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Am 10.11.24 musste unsere Zweite gegen SK Tarrasch 1, eine der stärksten Mannschaften der Liga, ran. Als stellvertretender Mannschaftsführer hoffte ich in erster Linie darauf, dass wir keine totale Klatsche kassieren würden.

 

 

Dabei sah es am Anfang ganz gut aus. Hubert (7, w) gewann mit seinem aggressiv angelegten Neo-Londoner System sehr schnell. Das lag unter anderem am interessanten Zeitmanagement seines Gegners, der die meisten Züge nach kurzer Bedenkzeit ausführte. 1-0

Da Felix zu diesem Zeitpunkt auf Gewinn stand, konnte ich (3, w) meine Partie guten Gewissens remisieren. Gut aus der Eröffnung gekommen, wählte ich an einigen Stellen nicht die genaueste Fortsetzung, um auf Gewinn zu spielen. Die Partie verflachte in ein völlig ausgeglichenes Turmendspiel. 1,5-0,5

Erasmus (1, w) trat einem GM gegenüber, der eine scharfe Line mit Bauernopfer gegen die Alapinvariante (1.e4 c5 2.c3) spielte. Er konnte den Mehrbauern behaupten, doch man einigte sich schnell auf remis. 2-1

Jörg (6, s) hatte in einem scharfen Königsinder einen wichtigen Theoriezug vergessen, was dazu führte, dass er schlecht aus der Eröffnung kam. Sein Gegner ließ einmal eine Rettungsmöglichkeit zu, die aus einem Taktiklehrbuch stammen könnte. Die Kombination war aber sehr schwierig zu sehen, und Jörg fand sie leider nicht. Danach war die Partie schnell vorbei. 2-2

Felix (4, s), der aktuell in Topform auftritt, kam mit einer schwierigen Stellung aus der Eröffnung, stand aber nicht so schlecht, wie ich als Kiebitz dachte. Die Partie wendete sich zu seinen Gunsten, als sein Gegner durch einen Abzugsangriff einen Läufer und kurze Zeit später auch noch einen Springer verlor. Mit zwei Läufern mehr verwertete er die Stellung ohne Probleme. Lediglich das Zusehen war anstrengend, weil er seine Bedenkzeit mehrmals auf wenige Sekunden ablaufen ließ… aber das ist bei ihm bekanntlich nichts Ungewöhnliches. 3-2

Uli (8, s), der kurzfristig als Ersatzspieler eingesprungen war, erwischte keinen guten Tag. Sein jugendlicher Gegner behandelte Eröffnung und Mittelspiel weitgehend lehrbuchmäßig und stand die meiste Zeit mindestens leicht besser. Gegen Ende der Partie gab es Möglichkeiten, die Stellung auszugleichen, aber Uli wählte eine unglückliche Abwicklung und konnte die Niederlage nicht mehr abwenden. 3-3

Falk (2, s) hatte ein interessantes Mittelspiel auf dem Brett. Einmal gab es eine unscheinbare Gelegenheit, Vorteil zu behalten, aber diese war für einen Menschen kaum zu finden. Stattdessen entstand ein ausgeglichenes Endspiel, in dem ich mich als Kiebitz etwas um seinen offenen König sorgte. Falk fand aber eine Abwicklung, die direkt zum Unentschieden führte. 3,5-3,5

Als letztes spielte noch Lukas (5, w), der inzwischen daran arbeitete, eine gewonnene Stellung zu verwerten. In einer selbst kreierten Variante gegen Holländisch hatte er etwas zweifelhaft einen Bauern geopfert, was aber nicht ausgenutzt wurde. Stattdessen führte ein gegnerischer Fehlzug sogar zu weißem Vorteil. Dieser hielt bis zum Endspiel an, wo sein Gegner einmal die Möglichkeit hatte, auszugleichen. Er fand jedoch den richtigen Zug nicht und erhielt keine zweite Chance. Am Ende setzten Lukas‘ übermächtige Figuren sogar matt! 4,5-3,5

Damit hatten wir den Kampf als Underdog gewonnen und sind jetzt Dritter in der Tabelle! So darf es gerne weitergehen! :-)

 

 

 

 

 

 

 

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