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Ja, mehr ist das nicht. Wenn ich unsere Einsatzstatistik so ansehe, müssen wir sehr froh sein, mit sechs Punkten den Jahreswechsel feiern zu können. Natürlich kann man trotzdem rausschreien: HERBSTMEISTER! Aber warten wir ab, wieviel Punkte wir am Ende haben werden. Wie immer hat mich alten Patzer der Verlauf des Mannschaftskampfes die letzten Überreste meines dunklen Haupthaares verschwinden lassen. Heiliger Dusel.

Aber gehen wir der Reihenfolge die »Highlights« durch:

(1) Helmut Waelzel (2233) — Robert Heigermoser (2105) [E81]

1. c4 Sf6 2. Sc3 g6 3. e4 d6 4. d4 Lg7 5. f3 0–0 6. Le3 c5

Diagramm nach 6. ... c5

Ein starkes Bauernopfer, mit dem Schwarz die Initiative übernehmen will. Nachdem klar wurde, dass es nicht widerlegt werden kann, spielen viele sofort Sge2.

7. d×c5 d×c5 8. D×d8 T×d8 9. L×c5 Sc6 10. Sge2

Der meistgespielte Zug neben Sd5 und Td1.

10. ... Sd7 11. La3

Beliebter ist hier Le3.

11. ... Sde5 12. Sf4 Sd4 13. 0–0–0 Lh6 14. g3 e6

Diagramm nach 14. ... e6

Bis hierher sind beide Seiten der »Theorie« mit logischen Zügen gefolgt. Weiß muss sich jetzt entscheiden.

15. Sb5

15. Scd5!? e×d5 16. T×d4 S×f3 17. T×d5 (17. Td1 wurde in der Partie Granda Zuniga—Glavina, San Fernando 1991 gespielt. Schwarz hätte nun nach 17. ... d4 18. Le2 Se5 keine Probleme.) 17. ... Le6=;

15. Kb1!? Se×f3 (15. ... Lg7!?) 16. Lg2 Td7 17. Lc5 Lg7 (17. ... b6 18. L×d4 S×d4 19. e5 Tb8 20. Se4 mit leichtem Vorteil) 18. e5! L×e5 19. Td3 Tc7 20. b4 unklar.

15. ... Se×f3 16. Lg2 [16. e5!?]

16. ... Td7 17. L×f3?!

17. Ld6 S×b5 18. c×b5 Sh4!=, z. B. 19. Lh3 b6 20. Thf1 Lb7 21. g×h4?! (21. Le5 L×f4+ 22. T×f4 T×d1+ 23. K×d1 g5=) 21. ... Tc8+ 22. Kb1 L×e4+ 23. Ka1 Lc2 24. Td2 La4 25. Lb4 T×d2 26. L×d2 Tc2 mit Initiative;

17. S×d4!? S×d4 18. e5 Se2+ 19. Kc2 S×f4 20. g×f4 L×f4 21. Ld6 mit Kompensation;

17. Lc5? Sh4! 18. L×d4 S×g2 mit klarem Vorteil.

17. ... S×f3 18. Kc2 b6

Diagramm nach 18. ... b6

Jetzt ist klar, dass Schwarz das Eröffnungsduell gewonnen hat. Er steht leicht besser, hat aber das einfachere Spiel.

19. Sd6?! Lf8 20. S×c8 T×d1 21. T×d1 T×c8 22. L×f8 K×f8 23. Kb3?

23. b3!? S×h2 24. Th1 Sg4 25. T×h7 Kg8 26. Th1 b5 27. Kc3 b×c4 28. b×c4 Se5 mit klarem Vorteil;

23. S×e6+? Ke7! (23. ... f×e6? 24. Tf1=) 24. Sf4 T×c4+ 25. Kb3 (25. Kd3 Td4+! 26. Ke2 T×d1 27. K×d1 S×h2–+) 25. ... T×e4 mit klarem Vorteil.

23. ... S×h2 24. Th1 Sf3 25. S×e6+?

25. S×g6+ Kg7 26. Sf4 Sd2+ 27. Kc3 S×e4+ 28. Kb4 mit klarem Vorteil.

25. ... Kg8!

Schwarz steht auf Gewinn! Weiß wird einen Bauern verlieren und besitzt dann immer noch viele Schwächen.

26. Sf4 Sd2+ 27. Kb4?! T×c4+ 28. Kb5 Tc5+ 29. Ka6 Ta5+ 30. Kb7 S×e4 0–1

Diese Partie bekommt von mir den Titel: »Partie des Tages«! Robert ist wirklich in Form und spielt tatsächlich so etwas wie Schach — mit weitem Abstand von uns Patzern.

(2) Ulrich Dirr (2202) — Christoph Lichtenstern (2163) [A14]

1. Sf3 d5 2. c4 e6 3. g3 Sf6 4. Lg2 Le7 5. b3 0–0 6. Lb2 Sbd7 7. 0–0 c6 8. d3

Ich spiele den üblichen Zug.

Die Empfehlung im neuen Buch Adrien Demuth The Modernized Réti lautet 8. e3 b6 (8. ... a5 9. Sc3 b6 10. Sd4!? Lb7 11. f4!N Sc5 12. d3! Dd7 13. g4!? mit Initiative) 9. Sc3 Lb7 10. De2 Tc8 11. d4 etc.

8. ... b5!?

8. ... b6 9. Sbd2 Lb7 und nun entweder mit Dc2 oder sofort e4.

9. Sbd2 b×c4 [R] 10. d×c4 Lb7 11. Dc2 Sc5 12. Tfd1

12. b4 Sce4 hielt ich für verfrüht. 13. S×e4 S×e4 14. Se5 f5 Aber wahrscheinlich ist diese Stonewall-Struktur trotzdem etwas besser für Weiß.

12. ... Tc8 13. Tac1

Wieder kam 13. b4 in Betracht: 13. ... Sce4 14. S×e4 S×e4 15. c5. Über die Beurteilung dieser Stellung gingen die Meinungen auseinander. Ich meinte, dass sie etwas angenehmer für Weiß sei, mein Gegner sah keine Probleme für Schwarz.

13. ... h6 14. Db1

Damit leite ich mein etwas gekünsteltes Réti-Manöver ein, das sogar belohnt wird.

Und wieder: 14. b4 Sce4 (14. ... Scd7 15. c5 a5 16. a3 Dc7 17. e4 sollte gut für Weiß sein) 15. S×e4 S×e4 16. Se5 f5. Hier hatte ich überlegt, wie die Konsequenzen nach Sg6 wären, oder besser mit c5 und f3 fortzusetzen.

14. ... De8?!

Den Zug habe ich nicht verstanden.

15. Da1 Sce4?

Ich dachte eigentlich mit dem letzten Damenzug gerade diesen Springerausfall verhindert zu haben ...

16. S×e4 d×e4 17. Sd2 e3 18. f×e3

Soweit war mit alles klar, aber ich dachte nicht, dass Schwarz genügend Kompensation für den Bauern hat.

18. ... Sg4?

Aber das kann nicht gehen. Damit hat die Réti-Hypnose gewirkt!

19. L×g7+– Lg5

Auf 19. ... Lc5 hatte ich 20. Ld4 geplant;
19. ... S×e3 scheitert an 20. L×h6 mit der Mattdrohung auf g7 und dem Angriff auf den Springer, sodass ich nach dem erzwungenen 20. ... Sf5 einfach die Qualität nehmen kann. 21. L×f8 D×f8 (21. ... L×f8 22. Se4+–) 22. Sf1 Lc5+ 23. Kh1+–.

20. Sf1!

Das war geplant und ich dachte, dass Schwarz nichts hat.

20. ... S×e3 21. h4! S×g2

21. ... S×f1 22. h×g5 S×g3 23. L×f8 D×f8 24. De5+–.

22. h×g5 c5 23. L×h6

Wie Robert zurecht nach der Partie angemerkt hat, war 23. Df6! sofort aus.

23. ... e5 24. L×f8 K×f8 25. Td5 1–0

(3) Hagen Dorendorf (2077) — Felix Brychcy (2089) [D59]

1. d4 d5 2. c4 e6 3. Sf3 Sf6 4. Sc3 Le7 5. Lg5 h6 6. Lh4 0–0 7. e3 b6 8. c×d5 S×d5 9. L×e7 D×e7 10. Ld3

10. S×d5 ist der Hauptzug.

10. ... c5

10. ... Lb7 11. 0–0 Sd7 wie in Shirov—Beliavsky, Linares 1993, ist des Studiums wert.

11. 0–0 Td8 12. S×d5 e×d5 13. Se5 Lb7 14. Tc1

Diagramm nach 14. Tc1

Eine schwierige Stellung. Die weißen Figuren sehen sehr harmonisch aus und die Angriffschancen auf den schwarzen König sehr gefährlich. Felix bleibt aber ganz ruhig, während ich als Zuschauer meine Zweifel habe.

14. ... c4 15. Lb1 Sd7 16. Dc2 Sf8 17. Tce1 b5 18. f4

Bis hier bekommen beide Seiten den Segen des heiligen Siliziums.

18. ... b4

Diagramm nach 6. ... c5

Ein wichtiger Scheideweg. Schwarz will seine Bauernmehrheit am Damenflügel für einen Sturmangriff nutzen, während Weiß am Königsflügel angreifen will. Aber wie? Ich habe in der Analyse eine Unterstützung mittels g-Bauern vorgeschlagen. Felix' Gegner versucht es erst mit einer Verbesserung seiner Schwerfiguren – vielleicht ist das zu langsam!

19. Tf3

19. g4!? Td6 20. g5!? h×g5 (20. ... a5 21. Tf3 a4 22. Dg2 a3 23. b×a3 T×a3 24. Kh1 mit Angriff) 21. f×g5 D×g5+ 22. Kh1 sieht sehr gefährlich aus.

19. ... a5 20. Df5?! a4 21. Dh5?! a3 22. g4?

Diagramm nach 6. ... c5

Die Damenmanöver haben viel Zeit gekostet, trotzdem muss man noch nicht alle Zelte hinter sich abbrechen. Besser wäre es, die schwarzen Bemühungen am Damenflügel mit b×a3 etwas zu bremsen.

22. ... a×b2 23. g5 Td6!

Dieser Turm ist auf der sechsten Reihe Gold wert.

24. Kf2?! c3 25. Tg1 b3 [25. ... Taa6!] 26. g×h6 g6

Felix hat den weißen Angriff gestoppt und seine Bauern stehen für die Haremsbildung bereit.

27. S×f7?

Verzweiflung.

27. ... D×f7!

27. ... K×f7! 28. h7 g×h5 29. h8D Dh4+ 30. Tfg3 b×a2–+.

28. f5 c2 [28. ... Tf6!?] 29. f×g6 D×f3+!

Damit hat sein Gegner wahrscheinlich nicht gerechnet.

30. D×f3 S×g6 31. h7+ Kg7 32. Dh5 c×b1D 33. T×b1 Tf6+ 34. Kg3 b×a2 35. T×b2 a1D 36. h8D+ T×h8 37. T×b7+ Tf7

37. ... Kf8 38. Tb8+ Ke7–+.

38. T×f7+ K×f7 39. D×d5+

Diagramm nach 6. ... c5

Hier dachten manche von uns, dass Felix verlieren würde. Gut, dass wir bereits 5 Punkte hatten. Warum sollte er verlieren? Weil seine Dame nicht ganz auf ihrem Feld stand und von den Kiebitzen als nicht vorhanden erachtet wurde! Als Beweis ein Foto:


© Konrad Bumes (SC Haar 1931)

Nach einer kleinen Ehrenrunde hat Felix die Gewinnvariante sicher berechnet.

39. ... Ke7 40. Db7+ Kf8 41. Dc8+ Kg7 42. Dd7+ Kh6 43. Dh3+ Kg5 44. Dg4+ Kf6 45. Df3+ Ke7 46. Db7+ Kd6 47. Db6+ Kd5 48. Db7+ Kc4 49. Dc6+ Kd3 50. D×g6+ Kd2 51. Kg2 Da2 52. Dd6 Kc3+ 0–1

(4) Lukas MÜller (1979) — Elmar Lichtenstern (2045) [A16]

1. c4 Sf6 2. g3 g6 3. Lg2 Lg7 4. Sc3 0–0 5. d3 d6 6. e3 Sbd7 7. Sge2 Se5?! 8. f4 Sc6 9. 0–0 Ld7 10. Tb1 Dc8 11. d4 Lh3 12. e4 L×g2 13. K×g2

Diagramm nach 6. ... c5

Nach etwas experimenteller Eröffnungsbehandlung durch den Nachziehenden konnte Weiß ein mächtiges Bauernzentrum etablieren. Schwarz versucht es deshalb mit der Brechstange.

13. ... e5? 14. f×e5 d×e5 15. d5 Sa5?! 16. c5!

Droht b4.

16. ... b6 17. b4 Sb7 18. Lg5! Sh5

Die letzte Chance bestand in 18. ... Sg4, aber nach dem kräftigen 19. d6! ist es schnell vorbei: (19. h3 f6± ist nicht so klar) 19. ... c×d6 20. Sd5! De6 21. c6 Sd8 22. c7+–.

19. Le7! Te8 20. d6 c×d6 21. c×d6 Dd7 22. Dd5!

Diagramm nach 6. ... c5

Stark gespielt. Jetzt hängt f7 und der Bauern kann mit dem Springer nicht gedeckt werden, weil der Turm auf a8 hängt. Schwarz muss die Qualität geben.

22. ... T×e7 23. d×e7 D×e7 24. Db3 [24. Dc6!?] 24. ... Sd8?! 25. Sd5 Db7 26. Tbc1 Se6 27. Dc4 Tf8 28. a4 h6 29. Dc6 Da6 30. Db5 [30. Tc4!?] 30. ... Db7 31. a5 f5 32. Dc6!

Nach dem Damentausch fällt die schwarze Stellung zusammen. Lukas spielt das streng zu Ende.

32. ... D×c6 33. T×c6 Sd4 34. S×d4 e×d4 35. e×f5 Td8 36. Se7+ Kf7 37. Tc7 Le5 38. T×a7 Ke8 39. S×g6 1–0

Diagramm nach 6. ... c5

Eine hübsche Schlussstellung.

(5) Winfried Rabenstein (2041) — Hubert Kuhn (1987) [A18]

1. c4 Sf6 2. Sc3 e6 3. e4 d5 4. e5 d4 5. e×f6 d×c3 6. b×c3 D×f6 7. d4 c5

7. ... e5 wird inzwischen von den Spitzenleuten dem Textzug vorgezogen.

8. Sf3 h6 9. Ld3 Ld7?!

Sc6 oder Schlagen auf d4 ist »normal«.

10. 0–0

10. Tb1!? b6 (10. ... Lc6 11. Lc2) 11. Se5±.

10. ... Ld6 11. Le4 Lc6?! 12. L×c6+?!

12. d5 e×d5 13. c×d5 Lb5 14. Te1 0–0 15. Tb1 La6 16. c4!±.

12. ... S×c6 13. Tb1 0–0–0?!

13. ... 0–0!? 14. T×b7 c×d4 15. c×d4 Sa5=.

14. Le3 Td7 15. Db3 Df5 16. d×c5 L×c5 17. Sd4 L×d4 [17. ... De4!?] 18. c×d4 Thd8 19. Tfd1 Da5

Diagramm nach 6. ... c5

Ich muss es leider sagen: Als ich diese Stellung gesehen habe, dachte ich mir, dass dies wohl eine sichere Beute für Weiß werden würde.

20. d5! Se7 21. d6

21. Lf4!? f6 22. Tdc1 e5 23. Le3 sieht auch gruselig aus.

21. ... Sc6 22. c5

Böse Zungen könnten hier behaupten, dass Schwarz die jüngsten Ausgrabungen in Ägypten bewundert hat und sich auch mal wie in einem Sarkophag fühlen wollte ...

22. ... Da6 23. h3 Te8 24. a4 Sb8 25. Tdc1 Dc6 26. Db5 f6 27. Tb2

In unserer gemeinsamen Analyse haben wir die phantastische Variante 27. Da5 Da6?
(27. ... Sa6 war erzwungen, aber es ist kein zwingendes Gewinnmanöver für Weiß zu finden)

(siehe Analysediagramm)

Diagramm nach 6. ... c5

28. c6! gefunden. 28. ... D×a5 29. c×b7+ Kd8 30. Tc8#.

27. ... Tf7 28. Tcb1 Td8 29. Da5 Da6 30. D×a6 S×a6 31. Kf1 ½–½

Die Stellung ließ wenig Raum zum Atmen, sodass wir jetzt mal kräftig ein- und ausatmen!

(6) Lars Tebelmann (2008) — Walter Jachs (2010) [A16]

1. Sf3 g6 2. c4 Sf6 3. Sc3 d5 4. c×d5 S×d5 5. Da4+ Sc6

5. ... Ld7 ist der Hauptzug.

6. Se5 Lg7

Diagramm nach 6. ... c5

Eigentlich sehr verdächtig für Schwarz. Da muss doch was gehen.
6. ... Dd6 7. S×c6 D×c6 8. D×c6+ b×c6 wurde oft gespielt.

7. S×c6 S×c3 8. b×c3

8. d×c3 Dd7 (8. ... Ld7?? 9. S×d8 L×a4 10. S×b7+–; 8. ... b×c6 9. D×c6+ Ld7 10. Da6 ist ein gesunder Mehrbauer) 9. e4! (9. Lf4 war unsere Analyse, aber 9. ... D×c6 (9. ... e5? 10. L×e5!+–) 10. D×c6+ b×c6 11. L×c7 Le6 12. g3 0–0 13. Lg2 a5 ist komischerweise nicht so klar, weil die beiden Läuferdiagonalen von Schwarz extrem stark sind) 9. ... b×c6 10. Le3 0–0 11. Td1 De8 12. Lc4 ich glaube, dass Weiß hier klar besser steht.

8. ... Dd7 9. g3

9. e3!?, was den Damentausch vermeidet, ist besser: 9. ... b×c6 10. Lc4 0–0 11. 0–0 a5 12. d4 mit leichtem Vorteil.

9. ... D×c6 10. D×c6+ b×c6 11. Lg2 Kd7 12. 0–0 La6 13. La3 e6 14. Tfe1 Lf8 15. Lb4 Tb8 16. Tac1 c5 17. La3 c4 18. L×f8 Th×f8 19. Tb1 Tb6 ½–½

Auch wenn dies die kürzeste Partie war, bin ich froh, dass Lars nun anfängt »normale« Eröffnungen zu spielen. Ich habe noch Hoffnungen …

(7) Bernhard Rassl (1969) — Martin Erik Lerch (2014) [A00]

1. d3 e5 2. Sf3 Sc6 3. c3 d5 4. Sbd2 Le6 5. b4 a6 6. Lb2 f6 7. e4 Sh6?!

Jeder weiß, was hier kommt ...

8. Le2 Le7 9. 0–0 0–0 10. a4 Dd7

10. ... d×e4 11. d×e4 Sf7 wäre eine "normale" Fortsetzung gewesen. 12. b5 ist nicht zu fürchten wegen 12. ... a×b5 13. a×b5 Sa5 mit leichtem Vorteil.

11. b5 a×b5 [11. ... Sa5!?=] 12. a×b5 T×a1?! 13. D×a1 Sd8 14. d4!? d×e4 15. S×e4 Ld5 16. Sg3 L×f3

Ja, ja, die Gier ...

17. L×f3 e×d4 18. c4!? Lc5?!

18. ... c5!? 19. b×c6 S×c6 20. Td1 Td8 sollte o.k. für Schwarz sein.

19. Se4 b6? 20. Td1?!

20. S×c5! b×c5 21. Da7 Dd6 22. Ld5+ Kh8 23. La3 Se6 24. g3 sieht düster für Schwarz aus.

20. ... Se6 21. Da7?!

21. S×c5 b×c5 22. Ld5 Sf7 23. Lc1 Sfd8 24. Da7 Dd6 25. g3 ist ebenfalls unangenehm.

21. ... Td8?!

21. ... Le7! 22. Sg3 Kh8 23. Lc6 Dc8=;
21. ... Sg5! 22. S×g5 (22. S×c5?! S×f3+ 23. g×f3 b×c5 24. D×c5 Sf5 mit klarem Vorteil) 22. ... f×g5 23. Ld5+ Kh8 24. L×d4 L×d4 25. T×d4 Df5 26. Da2=.

22. S×c5 b×c5 23. Ld5! Sf7 24. b6

Diagramm nach 6. ... c5

Als ich diese Stellung sah, habe ich nicht mehr viel Überlebenschancen bei Schwarz sehen können. 24. Lc1! ist noch besser!

24. ... Sf4! 25. b7 De8! 26. D×c5?! S×d5 27. c×d5 d3?

27. ... De2! hielte den Laden zusammen: 28. D×d4 Sd6 29. La3 S×b7=.

28. D×c7?

Wegen 28. Lc3 hätte der letzte schwarze Zug verloren.

28. ... d2 [28. ... De2 29. Dc1 Sd6=] 29. Dc3? [29. h3! De1+ 30. Kh2 D×d1 31. b8D De2 32. Dba7±] 29. ... T×d5= 30. De3 Td8?? [30. ... Db8=] 31. D×e8+

Hier hätte es die böse Überraschung 31. T×d2!+– geben können.

31. ... T×e8 ½–½

Wow, das war knapp.

(8) Stefan Huber (1906) — Peter Süssmann (1940) [D26]

1. e4 c6 2. d4 d5 3. e×d5 c×d5 4. c4 Sf6 5. Sc3 d×c4 6. L×c4 e6 7. Sf3 Le7 8. 0–0 0–0 9. Lf4 a6 10. De2 b5 11. Ld3 Lb7 12. Tfd1 Sbd7 13. Tac1 Tc8 14. Sg5 Sb6 15. Le5 h6?

Diagramm nach 6. ... c5

16. Sge4

16. L×f6 L×f6 17. S×e6 f×e6 18. D×e6+ Kh8 19. Df5 g6 20. D×g6 Tc7 21. D×h6+ Kg8 22. Lf5 wäre interessant gewesen.

16. ... S×e4 17. L×e4 L×e4 18. S×e4 Dd5? 19. Dg4! f6 20. T×c8 S×c8 21. Sc3 Dc4 22. Lf4 Kh8 23. Dg6 Td8

Diagramm nach 6. ... c5

24. Td3

24. L×h6!? g×h6 25. Td3 Lf8 26. D×f6+ Kh7 27. D×d8 Le7 28. De8 D×d3 29. Df7+ Kh8 30. D×e6 ist nicht klar.

24. ... Lf8!

O.k., jetzt ist der kritische Punkt gedeckt und Schwarz kann sich um den schwachen d-Bauern kümmern ...

25. L×h6??

Das geht doch nicht!

25. ... g×h6

Doch!
Aber 25. ... Se7! hätte schnell gewonnen.

26. D×f6+ Kh7 27. Tg3 Se7 28. Df7+ ½–½

Die Analyse hinterher:


© Konrad Bumes (SC Haar 1931)

FAZIT: Wenn alle Wackelkandidaten verloren hätten, wäre das Ergebnis 3½:4½ gewesen! So können wir ein sattes 6:2 in die Tabelle eintragen. Respekt und guten Rutsch.