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Hallo Schachfreunde und Fans der Dritten,

nach der knappen 3,5-4,5-Niederlage gegen den MSC 1836 in der letzten Woche hatten wir gegen die Schachunion wieder etwas gut zu machen: Gegen den nominell gleichstarken Gegner musste ein Sieg her, um nicht auf einem Abstiegsplatz zu landen. Doch leider hatten wir uns auch dieses Mal Schachgöttin Caissa nicht hold: Am Ende fuhren wir wieder nur mit 3,5 Brettpunkten nachhause. 

Eigentlich ließ sich der Mannschaftskampf ganz gut an: An Brett 7 machte unser Ersatz, Herbert, nach 2 Stunden Spielzeit ein schnelles Remis. Aus der Eröffnung kam er mit einer leicht besseren Stellung heraus, musste aber nach einem Bauerntausch am Damenflügel die Kontrolle über die geöffnete a-Linie abgeben. Nach einem Turm-Generalabtausch gefiel die schwarze Stellung mit der vorgerückten Dame auf a2 wiederum etwas besser, wobei eine gewinnbringende Fortsetzung nicht in Sicht war. Das Remis ging damit voll in Ordnung: 0,5-0,5.

Heiko an Brett 8 sorgte 20 Minuten später für die Führung: Er hatte als Schwarzer eine für beide Seiten komplizierte Verteidigung gewählt, in der sich beide Seiten durch Figuren-Fesselungen zunächst schwer taten. Im weiteren Verlauf konnte Heiko den Druck auf einen isolierten weißen d4-Bauern erhöhen und mit den Schwerfiguren die Herrschaft über d- und e-Linie erringen. Das genaue Ende habe ich nicht erlebt, aber ich denke, dass Heiko seinen Gegner taktisch überlisten und sich damit den Sieg sichern konnte. Folgerichtig die Führung für uns: 1,5-0,5.

Nach etwa 3 Stunden ging die Spitzenpaarung an Brett 1 zuende: Lars mit den weißen Steinen wählte einen soliden Aufbau, sein Gegner sorgte aber mit einer passiven Spielweise dafür, dass die Zentrumsbauern für eine Weile wie zementiert waren. Lars versuchte zwar, mittels 12. b4 und 16. Tf3 und später Th3 Farbe ins Spiel zu bringen, fand aber nicht den Weg zu entscheidenen Durchbruch. In der Folge verbrauchte Lars immer mehr Zeit und als sein Gegner im 32. Zug den Damentausch nebst Remis-Angebot folgen ließ, sah er keinen Grund es abzulehnen. Schwierig zu sagen, ob diese für Weiß leicht vorteilhafte Stellung nach 33. exf4 noch zu gewinnen gewesen wäre:



An Brett 5 sorgte die Schachunion schließlich für den Ausgleich: Thomas hatte mit Weiß einen optimistischen 4-Bauern-Angriff aufs Brett gestellt, der nach und nach aber von seinem Gegner zerpflückt wurde. In der Folge wurde Thomas´ unrochierter König über das halbe Brett gescheucht, wobei es bis zur Kapitulation im 43. Zug noch erstaunlich lange dauerte. Hatte Schwarz doch schon im 24. Zug die Möglichkeit eines 5-zügigen Matts - wer findet den Gewinnweg?



Im Nachgang erzählte uns sein Gegner die Anekdote, dass er genau dieses 4-Bauern-Endspiel in den späten 70er-Jahren gegen den damaligen WM-Herausforderer Viktor Kortschnoi gespielt und gewonnen habe. Der in dieser Zeit in die Niederlanden emigrierte Kortschnoi soll sogar noch ein Preisschild von 59 D-Mark an der Schuhsohle kleben gehabt haben... Wie auch immer, jetzt stand es ausgeglichen 2-2.

Für die erneute Führung sorgte Julian an Brett 3 mit Weiß: Sein Gegner wählte die gleiche Verteidigung wie sein Mannschaftskamerad an Brett 5, doch Julian ging bedächtiger zu Werke und rückte nur 2 Bauern ins Zentrum. Sehr früh kam es zu entgegengesetzten Rochaden und den entsprechenden Bauernstürmen auf Königs- und Damenflügel. Julian hielt dabei die Trümpfe in der Hand: Nachdem Schwarz einen Turm auf h8 platziert hatte, plombierte Julian die Fianchetto-Stellung mittels h6 und g5 und nahm den Th8 damit völlig aus dem Spiel. So machte Julian das 3-2 klar:



An Brett 4 hatte Christian sich als Schwarzer relativ früh einen Mehrbauern gesichert, allerdings auf Kosten der Entwicklung. Bis zum 21. Zug hielt er sich gut in der Partie, dann verlor er in der sich nähernden Zeitnot aber mit 21. ... Kb8 den Faden (besser geschah 21. ... Dd5):



Beim Zwischenstand von 3-3 waren noch 2 Partien am Laufen: Stefan an Brett 2 stand leicht schlechter und Günther an Brett 6 stand leicht besser. Wie schon eingangs erwähnt, Caissa meinte es an diesem Abend nicht gut mit uns: Nach 4 Stunden und 10 Minuten Spielzeit musste Stefan die Segel streichen. Er hatte mit Schwarz eine defensive Aufstellung gewählt, die lange Zeit gut zusammenhielt. Auch sein Figurenaufmarsch am weißen Königsflügel sah nicht schlecht aus. Allerdings parierte Weiß alle Drohungen und landete in einem Springer-Turm-Endspiel mit zwei Mehrbauern. Als die Springer abgetauscht wurden und der weiße König in die Stellung eindringen konnte, war die Partie für Stefan leider gelaufen. Hier die Endstellung:



Jetzt stand es 3-4 und Günther musste an Brett 6 mit Schwarz gewinnen, um wenigstens einen Mannschaftspunkt zu sichern. Meines Erachtens stand er eine Weile besser, dann aber landete Günther in dieser komplizierten Stellung mit nur noch 3:57 zu 7:21 auf der Uhr zugunsten von Weiß:



Hier bot Weiß Remis und Günther nahm das Angebot an, nachdem er nach 2 Minuten Überlegen keinerlei Gewinnweg mehr sah. Am Ende fuhren wir mit einem unglücklichen 3,5-4,5 nachhause. Nachdem inzwischen alle Mannschaften die 4. Runde gespielt haben und wir auf dem vorletzten Platz in der Tabelle stehen, hoffen wir, dass wir ab sofort besser punkten. Wir sehen uns in einer Woche am Freitag, den 27.3. im Bürgerheim, wenn es gegen die Schachfreunde aus Deisenhofen um das Verlassen der Abstiegsplätze geht! 

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