Gegen die dritte Vertretung von München Süd-Ost gelang ZZ III der erste Sieg in der Saison.

Besonders hervorzuheben ist die starke Leistung von Thomas R. auf drei, der mutig des Feindes Burg bestürmte und in scharfer Stellung den Überblick behielt.

Christian und Torsten spielten praktisch dieselbe Partie: Beide profitierten von einer unnötigen Schwächung der Bauernstruktur durch den Gegner in der Eröffnung und nagelten diese Schwäche bis in’s Endspiel fest. Daraus resultierten eineinhalb Punkte – eingefahren ohne jede Verlustgefahr.

Anders Stefan – der unser erkranktes Nachwuchstalent Pierre am Spitzenbrett vertrat: Hier verwickelte der Gegner (der mit dem Hut) auf Teufel-komm-raus (durchgeblickt haben da nicht nur die Kiebitze nicht mehr) und hatte das bessere Ende für sich.

Brett acht war Wolf’s Revier und endete demzufolge unentschieden.

Dem als Ersatz auftretenden Kapitän zur Mail ward die Sache leicht gemacht: Bereits im zehnten Zug verknotete der Opponent (für Insider: der Bärenvater) sein Hirn und kam in Nachteil. Danach verfiel M. T. jedoch NICHT in seinen alten Denkfehler „Das muss doch SOFORT und – vor allem! – MÜHELOS gewonnen sein!“, sondern hielt die Konzentration aufrecht und transformierte den materiellen Vorsprung geduldig in einen gewonnen Königsangriff. Kein großer Gegner, aber gelungenes Schach für Zebras.

Selbiges wurde auch von Herbert verlangt: Seine Gegnerin konfrontierte ihn mit den originellen Eröffnungszügen e2-e4-e5, c2-c4, a2-a4 und entwickelte als erste Figur ihren Damenturm via a1-a3-g3. Obwohl ich zunächst der Meinung war, dass es sich hier um eine theoretische Neuerung handeln muss, habe ich mir die Mühe gemacht zu recherchieren. Und siehe: Es gibt tatsächlich einen Vorläufer: Anna Musytschuk hat das schon mal gespielt. Und mit Weiß gewonnen!

Musytschuk – Yuzefova, Mannschaftsmeisterschaft der Ukraine U 18 w, 2001

So sei nun stolz verkündet: Herbert geht in die Annalen des Schach ein, als derjenige, der die „Ukrainische Eröffnung“ mittels der „Bürgerheim-Variante“ widerlegt hat! Frage an Gerry: Wann hat so was ein Zugzwangler das letzte Mal – oder jemals – vollbracht?

Damit hatten wir fünf Punkte und das war fein: Hatte doch Julian in seiner ureigensten Domäne Zeitnot ein wenig den Faden in einem schwierigen Endspiel T + T + Bauern versus T +S + S + Bauern mit Mehrfreibauer für Julian – den er verlor – verloren (Ich liebe absurde Nebensatzkonstruktionen!). Wie üblich schaffte er den Vierzigsten und brachte – sehr nervenstark! – bald darauf den Gegner dazu, ihm eine Stellungswiederholung anzubieten. Die schlug er allerdings aus, mit der Begründung, er habe alle Springergabeln im Griff. Leider gibt es auch noch Bauernzüge…

Endergebnis: Fünf zu Drei