An einem sonnigen Sonntag wurde im Bürgerheim das Schicksal der 2.Mannschaft des MSA Zugzwang 82 entschieden. Unsere 2.Mannschaft war leider abstiegsgefährdet, so dass eine Niederlage einen potenziellen Abstieg bedeutet hätte. Unter Umständen hätte die 2. Mannschaft absteigen können, falls die Konkurrenz gewonnen hätte.

Unsere 2. Mannschaft, die ausschließlich aus netten Mitgliedern besteht, zeigte durch Druckspiel, dass sie den Klassenerhalt aus eigener Kraft schaffen wollte, anstatt zu hoffen, dass die direkten Konkurrenten patzen. So eine Einstellung ist strategisch und psychologisch sinnvoll.
 

Ohne Fans kein Team! Diese Leistung aus Leidenschaft ist allgegenwärtig bei Zugzwang! Ich möchte mich hiermit bei allen Spielern, die die Mannschaft angefeuert haben, ganz herzlich für diese moralische Unterstützung bedanken! Applaus für solche Vereinsmitglieder, die einen ganzen Sonntag opfern und das nur aus Liebe und Treue zum Verein. Unsere Fankurve bestand aus: FM Ulrich D., Bernhard, Gerd, Robert I., Berthold, Viktor und Daniel B..

 

Nun zum Verlauf:

 

Wir liefen fast in Bestbesetzung auf, einziger Joker war Pierre H. Georg von Z. hat sich die Mühe gegeben, aus Aschaffenburg anzureisen, Topspieler CM Roman Krulich und Martin M. waren auch dabei.

 

Am 3. Brett einigten sich Mauro B. und sein Gegner recht schnell auf Remis in einer ausgeglichenen Stellung. Mauros Gegner wählte eine solide Eröffnung mit Sf3 und c4 aus. In der Endstellung war Mauros Stellung zwar aktiver, jedoch ohne Erfolgsaussichten.

 

Auch kurz darauf wurde das 1. Brett von unserem einzigen Titelträger der 2. Mannschaft CM Roman Krulich Remis gegeben. Roman wählte die aggressive Sizilianische Verteidigung, wurde aber mit der eher positionellen Variante 2.c3 Alapin Sizilianer konfrontiert. Die Partie verlief zwar recht spannend und mit interessanten Motiven, jedoch verließ sie nie die Remisbreite.

 

Alle guten Dinger sind drei. Mauros und Romans Beispiel folgte Thomas T.. Thomas hatte mit Weiß eine stets ausgeglichene Stellung mit seinem gewohnten Aufbau mit c3, d4, Lf4, e3, Sf3, Sb-d2, Ld3 etc…

 

Für die 2,5-1,5 Führung sorgte Maestro, Dirigent und Mannschaftsführer Felix B. am 7. Brett. Felix antwortete auf 1.e4 mit dem klassischen e5. Seines Gegners Eröffnungswahl war das Mittelgambit. In einer taktisch geprägten Partie behielt unser Dirigent den Überblick und „tauschte“ eine Dame gegen 3 Leichtfiguren. Gewöhnlich befindet sich das Spiel dann im dynamischen Gleichgewicht. Aber fragen Sie mal Felix Gegners König, was er vom Spätaufwachen seines Königsflügel hielt. Der Vollständigkeit halber war es gar nicht mal ein Spätaufwachen des Königsflügels, sondern eine komplette und totale Lethargie.

 

Robert H. spielte die Französiche Verteidigung mit Schwarz. Sein Gegner beantwortete das Ganze mit dem Aljechin-Chatard Angriff der nach den Zügen 1. e2-e4 e7-e6 2. d2-d4 d7-d5 3. Sb1-c3 Sg8-f6 4. Lc1-g5 Lf8-e7 5. e4-e5 Sf6-d7 6. h2-h4 ... entsteht. Robert bekam die Dame im Mittelspiel für einen Turm + Leichtfigur. Robert münzte anschließend seinen Vorteil sicher in einen Sieg um. Also 3,5-1,5 für uns.

 

Wenig später trennten sich 2 Bretter friedlich, was den Mannschaftssieg bedeutete. Martin Motl spielte die Trompowsky Eröffnung und stand lange Zeit etwas aktiver im Zentrum, dafür besaß sein Gegner Raumvorteil am Königsflügel. Georg bekam zwischendurch ein Remisangebot, welches er ablehnte, da er eine aktivere Stellung hatte. Leider reichte Georgs Aktivität nicht aus, um die Partie zu gewinnen. Zwischenstand 4,5 -2,5

 

Das 8. Brett war Chaos pur! Pierre H. spielte mit Weiß eine Benoni-Bauernstruktur. In der Eröffnung unterlief ihm eine taktische Ungenauigkeit beim Transferieren des weißen Springers von f3 via d2 nach c4. Diese Ungenauigkeit kostete ihn einen Bauern, für welchen er jedoch durch aktives Spiel Kompensation bekam. Pierre hatte nach dem 23. Zug gerade einmal 10 Minuten für den Rest der Partie, 6 Züge vor der Zeitkontrolle ungefähr 1 Minute 30. Doch Zeitnot ist ansteckend! Sein Gegner befand sich ebenfalls in akuter Zeitnot. Diese Zeitnotphase verlief sehr chaotisch mit Remisangeboten etc… In einem taktisch enorm geprägten Endspiel spielte Pierre einen „Harakiri“ Zug, um sich zu befreien. Das Endspiel hatte er sich bereits durchgerechnet und da hätte der Joker das Handtuch werfen können. Für seinen Harakiri-Bauern bekam Pierre eine schöne Teamarbeit von Dame und schwarzfeldrigem Läufer bei einem nackten Fianchettokönig. Da Mut belohnt wird, bekam Pierre die Qualität. Das Endspiel hätte bei beidseitiger genauer Behandlung nach dem Qualitätsgewinn remis enden sollen, wenn Pierre´s Gegner Dc6+ statt Dd2+ gespielt hätte. Sein Gegner gab einen Zug vorm Matt auf. Zwar hat Pierre kein positionelles und ruhiges Schach geboten, jedoch kann er sich über den ersten Sieg seit 56 Tagen bzw. 9 Partien lang sieglos freuen. Pierres Sieg ist exzellent für Pierres Psyche, da in 2 Wochen die BJEM startet. Mit 10 sieglosen Spielen in Folge fährt man doch nicht gelassen zur Bayerischen!

Die 2.Mannschaft des MSA Zugzwang 82 hält die Klasse dank eines 5,5-2,5 Sieges gegen die Gäste aus Haar. Unsere 2.Mannschaft findet sich auf dem 3.Platz der Tabelle von 10 Mannschaften wieder und peilt die Landesliga Süd 2015/2016 an!
Applaus an alle Spieler, die dieses Jahr für die 2. Mannschaft gespielt haben und den Klassenerhalt geschafft haben!
Ganz speziellen Applaus an Felix, der sowohl Mannschaftsführer, als auch Mannschafts-Scorer mit 5,5 aus 9 ist!