Es herrscht massiv Spannung in der Klasse A1 und 4 Spieltage vor Schluss. 7 Mannschaften (4. bis 10.) trennen nur drei Mannschaftspunkte und ein paar Brettpunkte und Zugzwang 4 ist munter mitten drin. So viel Spannung gibt es gefühlt in wenigen anderen deutschen Sportligen!
Tabelle nach dem 5. Spieltag
Wir schreiben Freitag, den 10.03.23. Es ist recht frisch an diesem Frühlingstag und es weht einem eine steife Brise um das gepuderte Näschen. Der Mannschaftsleiter ist um 19:30 Uhr zum Anpfiff, ob seiner wenigen und noch recht unerfahrenen Mannen, etwas in Sorge, was an diesem Abend gegen die Gäste aus Neuperlach an den Brettern passieren wird. Sorgenvoll verbrachte er die vorherigen zwei Nächte in Unruhe. In diesen Nächten kreiste in seinem Kopf immer wieder die Frage, wer seiner Mannen sich aufraffen und seine Partie zum Sieg führen könne. Er schrak auf und schrie lauthals: Die Jugend… Die Jugend wird es machen! Danach schlief er jeweils beruhigt wieder ein und ging am Freitag entspannt zum Spiel seiner Mannen im ASZ Westend.
Ein paar Worte zu den Partien der Spieler, soweit sie dem Redakteur vorliegen:
Brett 2: Alex spielte die französische Verteidigung. Im Mittelspiel verlor er, laut der Engine, ein wichtiges Tempo. Leider bewertete er seine Stellung stärke als sie war und spielte daher riskant auf Sieg, was leider nicht von Erfolg gekrönt wurde.
Brett 3: Miguel spielte eine kämpferische Variante der französischen Verteidigung, wobei er durch einen Infekt sehr angeschlagen war. Er wählte bereits früh eine riskante Abwicklung und opferte einen Springer für zwei Bauern und die Initiative. Just in dem Zuge, in dem er seinem Gegner ein Remis bot, stellte er seinen Turm ein.
Brett 4: Mit einem angenommenen Damengambit versuchte sich Korbinian an seinem Gegner. Bereits die Eröffnung wurde von beiden Spielern nicht gut behandelt, aber vom Zugzwängler besser als vom Neuperlacher Spieler. In der Folge konnte Korbinian einen Angriff am Königsflügel recht ungehindert starten. Seine Stellung verbesserte sich fast mit jedem Zug, leider übersah er aber im 18. Zug den einfachen Gewinnweg und wählte die umständliche Variante über ein kompliziertes Endspiel zum Gewinn.
Brett 6: Benedek durfte sich mit der Aljechin Verteidigung auseinandersetzen, die er leider bisher noch nicht so gut kennt. Der Eröffnungsbehandlung sah man es leider an. Im Übergang zum Mittelspiel opferte der Neuperlacher Spieler einen Bauern für die Initiative, die aber schnell wieder verpuffte. Die erste Zeitnotphase, ab dem 36. Zug, war ein wildes Gerangel der beiden Spieler, in der keiner von beiden einen klaren Gewinnweg fand, aber der Mehrbauer vom Zugzwängler verloren wurde. In der Folge wickelten beide Spieler die Partie in ein Endspiel ab, was von keinem der Beiden zu gewinnen war.
Brett 7: Tobias spielte die Sizilianische Verteidigung und erhielt recht schnell eine druckvolle und bequeme Stellung für sich. Sein Gegner verbrauchte recht viel Zeit, fand dabei aber nicht die besten Züge. In der Mitte des Mittelspiels wurde es dem Gegner des Zugzwänglers zu viel und er gab auf.
Am Ende eines langen und spannenden Schachabends, tanzt er ausgelassen vor Freude und wiederholt die immer gleichen Worte zu den noch anwesenden Schachfreunden: Die Jugend… Die Jugend hat es gemacht!
Zum Ende noch ein Blick auf die aktuelle Tabelle. Zwischen Platz 4 und Platz 10 sind nur zwei Mannschaftspunkte und ein paar Brettpünktchen Abstand. Eine ganz spannende und unerwartete Situation zu diesem Zeitpunkt der Saison. An dieser Stelle weise ich noch auf das 8:0 von Solln 1 gegen Ismaning 1, durch Nichtantritt von Ismaning, in dieser Runde hin, was zusätzliche Brisanz in die Tabelle gebracht hat.
Tabelle nach dem 6. Spieltag