Dritter (eigentlich Fünfter) Spieltag der münchner Ligasaison 2021/22, wieder daheim und wieder ein Sieg. Unsere Gäste, der SC Kirchseeon 1, haben sich als sehr schwierige und kämpferische Mannschaft gezeigt. Schade, dass sie diesmal nur 6 Spieler aufstellen konnten, sonst dürfte das Ergebnis ganz anders gewesen sein. Am Ende ein knappes 5:3, mit dem wir noch ganz vorne und unbesiegt in der B-Klasse bleiben.
Folglich gewannen Luca am Brett 6 sowie Bedenek am Brett 8 kampflos ihre Partien. Sicherlich nicht, was unser Debütant, Benedek, sich für seine erste Partie mit uns wünschte . Ich hoffe, dass er bald noch eine echte Spielchance bei uns bekommt.
Samuel sicherte gleich nach der ersten Spielstunde noch ein weiteres halbes Pünktchen fürs Team mit einem schnellen Remis mit Schwarz am Brett 7. Sein experimentierfreudiger Gegner konnte nichts gegen die französische Verteidigung des Samuels tun und nahm das Remisangebot des Heimspielers in einer ausgeglichenen Stellung nach ca. 20 Zügen an. Also nach 60 Minuten waren wir schon 2,5:0,5 vorne.
Am Brett 1 spielte Stephan mit schwarz gegen den stärksten Spieler der Gäste einen abgelehnten Damengambit (eigentlich eine englische Eröffnung, die schnell in ein abgelehntes Damengambit umgestellt wurde). Der Weiße konnte im Mittelspiel mit einem starken Pferd das Feld d5, unterstützt mit einem Doppelturm hinten, erobern. Dagegen hatte Stefan den Läuferpaar, was ihm leider nicht viel brachte, da die Position eher geschlossen war. Kurz danach mit einer schönen und simplen Kombination mit seinem d5-Springer gewann Stephan's Gegner eine Qualität und wenige Züge später hatte unser 1. Brett leider aufzugeben. 2,5:1,5.
Fast gleichzeitig rächte Berthold am Brett 4 seinen Teamkollegen mit einem überzeugenden und schnellen Sieg mit den weißen Steinen gegen eine unübliche Alekhine-Verteidigung. Ganz bald traten die Schwarzen in schweren Problemen. Berthold spielte sehr aktiv, sein Gegner hatte dagegen wohl nicht seinen besten Tag, spielte zu passiv und gelangte nicht, sein König aus dem Zentrum in Sicherheit rechtzeitig zu bringen. Nach etwas mehr als eine Stunde hatte Berthold eine Figur mehr auf dem Brett und kurz vor der zweiten Spielstunde gab sein Gegner nach einem Springergabel traurigerweise auf. 3,5:1,5.
Den Mannschaftssieg sicherte Kuros mit schwarz nach einer sehr spannenden und voll riskanten Partie am Brett 5. Er versuchte mit einer Nimzowitsch-Verteidigung (e4 Sc6), seinen Gegner weit von den meist bekannten Eröffnungstheorien weg zu drängen. Brillantes Angriffsspiel von Kuros! Nach nur 2 Std. und 10 Min war der 3. Heimsieg der Saison gesichert. 4,5:1,5.
Die 2 letzten Partien dauerten etwas länger. Am Brett 2 spielte Alexander mit Weißen gegen eine immer kämpferische Caro-Kann Verteidigung. Er versuchte 2 Std. und 40 Minuten lang einen Vorteil zu bekommen und die solide Stellung der schwarzen Steinen zu knacken. Aber sein Gegner verteidigte sich fast perfekt. Beide gelangen in ein sehr ausgeglichenes Damen und Turm Endspiel mit vielen Bauern, das keiner von den 2 Spielern aus dem Gleichgewicht bringen könnten. Verdientes Remis. 5:2.
Die langsamste und vielleicht komplizierteste Partie des Abends spielte Winfried am Brett 3. Analog wie Stefan, spielte er gegen ein Damengambit, das er ablehnte. Nach einer Grünfeld Verteidigung übte Winfried viel Druck auf dem c3-Springer des Gegners aus. Eine unangenehme Position für Weiß wollte er erreichen. Sein Gegner konnte hervorragend zurückschlagen und sich einen klaren Raumvorteil im Zentrum besorgen. Eine komplizierte Stellung, insbesondere für Winfried, der viel unter Druck am Königsflügel stand. Merkwürdig ist, dass beide Spieler ihr Zeitkontingent in nur 24 Zügen fast vollständig aufgebraucht hatten. Mit weniger als 10 Minuten für beide Spieler auf die Uhren gelangen es dem Weißen die schwarze Festung souverän zu knacken. Ein Doppelopfer (Springer und Turm) auf f6 beendete die Hoffnungen des schwarzen Königs, welcher nach 3 Std. 25 Min Matt gegen Dame und Turm erlitt. Endergebnis trotzdem 5:3 für Zugzwang 4.
Weiter so, Jungs!