YOURE vgly tokyn
My mynd hath brokyn
From worldly lust;
For I haue dyscust
We ar but dust,
And dy we must.
⠇   

*
John Skelton
(1463–1529)

Âventiure

[avɛnˈtyːrə] die; -, -n <aus gleichbed. mhd. Aventiure, dies über altfr. aventure „Ereignis“ zu lat. advenire „herankommen sich ereignen“; vgl. dt. Abenteuer>:
1. ritterliche Bewährungsprobe, die der Held in mhd. Dichtungen bestehen muss.
2. Abschnitt in einem mhd. Epos, das sich hauptsächlich aus Berichten über ritterliche Bewährungsproben zusammensetzt.

[ud] Den ersten Teil unseres Abenteuers dürfen wir neben den Meistern der Ersten bestreiten. Sogar ein Vize-Weltmeister kann bestaunt werden. Dabei hoffen wir, die geballte Expertise möge doch ein wenig auf uns abfärben, unser Spiel aussagekräftiger und wirkungsvoller machen. Ob die Magie gewirkt hat?

Der Optimismus vor dem Kampf war jedenfalls da:

Die Zweite
Die Zweite (von links): Lars, Uli, Lukas, Felix, Martin, Christoph. Es fehlen Hubert und Kadir.

Wie leider üblich treten wir geschwächt gegen die erfahrene Landesliga-Mannschaft der Schachclubs Unterhaching an, die als klarer Favorit gelten muss. Zum Glück verstärkt uns heute Christoph, der bisher ausschließlich für die Erste gespielt hat. Er soll dem stark besetzten ersten Brett der Gäste mit Schwarz standhalten.

Georg Schmidt — Christoph Eichler

1. e4 e5 2. ¤f3 ¤c6 3. ¥b5 a6 4. ¥a4 ¤f6 5. 0-0 b5 6. ¥b3 ¥c5 7. c3 d6 8. d4 ¥b6

[HGFEDCBA]
1-mKR+QvLNtR!
2zPPzP-+-zPP“
3-+N+-zPL+#
4+-+PzP-+-$
5-+-zp-+p+%
6+-sn-zpnvlp&
7pzpp+-zp-+
8tr-+kwql+r(
{hgfedcba}

Eine interessante Variante für Schwarz, die erst in den 90er-Jahren ernsthaft getestet wurde (z. B. Morovic Fernandez—Adams). Jüngst wurde sie jedoch von vielen Top-Spielern ausprobiert, zuletzt von Anand beim Norway Chess im Juni diesen Jahres gegen Vachier-Lagrave.

Die Stellungen ähneln stark denen der Archangelsk-Variante (vgl. 6. ... ¥b7 7. ¦e1 ¥c5 8. c3 d6 9. d4 ¥b6).

9. d×e5

Hauptzüge sind 9. a4 und 9. h3.

Hier eine typische Partie aus den 90er-Jahren: 9. h3 ¥b7 10. ¦e1 0-0 11. ¥e3 ¤a5 12. ¥c2 ¤c4 13. ¥c1 d5 14. b3? (¹14. ¤×e5 ¤×e5 15. d×e5 ¤×e4 16. ¥e3 ¥×e3 17. ¦×e3 £g5 18. £e1=) 14. ... d×e4 15. ¤×e5 (15. b×c4 e×f3 16. c5 ¥a5 17. ¦×e5 ¦e8ƒ; 15. ¤h2 e×d4 16. b×c4 b×c4ƒ) 15. ... ¤×e5 16. d×e5 ¤d7 17. ¥f4 £h4 18. g3 £×h3 19. ¥×e4 ¥×e4 20. ¦×e4 ¤c5 21. ¦e2 ¦ad8µ 0–1, Ivan Morovic Fernandez (2580) — Michael Adams (2660), Santiago de Chile 1997 Ernst: »Weiß steht schlecht, aber die Aufgabe kommt verfrüht.« (21. ... ¦ad8 22. £f1 £×f1+ 23. ¢×f1 ¦d1+ 24. ¢g2 ¤d3µ 25. ¥d2 ¦d8 26. f4 ¤b4!).

9. ... d×e5

9. ... ¤×e5 10. ¤×e5 d×e5 11. £×d8+ ¢×d8 12. ¥×f7 ¦f8 13. ¥d5 ¤×d5 14. e×d5 ¥b7 kam auch des Öfteren vor.

10. £e2 0-0 11. ¥g5 h6 12. ¥d5?!

Sieht gefährlich aus und droht den Bauern auf e5 zu gewinnen.

12. ... £d6

Was wir in der Analyse nicht beachtet hatten, ist das sehr konkrete 12. ... h×g5! mit der möglichen Folge: 13. ¥×c6 ¦b8

-mKR+-+NtR
zPPzPQ+-zPP
-+N+-zP-+
+-+P+-+-
-zp-zp-+p+
+-sn-+Lvlp
-zpp+-zp-+
+ktr-wqltr-

A) 14. ¤×e5 £d6 ;
B) 14. ¤×g5 ¥g4 15. ¤f3 (15. £c2 ¤h5 16. ¤f3 ¥×f3 17. g×f3 £h4 18. ¢h1 ¦bd8‚) 15. ... ¤h5 mit gefährlicher Initiative;
C) 14. ¦d1 £e7 15. ¤bd2 (15. ¤×g5 ¥g4 16. ¤f3 ¤h5‚) 15. ... g4 16. ¤e1 g3! 17. h×g3 ¥×f2+! 18. ¢×f2 (18. £×f2 ¤g4 19. £e2 £c5+ ) 18. ... ¤g4+ 19. ¢f1 ¦b6 ;
D) 14. £d2 g4 15. ¤×e5 (15. £×d8 ¦×d8 16. ¤×e5 ¦d6µ …17. ... ¦e6) 15. ... £e7
D1) 16. ¤d3 ¦d8 17. e5 (17. £e2 ¦d6) 17. ... ¤h5 18. £e2 £h4 will man als Anziehender bestimmt nicht haben;
D2) 16. £g5 ¦d8, und Weiß kann sich kaum rühren, z. B. 17. a4 ¥×f2+! 18. ¢h1 (18. ¦×f2 ¦d1+ 19. ¦f1 £c5+ 20. ¢h1 ¦×f1#) 18. ... ¥e3 19. £×e3 £×e5 20. a×b5 a×b5 21. £g3 £×g3 22. h×g3 ¦b6µ.

13. ¥×f6 £×f6 14. a4

Auf 14. ¥×c6 £×c6 15. ¤×e5 gekommt Schwarz genügend Spiel mit 15. ... £f6 16. ¤f3 ¦e8 17. ¤bd2 ¥b7.

14. ... ¦b8 15. a×b5 a×b5 16. ¥×c6 £×c6 17. ¤×e5 £e6 18. ¤f3 ¦e8 19. ¤bd2 £g6!

Die aktive Figurenaufstellung und das Läuferpaar wiegen den geopferten Bauern auf.

20. ¤d4 b4! 21. ¦fe1 b×c3 22. b×c3 ¥b7 23. f3 £f6 24. £e3 ¦bd8

Bereitet einen schönen taktischen Schlag vor, der den Schnittpunkt d4 optimal ausnützt. Ein Lehrbuchbeispiel!

25. e5

[25. ¦ab1!?]

[HGFEDCBA]
1-mK-tR-+-tR!
2zPP+-sN-+-“
3-+PwQ-zP-+#
4+-+-sN-+-$
5-+-zP-+-+%
6zp-wq-+-vl-&
7-zpp+-zpl+
8+k+rtr-+-(
{hgfedcba}

25. ... ¦×d4!

Ein überraschendes Opfer, bei dem Weiß aufpassen muss, dass er nicht unter die Räder kommt.

26. c×d4 ¦×e5!

Die Pointe.

27. d×e5 ¥×e3+ 28. ¦×e3 £b6 29. ¦aa3 ¥d5 (=) 30. ¢f2 £b4 31. ¦ad3 c6 32. g3 £b2 33. g4?! g5

Vielleicht hätte Christoph hier sogar weiterspielen können: 33. ... ¥c4!? Wenn die Türme nicht getrennt sind und der weiße König nicht sicher steht, könnte der schwarze Freibauer unangenehm werden. 34. ¦d8+ ¢h7 35. ¦d6 ¥d5 36. ¢e2 g6µ.

34. ¢g3 £a1 35. ¢g2 £b2 36. ¢g3 £a1 37. ¢g2 ½–½

 

Ulrich Dirr — Hans-Peter Urankar

1. e4 e6 2. d4 d5 3. e5 c5 4. c3 ¤c6 5. ¤f3 £b6 6. a3 c4

Das ist die »klassische« Variante, in der Schwarz den weißen Damenflügel blockiert.

7. ¤bd2 ¤a5 8. ¥e2 ¥d7 9. ¦b1 ¤e7 10. 0-0 £c7

Bereitet das folgende Springermanöver vor.

11. ¤e1 ¤c8 12. f4 ¤b6 13. ¥g4

Ein wichtiger Zug, der Platz macht für die weiße Dame.

13. ... g6 14. ¤df3

Der Springer macht Platz für den Läufer, der nun auf das gute Feld e3 kommt. Den ganzen Aufbau habe ich mir aufgrund der Partie von Jones genauer angeschaut und er gefiel mir sehr gut.

14. ... ¥e7!?

In der besagten Partie konnte Weiß den schwarzfeldrigen Läufer optimal umgruppieren: 14. ... 0-0-0 15. ¥e3 h6 16. ¥f2 ¢b8 17. ¥h4 ¦e8 18. £d2 ¤a4 19. ¤c2 £b6 20. ¤e3 ¥c8 21. ¥h3 h5 22. ¥f6 ¦g8 23. ¤g5 £c7 24. ¤h7 ¥e7 25. g4 (25. ¥×e7! ¦×e7 26. f5! g×f5 27. ¤f6 ¦h8 28. ¥×f5! e×f5 29. ¤f×d5 £d7 30. ¤×e7 £×e7 31. ¤×f5 £c7 32. ¤d6 f5 33. £g5 ) 25. ... h×g4 26. ¤×g4 ¦h8 27. ¥×h8 ¦×h8 28. ¤g5 ¥×g5 29. f×g5 ¦×h3 30. ¤h6 ¤c6 31. £c2 ¤c5 32. £g2 ¦d3 33. ¦×f7 £b6 34. d×c5 £×c5+ 35. £f2 d4 36. ¤g4 £d5 37. ¦e1 d×c3 38. b×c3 ¦×c3 39. ¤f6 £d3 40. £c5 £d4+ 41. £×d4 ¤×d4 42. ¦d1 ¤f3+ 43. ¢f1 ¤×e5 44. ¦f8 ¢c7 45. ¤e8+ ¢c6 46. ¤f6 ¢c7 47. ¦g8 ¦×a3 48. ¦dd8 ¥d7 49. ¤×d7 ¤×d7 50. ¦c8+ ¢d6 51. ¦×c4 ¦a1+ 52. ¢g2 ¦a2+ 53. ¢g3 ¦a3+ 54. ¢f4 ¢d5 55. ¦c2 ¦a4+ 56. ¢g3 ¦a3+ 57. ¢g2 ¢e4 58. ¦f2 ¤c5 59. ¦×g6 ¤d3 60. ¦×e6+ ¢d5 61. ¦e3 1–0, Gawain Jones (2677)—Sarin Nihal (2572), Douglas 2018.

15. ¥e3 0-0-0 16. £e2 ¦df8 17. ¥f2 £d8

Verhindert den Abtausch der schwarzfeldrigen Läufer.

18. ¤c2 ¢b8 19. ¤e3

[ABCDEFGH]
8-mk-wq-tr-tr(
7zpp+lvlp+p‘
6-sn-+p+p+&
5sn-+pzP-+-%
4-+pzP-zPL+$
3zP-zP-sNN+-#
2-zP-+QvLPzP“
1+R+-+RmK-!
{abcdefgh}

Diese Stellung habe ich angestrebt. Alle meine Figuren sind gut aufgestellt. Im weiteren Verlauf werde ich versuchen, den Bauernvorstoß f4–f5 vorzubereiten, z. B. mit ¥h3, g3, ¥g2, h3, usw. Am Damenflügel läuft der Nachziehende ins Leere, sodass er zum Abwarten verurteilt ist.

Natürlich ist seine Stellung sehr fest und objektiv ist alles im Gleichgewicht.

19. ... ¤b3 20. ¥h3 ¥c8 21. ¦fd1 h6 22. g3 ¢a8 23. ¤d2 ¤a5?

23. ... ¤×d2= war Pflicht.

24. b3

Plötzlich kann ich den Damenflügel öffnen. Das sollte dem Nachziehenden nicht passieren.

24. ... c×b3 25. c4 d×c4?

Schwarz öffnet die Stellung, wonach die weißen Figuren ihre ganze Kraft entfalten können.

26. ¤d×c4 ¤a×c4 27. ¤×c4 ¤d5 28. ¦×b3 £c7?

Diesen Tempoverlust kann sich Schwarz nicht erlauben.

29. ¦c1 £d7 30. ¤e3

30. ¥g2 £a4 31. £b2 ¦d8 32. ¤e3  wäre die genauere Zugfolge gewesen, z. B. 32. ... b6 33. ¦×c8+ ¦×c8 34. ¤×d5 e×d5 35. ¥×d5+ ¦c6 (35. ... ¢b8 36. ¦×b6+!) 36. ¦c3 ¦hc8 37. £c1 ¢b7 38. ¥e4 ¦8c7 (38. ... ¥×a3 39. ¦×a3) 39. ¦c4 £b5 (39. ... £×a3 40. ¥×c6+) 40. a4 .

30. ... £a4 31. £c2 ¦d8? 32. ¤×d5 1-0

 


Höchste Konzentration kurz vor dem Start der Partien — die Brille muss sitzen ... (neben Felix sitzt Hubert)

Anatol Sargin — Felix Brychcy

1. e4 e5 2. ¥c4 ¤f6 3. ¤c3 ¤×e4

[HGFEDCBA]
1RsN-mKQvL-tR!
2zPPzP-zPPzPP“
3-+-+-sN-+#
4+-+n+L+-$
5-+-zp-+-+%
6+-+-+-+-&
7pzpp+pzppzp‘
8tr-vlkwqlsnr(
{hgfedcba}

Damit will Schwarz seine Eröffnungsproblem mit einem Schlag lösen. Auf 3. ¤×e4 folgt ... d5, und auf 3. ¥×f7 ¢×f7 4. ¤×e4 ebenfalls ... d5 mit Ausgleich in beiden Fällen.

4. ¤f3

Der meistgespielt Zug ist 4. £h5! ¤d6 und nun entweder 5. £×e5 oder 5. ¥b3.

4. ... ¤×c3 5. d×c3 f6 6. 0-0

6. ¤h4 g6 7. f4 £e7 8. f5 ist eine andere Herangehensweise. 8. ... £g7 9. f×g6 h×g6 10. £g4 ¢d8 11. £g3 g5 12. ¤f5 £h7 13. 0-0 c6? (13. ... d5! 14. ¥×d5 ¥×f5 15. ¥×b7 ¥e4µ) 14. ¥d3 (14. ¤h6! ¥×h6 15. ¦×f6 £g7 16. ¦×h6! ¦×h6 17. £×g5+ £×g5 18. ¥×g5+ ¢c7 19. ¥×h6±) 14. ... d5? 15. ¤d6 e4 16. ¦×f6 e×d3 17. ¥×g5 ¥e7 18. ¤f7+ 1–0, Rublevsky (2535) — Scetinin (2350), Pardubice 1992.

6. ... d6 7. ¤h4 g6 8. f4 £e7 9. f×e5

9. f5 £g7 wurde mehrfach getestet.

9. ... d×e5 10. ¥e3 ¥g7

10. ... ¥e6µ wäre einfacher gewesen.

11. £f3 ¤c6 12. ¦ad1 ¥e6

[HGFEDCBA]
1-mKR+R+-+!
2zPP+-+PzPP“
3-+QvL-zP-+#
4sN-+-+L+-$
5-+-zp-+-+%
6+pzpl+n+-&
7pvl-wq-zppzp‘
8tr-+k+-+r(
{hgfedcba}

13. ¥d5?!

Ein Versuch wäre 13. ¥a6 wert gewesen, z. B. 13. ... ¤d8 (13. ... ¥c8 14. ¥c4 ergäbe unter Umständen Zugwiederholung) 14. ¥×b7 ¤×b7 15. £c6+ ¢f7 16. £×b7, und Schwarz steht dank des Läuferpaars und der etwas besseren Bauernstruktur leicht besser, aber Weiß hätte eine vollwertige Partie bekommen.

13. ... ¥×d5

13. ... 0-0!? 14. ¥×c6 b×c6 15. £×c6 £e8 16. £×c7 £a4 ist gut für Schwarz, aber viel zu gekünstelt.

14. £×d5 ¤d8 15. ¤f3? £e6!

Mit einem gesunden Mehrbauern steht Schwarz klar besser.

16. £c5?! £b6 17. ¤d2?

Mit 17. £d5!?

-mKR+R+-+
zPP+-+PzPP
-+NvL-zP-+
+-+-+-+-
-+-zpQ+-+
+pzp-+-wq-
pvl-+-zppzp
tr-+ksn-+r

würde Schwarz eine bittere Versuchung anbieten:
17. ... £×e3+? (17. ... £c6!µ; 17. ... £e6!µ) 18. ¢h1 h5 (18. ... £b6 19. £d7+ ¢f8 20. ¤×e5 ) 19. h3 £b6 20. £d7+ ¢f8 21. ¤×e5 f5 (21. ... ¦h6?! 22. ¦de1 ¢g8 23. £e8+ ¢h7 24. ¤d7 sieht ungemütlich aus für Schwarz) 22. ¦×f5+! ¢g8 (22. ... g×f5 23. £×f5+ ¢g8 24. ¦×d8+! ¦×d8 25. £f7+ ¢h7 26. £f5+ mit Dauerschach) 23. £e8+ ¢h7 24. ¦×h5+! g×h5 25. £×h5+ £h6 26. £f5+ ¢g8 27. ¦×d8+! ¦×d8 28. £f7+ ¢h7 29. £f5+ mit Dauerschach!

17. ... ¤e6 18. £×b6 a×b6 19. a3 ¢e7 20. ¤e4 ¦a4 21. ¤f2 f5 22. ¤d3 c5 23. ¦de1 ¦d8 24. ¥c1 e4 25. ¤f4 ¥e5

Felix hat den technischen Teil tadellos demonstriert.

26. g4?! ¤×f4 27. ¥×f4 ¥×f4 28. ¦×f4 ¢e6 29. g×f5+ g×f5 30. ¦e2? ¦aa8! 31. ¦h4 ¦d1+ 32. ¢f2 ¦g8!

Ausgezeichnet vorgetragen. Es kommt nicht mehr auf den Bauern an, denn der weiße König zappelt bereits im Mattnetz.

33. ¦×h7 ¦gg1 34. ¦×b7?! ¢e5! 35. ¦h7

Erlaubt das Matt.

35. ... ¦df1+ 36. ¢e3 f4+ 0-1

Wenn ich so eine Verluststellung weiterspiele und nicht Manns genug bin aufzugeben, dann sollte Weiß wenigstens soviel Anstand besitzen und sich mattsetzen lassen.

 

Hubert Kuhn — Gerhard Schmidt

1. ¤f3 d5 2. c4 e6 3. g3 ¤f6 4. ¥g2 ¥e7 5. 0-0 0-0 6. b3 b6 7. ¥b2 ¥b7 8. d4

Die Hauptvariante beginnt mit 8. e3 c5 9. ¤c3 d×c4 10. b×c4 ¤c6 11. £e2.

8. ... c5 9. c×d5 e×d5 10. ¤c3 ¤bd7 11. e3

11. ¦c1 ¦c8 12. e3 ¦e8 13. ¤e5 wurde bereits öfters gespielt.

11. ... ¦e8 12. £d3!?

12. ¦c1 ¦c8 13. ¤e5 wäre Zugumstellung zur erwähnten Variante gewesen.

12. ... ¤e4 13. ¤d2 ¤ef6?!

13. ... f5 wäre »normal« gewesen.

14. ¦fd1 ¦c8

[ABCDEFGH]
8-+rwqr+k+(
7zpl+nvlpzpp‘
6-zp-+-sn-+&
5+-zpp+-+-%
4-+-zP-+-+$
3+PsNQzP-zP-#
2PvL-sN-zPLzP“
1tR-+R+-mK-!
{abcdefgh}

15. e4

Die Stellungsöffnung löst die Stellungsprobleme für Schwarz.

15. ¦ac1!? ¥f8 16. d×c5 ¤×c5 17. £f5 g6 18. £b1² würde zur angestrebten Isolani-Stellung führen.

15. ... c×d4 16. ¤×d5 ¤×d5 17. e×d5 ¤c5 18. £f5 g6 19. £g4 ¤d3! 20. ¥×d4 ¥×d5 21. ¥×d5 £×d5 22. £e4 ¦cd8= ½–½

 


Lukas und Lars freuen sich auf das erste Spiel der Saison.

Tobias Jacob — Lukas Mueller

1. e4 d6 2. ¤c3 ¤f6 3. f4 e5 4. d3 ¤c6 5. ¤f3 ¥g4 6. ¤e2?

[HGFEDCBA]
1R+LmKQvL-tR!
2zPP+N+PzPP“
3-+N+P+-+#
4+lzPP+-+-$
5-+-zp-+-+%
6+-sn-zpn+-&
7pzpp+-zppzp‘
8tr-vlkwq-+r(
{hgfedcba}

Viel habe ich von der Eröffnung nicht verstanden. Aber jetzt werden die Nerven auf eine harte Probe gestellt.

6. ... ¥×f3

[6. ... ¤h5!?]

7. g×f3 d5

[7. ... ¤h5!?]

8. f×e5 ¤×e5 9. ¤g3 d×e4 10. f×e4 c5

10. ... ¤fg4!? 11. ¥e2 £h4 12. ¥f4 ¤f2 13. ¢×f2 £×f4+ 14. ¢g2 h5³.

11. ¥h3! c4?! 12. d4

[HGFEDCBA]
1R+-mKQvL-tR!
2zP-+-+PzPP“
3LsN-+-+-+#
4+-+PzPp+-$
5-+-sn-+-+%
6+-sn-+-+-&
7pzpp+-+pzp‘
8tr-vlkwq-+r(
{hgfedcba}

Weiß spielt sehr kreativ und dynamisch. Er setzt auf seine schnelle Entwicklung, was den geopferten Bauern kompensiert.

12. ... £×d4 13. £×d4 ¤f3+ 14. ¢f2 ¤×d4 15. c3?

Wer »A« sagt, muss auch ... 15. e5 spielen: 15. ... ¤g8 (15. ... ¤d5?! 16. ¦d1 ¤×c2 17. ¦×d5! ¤×a1 18. ¥d7+ ¢d8 19. ¥f4±; 15. ... ¤×c2? 16. e×f6 ¤×a1 17. ¦e1+ ¢d8 18. ¦d1+ ¢c7 19. ¥f4+ ¢b6 20. ¦×a1±) 16. ¦d1°.

15. ... ¤c6?!

15. ... ¤e6!µ hätte nicht nur die folgenden Komplikationen vermieden, sondern auch den Mehrbauern behalten.

16. e5 ¥c5+?!

16. ... ¤d5!? 17. ¦d1 ¦d8 18. ¥g2 ¤de7! (18. ... ¤ce7 19. ¤e4 ¤g6 20. ¥g5 ¥e7 21. ¤d6+ ¥×d6 22. ¥×d8±) 19. ¥e3 (19. ¦×d8+ ¢×d8 20. ¥e3 ¤g6³) 19. ... ¤×e5 20. ¦×d8+ ¢×d8 21. ¥×b7 ¢c7³;
16. ... ¤d7!? 17. e6 f×e6 18. ¥×e6 ¤ce5³.

17. ¢g2 ¤d7 18. e6 ¤f6?!

18. ... f×e6 musste geschehen: 19. ¥×e6 ¦f8 20. ¦e1 0-0-0=.

19. ¦e1 ¤d8?!

19. ... 0-0!? 20. e×f7+ ¢×f7 21. ¥e6+ ¢g6 22. ¥×c4 ¦ad8, und Weiß steht etwas besser, aber Schwarz spielt mit.

20. ¤f5! f×e6? 21. ¤×g7+ ¢f7 22. ¤×e6 ¦g8+ 23. ¢h1?

[HGFEDCBA]
1K+-tR-vL-tR!
2zP-+-+-zPP“
3L+-+-zP-+#
4+-+-+p+-$
5-+-+-vl-+%
6+-snN+-+-&
7p+k+-+pzp‘
8+r+-sn-+r(
{hgfedcba}

Nachdem Schwarz völlig überspielt wurde, schenkt ihm Caissa trotzdem ein Lächeln ...

[23. ¢f3!±]

23. ... ¦e8?

... man muss es nur erwidern.

23. ... ¤e4! 24. ¤×d8+ ¦a×d8 25. ¥e6+!? (25. ¦f1+ ¤f2+ 26. ¦×f2+ ¥×f2 27. ¥f4 ¦ge8 ) 25. ... ¢×e6 26. ¦×e4+ ¢d5 27. ¦e1 ¥f2! 28. ¦f1 ¢e4µ.

24. ¤g5+ ¢g6 (R) 25. ¦×e8 ¤×e8 26. ¥d2

26. ¤e4! ¥b6 27. ¥f4±.

26. ... ¤f6 27. ¦f1 b6?! 28. ¥f5+ ¢g7 29. ¦f4?! b5 30. ¥h3 h6? 31. ¦f5

31. ¦×f6! h×g5 (31. ... ¢×f6 32. ¤e4+) 32. ¦f5 .

31. ... ¥b6 32. ¤f3 ¤e4 33. ¦×b5 ¤c6 34. ¦h5?!

[34. ¢g2!]

34. ... ¤×d2 35. ¤×d2 ¤a5 36. ¦d5 ¦e8 37. ¥f1 ¦c8?! 38. ¢g2 ¦c7 39. ¥e2 ¦f7 40. ¥f3 ¢f8 1–0

beim Ausführen des 40. Zuges überschreitet Schwarz die Zeit. Ihm hätte allerdings sowieso eine schwere Zeit bevor gestanden.

 

Lars Tebelmann — Bilal Demir

1. ¤f3 d5 2. d4 ¤f6 3. c4 c6 4. £c2 d×c4

4. ... g6!? ist eine andere Möglichkeit.

5. £×c4 ¥f5 6. g3 e6 7. ¥g2 ¥e7

7. ... ¤bd7 8. 0-0 ¥e7 9. ¤c3 0-0 10. ¦e1 ¤e4 (10. ... ¦c8 11. e4 ¥g4 12. £b3 b5 13. h3 ¥×f3 14. ¥×f3 e5 15. d×e5 ¤×e5 16. ¥g2 ¥c5 17. ¦d1 £e7 18. a4 a6 19. a×b5 a×b5 20. £c2 ¦fd8 21. ¥f4 ¤h5 22. ¥×e5 £×e5 23. ¤e2 ¦×d1+ 24. ¦×d1 g5 25. £c3 £×c3 26. b×c3 ¤g7 27. ¢f1 ¤e6 28. e5 b4 29. c×b4 ¥×b4 30. ¦d7 ¢f8 31. f4 g×f4 32. g×f4 ¦c7 33. ¦d1 f6 34. f5 ¤g7 35. ¦d8+ ¢e7 36. ¦b8 ¥c5 37. ¤g3 ¥d4 38. e6 ¤e8 39. ¤e4 ¤g7 40. ¦h8 ¤×f5 41. ¦×h7+ ¢d8 42. ¦h8+ ½-½, S. Mamedyarov (2820) — J. Borisek (2578), Batumi 2018) 11. a4 a5 12. ¥f4 h6 13. £b3 £b6 14. £×b6 ¤×b6 15. ¤h4 ¥×h4 16. g×h4 ¤d5 17. ¤×d5 c×d5 18. f3 ¤f6 19. ¦ec1 ¦fc8 20. ¥f1 ¥c2 21. e3 ¤d7 22. ¥b5 ¤b6 23. ¦a3 h5 24. ¢f2 f6 25. ¢e1 ¢f7 26. ¢d2 ¥f5 27. ¦ac3 ¦×c3 28. ¦×c3 ¦c8 29. b3 ¦×c3 30. ¢×c3 ¤c8 31. b4 a×b4+ 32. ¢×b4 ¢e7 33. ¢c5 ¥g6 34. a5 ¥c2 35. ¥e2 ¢d7 36. ¥b5+ ¢e7 37. ¥e2 ¢d7 38. ¥g3 ¥b1 39. ¥b5+ ¢e7 40. ¥f1 ¥c2 41. ¥e2 ¢d7 42. ¥b5+ ¢e7 43. ¥b8 ¥d1 44. f4 ¥c2 45. ¥e2 g6 46. ¥b5 ¥b1 ½-½, D. Fridman (2644) — M. Bluebaum (2618), Magdeburg 2019.

8. 0-0 0-0 9. e3

9. ¤c3 ¤bd7 ergäbe Zugumstellung zur vorher angegebenen Variante.

9. ... ¤bd7 10. £e2 £c7

10. ... ¤e4 11. ¦d1 £c7 12. ¤e1 lautet eine andere Aufstellung für Schwarz.

11. ¤c3

[ABCDEFGH]
8r+-+-trk+(
7zppwqnvlpzpp‘
6-+p+psn-+&
5+-+-+l+-%
4-+-zP-+-+$
3+-sN-zPNzP-#
2PzP-+QzPLzP“
1tR-vL-+RmK-!
{abcdefgh}

11. ... ¥g4?

11. ... e5 musste gespielt werden, z. B.: 12. h3 (12. d×e5 ¤×e5 13. ¤×e5 £×e5 14. e4 ¥g4 15. f3 ¥e6 16. ¥e3 ¦fd8 17. f4 £h5 18. £×h5 ¤×h5 19. ¦fd1 g6 20. ¤a4 ¤f6 21. ¥c5 ¢f8 22. ¥×e7+ ¢×e7 23. ¤c5 b6 24. ¤×e6 f×e6 25. e5 ¤d5 26. ¥e4 ¦d7 27. ¢f2 ¦ad8 28. ¢e2 c5 29. h4 ¢f7 30. h5 ¤e7 31. h×g6+ h×g6 32. ¦×d7 ¦×d7 33. ¦h1 ¢g7 34. g4 ¦d4 35. ¢e3 ¤d5+ 36. ¢f3 ¦d2 37. f5 g×f5 38. g×f5 e×f5 39. ¥×f5 ¤e7 40. ¦h7+ ¢f8 41. ¦h8+ ¢g7 42. ¦h7+ ¢f8 43. ¦h8+ ½–½, Yu Yangyi (2743) — Wang Hao (2680), Chengdu 2017) 12. ... ¤e4 (12. ... ¦fe8 13. e4 e×d4 14. ¤×d4 ¥g6 15. ¥f4 £b6 16. ¥e3 ¥c5 17. ¤a4 £c7 18. ¤×c5 ¤×c5 19. f3 £×g3 20. b4 ¤e6 21. £f2 £×f2+ 22. ¢×f2 ¤×d4 23. ¥×d4 ¤h5 24. ¦fe1 ¤f4 25. ¥f1 ¤e6 26. ¥c3 f6 27. a4 ¥f7 28. a5 ¦ad8 29. ¦ed1 a6 30. h4 ¤c7 31. ¦d4 ¤e6 32. ¦dd1 ¢f8 33. ¢g3 ¤c7 34. ¥d4 ¥b3 35. ¥c5+ ¢f7 36. ¦db1 ¥e6 37. ¦d1 ¥b3 38. ¦db1 ¥e6 39. ¦d1 g5 40. ¥b6 ¦×d1 41. ¦×d1 ¤b5 42. ¥×b5 a×b5 43. ¦d8 ¦×d8 44. ¥×d8 g×h4+ 45. ¢×h4 c5 46. b×c5 b4 47. c6 b×c6 48. a6 b3 49. a7 b2 50. a8£ b1£ 51. £a7+ ¢g6 52. ¢g3 £e1+ 53. £f2 £×f2+ 54. ¢×f2 c5 55. ¢g3 c4 56. ¥a5 f5 57. ¢f4 h5 58. ¥e1 f×e4 59. f×e4 ¥f7 60. ¥c3 ¥e8 61. ¥e1 ¢f6 62. ¥h4+ ¢e6 63. ¢e3 ¢d6 64. ¢d4 ¥f7 65. ¥g5 ¢c6 66. ¥h4 ¢b5 67. ¥e7 ¥g6 68. ¢e3 ¢a4 69. e5 ¢b3 70. ¥g5 c3 0–1, V. Ivanchuk (2775) — S. Karjakin (2763), Beijing 2011) 13. ¦e1 ¦fe8 14. £c2 ¤×c3 15. £×f5 g6 16. £c2 ¤d5 17. e4 ¤b4 18. £c3 ¤a6 19. ¦d1 e×d4 20. ¤×d4 ¥f6 21. ¥e3 ¤dc5 22. £c2 £e7 23. f3 ¦ad8 24. a3 ¦d7 25. ¦d2 ¥e5 26. f4 ¥×d4 27. ¦×d4 ¦×d4 28. ¥×d4 ¤×e4 29. ¦e1 f5 30. ¥×a7 ¤c7 31. ¥d4 ¤d5 32. ¢h2 h5 33. ¥×e4 f×e4 34. ¥e5 ¤f6 35. £c4+ £e6 36. £×e6+ ¦×e6 37. ¢g2 ¢f7 38. ¢f2 ¦e7 39. ¥×f6 ¢×f6 40. ¦d1 g5 41. ¢e3 ¢f5 42. f×g5 ¢×g5 43. ¦d4 ¦e5 44. ¦×e4 ¦c5 45. a4 ¢f6 46. g4 h×g4 47. h×g4 ¦d5 48. ¦b4 b5 49. a×b5 c×b5 50. ¦f4+ ¢e6 51. ¦f5 ¦d1 52. ¦×b5 ¦g1 53. ¢f4 ¦f1+ 54. ¢g5 ¦g1 55. ¦f5 ¦b1 56. ¦f2 ¦g1 57. ¢h5 1–0, Bu Xiangzhi (2722) — Z. Andriasian (2589), Harbin 2019.

12. h3 ¥h5 13. g4 ¥g6 14. e4 c5?

14. ... h6!? 15. a3 (15. ¤h2 c5=) 15. ... ¦fe8 16. ¥d2².

15. d5!

[ABCDEFGH]
8r+-+-trk+(
7zppwqnvlpzpp‘
6-+-+psnl+&
5+-zpP+-+-%
4-+-+P+P+$
3+-sN-+N+P#
2PzP-+QzPL+
1tR-vL-+RmK-!
{abcdefgh}

Ein typisches Vorstoßmotiv, das man sich merken sollte!

15. ... e×d5 16. e5!  ¤e4

16. ... ¤e8 17. ¤×d5 £d8 18. e6! f×e6 (18. ... ¤b6 19. e×f7+ ¦×f7 20. ¤f4 ¥f6 21. ¤×g6 h×g6 22. ¥e3 ) 19. £×e6+ ¦f7 20. ¦d1 .

17. ¤×d5 £d8 18. ¤h2

Damit geht eine Figur verloren und damit die Partie.

18. ... f5 19. g×f5 ¦×f5 20. £×e4  ¥f8 21. e6 ¤e5 22. ¥f4 ¥d6 23. £e2 £h4 24. ¥×e5 ¥×e5 25. £g4 £h6 26. ¤e7+ 1-0

 

Jan Kessler — Martin Lerch

1. e4 e6 2. d4 d5 3. e×d5 e×d5 4. ¤f3 ¥g4 5. ¥d3 ¥d6 6. 0-0 ¤e7 7. c3 c6 8. ¦e1 ¤d7 9. ¥g5 f6 10. ¥h4 0-0 11. ¤bd2 ¦e8 12. £c2 ¤f8 13. ¥g3 £c7

[HGFEDCBA]
1-mK-tR-+-tR!
2zPPzP-sNQzPP“
3-vLN+LzP-+#
4+l+-zP-+-$
5-+-+p+-+%
6+-zp-vlp+-&
7pzp-sn-wqpzp‘
8+ksnr+-+r(
{hgfedcba}

Schwarz hat sich sehr umsichtig aufgestellt, weshalb er bald Ausgleich erzielen sollte.

14. ¤h4 ¥h5 15. ¦e3 ¤eg6 16. ¥×d6 £×d6 17. ¤f5 £d7 18. ¦ae1 ¤f4! 19. ¤f1

Nach diesem Zug blutet die Stellung aus und das Remis wird immer naheliegender.

19. ¤e7+!? wäre der einzige Versuch weiterzuspielen, z. B. 19. ... ¢h8 20. ¥f5 £d6 21. ¤b3 b6 22. c4 d×c4 23. £×c4 ¤d5=.

19. ... ¤×d3 20. £×d3 ¥g6 21. ¦×e8 ¦×e8 22. ¦×e8 £×e8 23. £e3 £e6 ½–½

 

Kadir Özden — Bernard Czap

1. e4 d6 2. d4 ¤f6 3. ¤c3 g6 4. ¥d3 ¤c6 5. ¤ge2 ¥g7 6. ¥f4

Damit betreten wir Neuland, was bereits im 6. Zug nicht so oft vorkommt.

6. ... e5 7. d×e5 d×e5 8. ¥e3 0-0= 9. ¥c4?! ¤a5?!

»Gewinnt« zwar das Läuferpaar, aber die Stellung bleibt geschlossen, sodass dieser Nachteil nicht so schwer ins Gewicht fällt.

9. ... £e7 10. ¤d5 ¤×d5 11. ¥×d5 ¦d8 12. c3 ¥e6 13. 0-0³.

10. £×d8 ¦×d8 11. ¥d5?! c6 12. ¥b3 b6 13. 0-0 ¥a6 14. f3³

[ABCDEFGH]
8r+-tr-+k+(
7zp-+-+pvlp‘
6lzpp+-snp+&
5sn-+-zp-+-%
4-+-+P+-+$
3+LsN-vLP+-#
2PzPP+N+PzP“
1tR-+-+RmK-!
{abcdefgh}

Die Stellung ist für Schwarz angenehmer zu spielen, aber noch hat Weiß keine großen Schwächen.

14. ... ¦d7 15. ¦fd1 ¦ad8 16. ¦×d7 ¦×d7 17. ¢f2 ¥f8 18. ¥g5

Wohl eher ein Verlegenheitszug.

18. ... ¥c5+ 19. ¥e3 ¥e7 20. ¦d1 ¢f8 21. g3 ¦×d1 22. ¤×d1 ¤×b3 23. a×b3 ¤d7 24. ¤ec3 ¢g7 25. f4?! f6?!

25. ... e×f4! 26. g×f4 f5 27. e×f5 (27. e5 ¥h4+ 28. ¢f3 ¢f7 29. ¥f2 ¥e7 30. ¤e3 ¢e6 31. h4 h6 32. ¥g3 ¤f8 33. ¤e2 c5µ) 27. ... g×f5 28. ¤e2 ¢g6 29. ¤d4 ¥b7 30. ¤f3 c5, und die Stellung hätte sich vorteilhaft für die Läuferpaarpartei entwickelt.

26. ¢f3?! h5 27. ¤f2 ¤f8

[ABCDEFGH]
8-+-+-sn-+(
7zp-+-vl-mk-‘
6lzpp+-zpp+&
5+-+-zp-+p%
4-+-+PzP-+$
3+PsN-vLKzP-#
2-zPP+-sN-zP“
1+-+-+-+-!
{abcdefgh}

Beide Seiten haben den Abtausch auf f4 unterschätzt, aber jetzt nutzt Weiß endlich die Möglichkeit den Bauern vorzustoßen.

28. f5! ¥c8 29. g4 h×g4+ 30. ¢×g4 ¤d7 31. ¤h1!? g×f5+ 32. e×f5 ¥c5?!

Schwarz schätzt die Stellung falsch ein, sodass Weiß bequem Ausgleich erhält.

33. ¥×c5 ¤×c5 34. ¤g3 ¥b7?

[ABCDEFGH]
8-+-+-+-+(
7zpl+-+-mk-‘
6-zpp+-zp-+&
5+-sn-zpP+-%
4-+-+-+K+$
3+PsN-+-sN-#
2-zPP+-+-zP“
1+-+-+-+-!
{abcdefgh}

Schwarz spielt mit dem Feuer.

35. ¤ce4?

35. ¤h5+! ¢f7 36. b4 ¤d7 37. ¤e4 ¥a6 38. ¤hg3! . Der weiße Freibauer und der dominierte schwarze Läufer würden das schwarze Spiel schnell besiegeln.

35. ... ¤×e4 36. ¤×e4= a5?

36. ... c5!=. Der Läufer braucht Luft!

37. ¤d6!  ¥a6 38. c4! b5 39. h4 a4

[ABCDEFGH]
8-+-+-+-+(
7+-+-+-mk-‘
6l+psN-zp-+&
5+p+-zpP+-%
4p+P+-+KzP$
3+P+-+-+-#
2-zP-+-+-+
1+-+-+-+-!
{abcdefgh}

Die kritische Position.

40. ¤e8+

40. c×b5? ¥×b5! (40. ... c×b5? 41. ¤e8+ ¢f7 42. ¤c7 ¥c8 43. ¤×b5 ) 41. b4 ¥e2+ 42. ¢g3 ¥d3=, und Schwarz hält gerade noch remis;

40. b×a4!
A) 40. ... b×c4? 41. a5! Weiß hat zwei Freibauern und der Läufer kann nicht ziehen. 41. ... ¢g8 (41. ... c5 42. ¤e4 ; 41. ... ¢h6 42. ¤e8 ) 42. h5 ¢f8 43. h6 ¢g8 44. ¢h5 ;
B) 40. ... b×a4!? 41. ¢f3! ¢h6 42. ¢e4
B1) 42. ... ¢h5 43. ¤e8 ¥×c4 44. ¤×f6+ ¢×h4 45. ¢×e5 ¥f7 (45. ... ¢g5 46. ¤e4+ ¢h6 47. ¢d6 ¥d5 48. f6 ¢g6 49. ¢e7 ) 46. ¤e4 ¥g8 47. ¤c5 ;
B2) 42. ... ¢g7 43. ¢d3! ¢f8 44. h5 ¢g7 45. ¤e8+ ¢h6 46. ¤×f6 ¢g5 47. ¤e4+ ¢×f5 (47. ... ¢×h5 48. ¤d6 ¢g5 49. ¢e3! ¢f6 50. ¢e4 ) 48. ¢e3

-+-+-+-+
+-+-+-+-
l+p+-+-+
+-+-zpk+P
p+P+N+-+
+-+-mK-+-
-zP-+-+-+
+-+-+-+-

Eine wunderbare Dominanzstellung! Der Läufer hat kein einziges Feld und der König muss den h-Bauern bewachen, kann aber nicht ziehen, weil sonst der Läufer mit Schach verloren geht.

Dabei drängt sich mir der Vergleich zu folgender berühmter Studie von Genrich Moissejewitsch Kasparjan (Ajedrez, 1957) auf:

-+-+-+-+
+-+-+-+-
l+-+-sN-+
zp-+-+P+P
p+-mk-+-+
+-+-+-+-
-+P+-+-+
+-+-mK-+-

1. ¢d2! [1. h6? a3] 1. ... ¢e5 2. ¤e4! ¢×f5 3. ¢c1 a3 [3. ... ¢e5 4. h6] 4. ¢b1 a2+ 5. ¢a1! a4 6. ¢b2 a3+ 7. ¢a1! ¥f1 [7. ... ¥e2 8. ¤g3+ ¢g5 9. ¤×e2; 7. ... ¥c4 8. ¤d6+ ¢g5 9. ¤×c4; 7. ... ¥b5 8. ¤d6+ ¢g5 9. ¤×b5; 7. ... ¥b7 8. ¤d6+ ¢g5 9. ¤×b7; 7. ... ¥c8 8. ¤d6+ ¢g5 9. ¤×c8] 8. ¤g3+ ¢g5 9. ¤×f1 1–0

Die Stellung nach dem zweiten Zug von Schwarz hat doch große Ähnlichkeit mit der Analyseposition!

40. ... ¢f7 41. ¤c7?

Mit diesem überhasteten Zug verdirbt Kadir seine Siegchancen ins Remis.

41. ¤d6+! Wenn man nicht sicher ist, ob 40 Züge gemacht sind, sollte man lieber einmal die Stellung wiederholen. Damit wäre nichts verdorben worden und der Sieg immer noch möglich.

41. ... a×b3! 42. c5

42. ¤×a6 b×c4 43. ¤c5! c3! 44. ¤×b3 c×b2 45. ¤d2 c5 46. ¢f3 c4 47. ¤b1! ¢g7 48. ¢e4 ¢h6 49. ¢d5 ¢h5 50. ¢×c4 ¢g4 51. h5 ¢×h5 52. ¢d5 ¢g4 53. ¢e4=.

42. ... ¥c8

Jetzt ist es deutlich schwieriger, den Remisweg zu finden

43. h5?

43. ¤a8!
A) 43. ... ¢g7 44. ¤b6 ¥a6 45. ¢f3 b4 46. ¢e4 ¥e2 47. ¤d7 ¥f1 (47. ... ¥d1? 48. ¤b8 ¥c2+ 49. ¢e3 ¥×f5 50. ¤×c6 ) 48. ¢e3=;
B) 43. ... e4 44. ¢f4 ¥×f5 45. ¤c7! ¢e7 46. h5 ¢f7 47. ¤a6 ¢e6 48. h6 ¥h7 49. ¤b8 ¢d5 50. ¤d7 ¥g6 51. ¤×f6+ ¢×c5 52. ¤×e4+ ¢b4 (52. ... ¢d4 53. ¤d2) 53. ¢e5 c5 54. ¢d5 c4 55. ¢d4=.

43. ... ¥d7 44. h6 ¢g8 45. ¤e6 ¥e8 46. ¤g7 ¥f7 47. ¤e6 ¢h7 48. ¤f8+ ¢×h6 49. ¤d7 ¢g7

49. ... ¥h5+! 50. ¢h4 e4 .

50. ¤b8 ¥d5 51. ¤a6 ¢f7 52. ¤b4 ¥e4 53. ¢h5 ¢g7 54. ¢g4 ¢f7 55. ¤a6 ¢e7 56. ¤c7 ¥d5 57. ¤a6 ¢d7 58. ¤b4 ¥e4 59. ¤a6 ¢c8 60. ¤b4 ¢b7 61. ¢g3 ¥×f5 62. ¢f3 ¥b1 63. ¢e3 f5 64. ¢f3 f4 65. ¢e2 e4 66. ¢f2 e3+ 67. ¢f3 ¥g6 68. ¢e2 ¥e4 69. ¢e1 f3 70. ¢f1 f2 71. ¢e2 ¥g2 72. ¢×e3 f1£ 73. ¤d3 £b1 0–1

Das ist wirklich schade, dass Kadir für den großartigen Kampf gegen einen Gegner mit 350 DWZ-Punkten mehr, nicht belohnt wurde.

 


Beste Spielbedingungen in der BayernLB. Im Vordergrund Kadir.

Fazit: Nachdem auch die 1. Mannschaft souverän gewonnen hat, konnten wir ebenfalls einen Sieg verbuchen. Ein gelungener Start in die neue Saison der Landesliga Süd und zwei wichtige Punkte im Kampf um den Abstieg! Insgesamt setzt sich der Trend der Vorsaison fort, dass die Stimmung in der Mannschaft sehr gut ist und die Spielstärkekurve von Felix und Lars erfreulich nach oben zeigt. Weiter so!

Oure days be datyd,
To be chekmatyd
With drawttys of deth,
Stoppyng oure breth;

 

Fotos: © Berthold Karcher
Caxtonian font made from online Web Fonts is licensed by CC BY 3.0

* John Skelton, Vppon a deedmans hed. Aus Poetical Works: With Notes, and Some Account of the Author and His Writings, hg. von Alexander Dyce (London: T. Rodd, 1843), S. 18–20.

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