Im Keller zu spielen ist meist unangenehm. Es ist kein Geheimnis, dass die Fünfte die Kellerliga mit dem Buchstaben "D" verlassen will.
Zum Glück ist der Zugang zum Vereinslokal des TSV Solln ebenerdig, und demzufolge fand das Match nicht im Keller statt.
Da wir auf die Jugendlichen Pierre und Abinav verzichten mussten, und Johannes seine Mutter beim Geburtstagfeiern unterstützen wollte, benötigten wir drei Ersatzspieler:
Jan-Philipp wollte auf Brett 7 spielen, ich setzte mich an Brett 5 und Markus in seinem ersten Mannschaftskampf an 3.
Die genaue Aufstellung auf Zugzwang-Seite:
1 Hans-Peter
2 Patrik
3 Markus
4 Uli
5 Martin B.
6 Giovanni
7 Jan-Philipp
8 Peter Sch.
Als Erster ging Patrik baden - er hatte eine Springergabel übersehen und musste aufgeben.
Allerdings sahen die übrigen Bretter ziemlich vielversprechend aus, weshalb ich mich nicht weiter grämte.
Peter hatte eine Gewinnstellung, die er zügig und sicher in einen Punkt für uns verwandelte.
Bei Giovanni bot sich folgendes Bild, gesehen, bevor ich kurz zum "Luftschnappen" den Saal verließ:
Beide Spieler haben je 6 Bauern + 1 Läufer. Giovanni befand sich in aussichtsreicher Position.
Das Bild, das sich auf Giovannis Brett bot, nachdem ich den Spielsaal wieder betrat, war deutlich düsterer. Das lag aber nur daran, dass Giovanni Schwarz hatte und nur den weißen König übrig gelassen hatte.
Die Partie dauerte auch nicht mehr lange, allerdings ließ sich sein Gegner ausführlich zeigen, wie man mit nicht weniger als zwei Damen mattsetzen kann.
Ich selbst kam nur schleppend aus der Eröffnung, allerdings hat mein Gegner einige seiner eigenen Drohungen selbst nicht gesehen. Es entbrannte ein heißer Kampf um einen schwarzen Springer auf e4. In Zug 26 fand ich endlich den Hebel, konnte meine Figuren umgruppieren und die Partie schlussendlich positiv entscheiden.
Somit stand es schon 3 zu 1.
Markus kam in dem Bauernendspiel nicht weiter und fragte den Kapitän, ob er Remis machen darf. Ich sagte ja, da Markus noch relativ unerfahren ist, und die noch laufenden Partien vielversprechend aussahen.
Jan-Philipp gelang es, sich frei zu schwimmen und nach 52 Zügen in überlegener Position den Mannschaftserfolg sicherzustellen.
Hans-Peter hatte bereits einen Mehrturm. Es gelang ihm, alles bis auf diesen Turm abzutauschen. Allerdings wollte sein Gegner noch sehen, wie Hans-Peter mit diesem Turm matt setzt.
Uli hatte in der ersten Zeitnotphase eine Figur gewonnen, konnte aber in der zweiten Zeitnotphase den beiden zusammenhängenden Freibauern nichts entgegensetzen und verlor.
Endstand um kurz vor Mitternacht: Zugzwang 5,5 - Solln 2,5
Martin B.