Schnell nach Beginn des Wettkampfes war klar, dass Robert an Brett 8 kampflos gewinnen würde. Nicht all zu lange dauerte es, bis er davon in Kenntnis gesetzt wurde aufgrund dieses Umstandes auch gleich den Bericht zum Spiel zu verfassen. Zeit war ja genug da, 1:0 stand es somit bereits um 20:30 Uhr für uns.

Nach knapp 2 Stunden Spielzeit ein halber Punkt für uns, Arnd einigte sich in ziemlich toter Stellung an Brett 1 auf Remis.


Keine 10 Minuten später erhöhte Nicolas auf 2,5 - 0,5, nachdem er kurz vorher seinen Turm auf d4 gestellt und dann mit dem Bauernvorstoß g4 die gegnerische Dame auf h5 so in Bedrängnis brachte, dass diese sich nur unter großer Opferbereitschaft hätte befreien können.

La Masson Neidl
Stellung nach 22.g4. Dann kommte 22..Sxg4 23.Sxg4 (und nicht 23.hxg4?? Dh8#). Der Gegner gab dann auf.
 
Mit dieser frühen und deutlichen Führung im Rücken ein Blick auf die anderen Bretter:
 
Brett 2: Markus mit den schwarzen Steinen hatte eine durchaus vorteilhafte Stellung. Sein Gegner brachte es fertig seinen Springer von g1 über b1(!) nach a3 zu stellen.
Hoang Titz nach 15 Sd4
(Kommentar Markus:"nach 15...Sd4, droht Sdc2 mit 'Fang den Turm' -> somit wurde 16. Sa3 geparkt:-P -
Nach 16. Lxd4, Lxd4 unterstützt die Hex von h4 den Sensenmann (L) auf d4 beim Garaus auf den dunklen Feldern."
Leider kam er da zu diesem Zeitpunkt auch nicht mehr weg.
 
Brett 3: Stefan hat schon viel Zeit verbraucht, so dass für die verbleibenden 20 Züge bis zur Zeitkontrolle in einer in meinen Augen ausgeglichenen Stellung bei fast vollem Material noch viel von ihm abverlangt werden wird.
 
Brett 4: Auch bei Julian steht es recht ausgeglichen, ich kann keinen Vorteil auf einer der Seiten erkennen.
 
Brett 6: Die meiner Meinung nach mitreißendste Partie des Abends. Jürgens Gegner hat mit den weißen Steinen groß rochiert und irgendwann g4 ausgepackt. Auf beiden Seiten sieht man Drohungen, sowohl die Leichtfiguren als auch die beiden Damen haben sich auf dem Brett breitgemacht und es ist schwierig den Überblick zu behalten.
 
Brett 7: Korbinian hat seit geraumer Zeit nicht nur mit einem Minusbauern kämpfen, sondern auch sein Springer ist auf h4 ziemlich hilflos, da sich sowohl auf g4 als auch e4 jeweils ein schwarzer Bauer befindet und auch g2 und g3 mit eigenen Bauern besetzt sind.

 

Um kurz nach 22 Uhr stellt Julians Gegner auf Brett 4 zwanglos eine Figur ein, nach 10 weiteren jeweils recht schnell gespielten Zügen in denen Julian ein paar Steine abtauschen kann, ergibt sein Gegner sich allerdings. 3,5 - 0,5, es sieht gut für uns aus.

Von 22:58 bis 23:02 überschlagen sich dann die Ereignisse wie folgt:
Stefan kämpft weiter mit seiner Zeit, während sein Gegner mit Springer und Dame auf seinen König zuschreitet. Ein mutiges g4 bringt 3 Züge später den entscheidenen Vorteil und gewinnt den Springer, jetzt heißt es noch weiter gegen die knappe Zeit kämpfen.

An Brett 6 muss Jürgen sich dem Angriff der weißen Truppen ergeben. Ich glaube, dass in den letzten 5 Zügen jeweils beide Seiten hätten gewinnen können, aber was verstehe ich schon vom Schach?! Die Partie war wild und unübersichtlich, und das schon seit zweieinhalb Stunden - auch wenn das Ergebnis für uns nicht gut ist, es hat als außenstehender Spaß gemacht die vielen Taktiken auf jeder Seite zu beobachten.


30 Sekunden später fällt die nächste Entscheidung: Markus' Gegner an Brett 2 musste einige Züge in Zeitnot in sehr komplexer Stellung mit offenen Königen auf beiden Seiten spielen. Markus schaut in jedem seiner Züge genau hin und drängt seinen Gegner zu Fehlern, der Letzte stellt die Dame ein. Hinzufügen möchte ich, dass der oben erwähnte Springer - ursprünglich auf g1 gestartet -  zu diesem Zeitpunkt wieder auf b1 steht.

Direkt anschließend musste Korbinian leider aufgegeben. Sein Gegner konnte den oben beschriebenen Vorteil langsam aber sicher ausnutzen, der weiße Springer kam nie wieder ins Spiel und war somit ausschlaggebend für den Verlust. Auch der vorbildliche und lange Kampf hat nichts genutzt.

Damit ist der Mannschaftskampf bereits gewonnen. Die Partie von Stefan, der den 40. Zug geschafft hat, durften wir aber noch knappe 30 Minuten weiter verfolgen, bis er seinen Gegner zur Aufgabe aufgrund des nächsten Figurengewinns zwingt.