2. Mannschaft

Da aufgrund der Umstrukturierung der 2. Bundesliga in diesem Jahr die Möglichkeit bestand, dass es bis zu vier Absteiger aus der Landesliga Süd geben könnte, waren weder die Bayern noch wir vor dem Spieltag absolut sicher die Klasse zu halten. Anderseits war die Chance, dass es zu vier Absteigern kommen würde und wir auf dem 7. Platz landen würden laut LigaOrakel bei weniger als 1% angesetzt. Die Sorgen hielten sich also in Grenzen, trotzdem wollten wir natürllich gerne punkten. Allein, es sollte nicht sein...

Als erstes musste Felix sich nach einem Fehlgriff in der Eröffnung geschlagen geben. In einer Theorievariante der Englischen Eröffnung wurde er mit dem ungewöhnlichen Zug 11. d4 überrascht und fand nicht die beste Antwort, kurze Zeit später war die Partie beendet.

Anschließend endeten die Partien an den beiden vorderen Brettern Remis. Erasmus' Gegner konnte eine Zugwiederholung erzwingen, während Falk's Gegner relativ schnell seine Gewinnbemühungen in einem Turmendspiel mit beiderseitigen g- und h-Bauern und weißen a-Bauern einstellte. Falk hatte den König zwar auf der zweiten Reihe abgeschnitten, aber 43. a5 hätte Weiß noch Gewinnchancen geboten. Somit war der etwas glückliche Zwischenstand 1,0-1,5.

Leider lief an den verbleibenden Brettern dann nicht mehr allzu viel zusammen. Christina an Brett 7 opferte (unfreiwilig wie sie im Anschluss gestand) eine Figur und musste anschließend versuchen, mit zwei Bauern für einen Läufer ein Endspiel zusammenzuhalten, was leider langfristig nicht gelang. Hubert gab an Brett 6 im frühen MIttelspiel einen Zentralbauern und musste fortan dem Ausgleich hinterherlaufen, den er aber leider nicht wieder einholte. Beim Zwischenstand von 1,0-3,5 blieb nicht viel Luft für einen Mannschaftpunkt...

Die drei verbliebenen Bretter hatten zwischenzeitlich tatsächlich realistische Chancen einen ganzen Punkt einzufahren. Felipe hatte an Brett 8 seine Gegnerin bis zum 30. Zug in einem Benoni mit Weiß komplett überspielt, überstürzte dann aber die Verwertung und landete am Ende in einem verlorenen Bauernendspiel.

Alexander ("der schwarze Ritter" mit sieben Schwarzpartien in acht Spielen) wanderte an Brett 3 zunächst bei noch recht vollem Brett mit seinem König ins Zentrum (13. Ke6) und landete nach der Zeitkontrolle in einem gewonnen Endspiel, in dem er knapp 30 Züge lang mit seinem Freibauern auf d2 den Gegner vor Probleme stellte. Leider funktioniert die Abwicklung (70. ... Tf1+), die er wählte, am Ende nicht da ein Läufer verloren ging. Mit Glück im Unglück musste der Gegner seinen Turm hergeben, um die Freibauern aufzuhalten, aber mit Turm gegen Springer und Bauer war mehr als ein Remis nicht mehr zu holen.

Noch schlimmer erwischte es den Berichterstatter an Brett 4: nach 50 Zügen, in denen ich durchgehend angenehmer gestanden hatte, forcierte ich das Geschehen und übersah dabei einen Spieß vom gegnerischen Turm auf meine Läufer. Statt gute praktische Chancen in einem Endspiel Turm+Spriner+Läufer gegen Turm+Läufer+zwei Bauern zu suchen, wählte ich die schlechteste aller Abwicklungen und musste mit Läufer und zwei h-Bauern gegen Läufer+Springer und g-Bauern verteidigen. Am Ende durfte mein Gegner beweisen, dass er mit Läufer und Springer matt setzen kann - was er solide unter Beweis stellte, sodass wir uns nach 119 Zügen ein drittes Partieformular sparen konnten. Damit war das 1,5-6,5 amtlich.

Mit Markus und Uli als Verstärkung zogen die Verlustreichen des heutigen Spieltags ins Xaver's um den vertanen Chancen nachzutrauern und die anderen Ergebnisse der Landes- und Oberliga abzuwarten. Nach kurzer Zeit wurden wir erlöst und konnten den Klassenerhalt feiern - die Hölle setzte zum Glück kein Eis an, denn Garching 2 schlug erwartungsgemäß den Münchener SC 2. Damit schließen wir trotz der Niederlage die Saison mit dem 6. Platz ab. Auch der MSC2 auf dem 7. Platz bleibt der Landesliga Süd vorraussichtlich erhalten, da aus der Oberliga nur zwei Absteiger herunterkommen.