigt. Keine Turnierordnung kann alle Eventualitäten regeln. Der Spielleiter hat daher das Recht und die Pflicht, die Dinge sinnvoll nach eigenem Ermessen zu gestalten, wenn die Turnierordnung einen Fall nicht ausdrücklich bestimmt. Und der Sinn hinter der Regelung des Spielleiters ist durchaus erkennbar. Doch ich bin der Meinung, dass die Turnierordnung sehr wohl diesen Fall regelt, und der Spiellleiter hier eben nicht die Freiheit hat, eine eigene Regelung festzulegen. Diese Meinung basiert auf dem Paragraphen 3.2.4.4. der BSB-Turnierordnung. Dieser ist kurz und lautet einfach: "Aus der Landesliga und der Regionalliga steigen so viele Mannschaften ab, dass jede Gruppe erneut zehn Mannschaften umfasst. Der Letztplatzierte steigt in jedem Fall ab." Nun, aus der Regionalliga steigen zwei Mannschaften auf, zwei Sieger der Bezirksmeisterschaften kommen von unten, aus der Landesliga kommen zwei Absteiger von oben. Um gemäß 3.2.4.4. auf die erforderliche Anzahl von 10 Mannschaften zu kommen, müssen folglich summa summarum zwei Mannschaften absteigen. Es gibt also keineswegs eine Lücke, die Turnierordnung regelt recht deutlich, wie zu verfahren ist. In der Tat kann sich jedoch mit dieser Vorgehensweise eine Lücke ergeben: wenn nämlich nicht genug Absteiger zur Verfügung stehen um auf 10 Mannschaften zu kommen. Mit der vom Spielleiter Gewählten wird dies vermieden. Allerdings ist dies kein ausreichender Grund, diesen Paragraphen einfach zu ignorieren. Es wäre nämlich nicht der einzige Fall, dass 3.2.4.4. nicht ausreicht, um die Gruppenstärke auf 10 zu bringen. Wenn aus den Bundesligen keine Mannschaft absteigt, kann es passieren dass die genaue Befolgung der Regeln dazu führt, dass in einigen Gruppen nur 9 Mannschaften verbleiben. Wie dann vorzugehen ist, wird in der Turnierordnung nicht beschrieben. Damit ist im Wesentlichen meine Begründung für den von mir formulierten Protest umrissen.

Was wäre, wenn...

Was passiert nun, sollte der Protest nicht erfolgreich sein? In einer Entscheidung des Bundesrechtsausschuss vom letzten Jahr wurde klargestellt, dass nicht die Bezirke entscheiden, wer auf- oder absteigt, sondern der BSB. Und hierbei gilt, dass streng nach der Abschlusstabelle der Bezirks-Meisterschaft vorzugehen ist. Die Möglichkeit, die ich einige Zeit in Erwägung gezogen habe, den Bezirksausschuss davon zu überzeugen, uns statt einer anderen Mannschaft zu nominieren, sei es direkt oder nach einem Stichkampf, hat daher eine nur äußerst geringe Erfolgsaussicht. Selbst wenn der Bezirk dies täte, könnten die betroffenen Münchner Vereine hiergegen beim BSB wiederum Protest einlegen. Dem Bezirksausschuss dürfte kaum an solch einem Scharmützel gelegen sein, und ich würde dies auch nicht in Kauf nehmen. Realistischerweise können wir daher nur darauf hoffen, dass unser Protest erfolgreich ist.

Stay tuned...